Gesund abnehmen: Übergewicht belastet unsere Hunde mehr als wir denken [01|23]

Übergewicht kann Schäden an den Gelenken, Herz- und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus verursachen
(c) Photo: Pexels.com
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Übergewicht, Vorsorge, Erkrankungen, Diät, Bewegung - Update [01|01|23]

1. Übergewicht ist in jedem Alter ungesund:

Hunde brauchen zwar keine Bikinifigur, aber Übergewicht ist für Hunde ebenso wie für Menschen ungesund. Meist sind zu viele Leckerchen und zu wenig Bewegung für Übergewicht bei unseren Fellnesen verantwortlich. Es kann aber auch eine gesundheitlich Störung z.B. eine hormonelle Erkrankung z.B eine Unterfunktion der  Schilddrüse vorliegen. 

Grundsätzlich gilt: für eine Reduktion des Körpergewichts ist es nie zu spät. Lassen sie ihren Hund vor der Gewichtsabnahme von Ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt untersuchen, um hormonelle Erkrankungen, die zu einer Gewichtszunahme führen, auszuschließen.

2. Wie Ihr Hund gesund abnimmt:

Um gesund abzunehmen, muss Fett abgebaut und Muskulatur aufgebaut werden. Das kann durch eine Kombination von Bewegung und hochwertiger Nahrung erreicht werden:

2.1 Bewegung:

Übergewichtige Hunde benötigen schonende Bewegung, um die Gelenke und den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten: 

  • Verbinden Sie die Spazierrunde mit gemeinsamen. Spielen. Motivieren Sie Ihren Hund Neues zu entdecken.
  • Auch ein Slalom zwischen Bäumen kann Spaß machen.
  • Auf liegenden Baumstämmen können Balanceübungen durchgeführt werden.
  • Legen Sie mehrere Äste in einigem Abstand auf den Boden. Ihr Hund kann darüber laufen und muss dafür keine belastende Sprünge ausführen.
  • Steigern Sie die Länge der Spaziergänge langsam, damit ihr Vierbeiner Kondition aufbauen kann.
  • Wählen Sie immer wieder andere Routen für Ihre Spaziergänge. Das ist spannender für Ihren Hund und motiviert ihn.

ACHTUNG: Bitte überfordern Sie Ihren Hund nicht. bauen Sie das Training langsam Schritt Schritt für auf. Sie können auch mit einer Hundetrainerin ein für Ihren Hund maßgeschneidertes Programm erstellen. 

2.2 Futter:

Verwenden Sie artgerechtes, hochwertiges Futter oder nach Rüchsprache mit Ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt kalorienärmeres Futter und erhöhen sie durch die Bewegung gleichzeitig den Energiebedarf.

Fertigen sie hochwertige, kalorienarme Snacks selbst an. Schneiden Sie mageres Fleisch in kleine Würfel und trocknen Sie diese mit etwas Olivenöl im Backrohr. Viele Hunde lieben rohe Karotten oder Gurken aber auch anderes saisionales Gemüse oder Obst. Eine Übersicht finden Sie hier.

ACHTUNG: Füttern Sie Ihren Hund immer erst nach den Bewegungsübungen, um eine Überlastung des Magens zu vermeiden. Bzw. eine Stunde bevor Sie spazieren gehen oder Übungen machen. ( Magendrehung)

Kalorienreduziertes Trockenfutter muss nicht immer in der Futterschüssel angeboten werden. Veranstalten Sie Futtersuchspiele und machen Sie das ungewohnete Futter interessanter für Ihre Fellnase.

2.3 Halten Sie regelmäßige Fütterungszeiten ein:

  • Planen Sie genaue Fütterungszeiten ein.
  • Auch Ihr Hund ist ein Gewohnheitstier Er wird sich schnell darauf einstellen, dass Futter nicht den ganzen Tag zur Verfügung steht.
  • Bleiben Sie konsequent und füttern Sie keine Essensreste vom Tisch. Informieren Sie auch alle Familienmitglieder oder wohlmeindende Nachbarn. 
  • Passen Sie die Futterrationen an das aktuelle Gewicht ihres Hundes an. Stimmen Sie diese mit Ihrere Tierärztin, Ihrem Tierarzt laufend ab. 

2.4 Diätfutter selbst gekocht:

Achten Sie auf ausgewogene Rationen, um den Vitamin- und Mineralstoffbedarf zu decken. 2/3 Fleisch und 1/3 Gemüse und Obst sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Als Ballaststoffe und Kohlenhydrate sind Reis oder Haferflocken geeignet.

2.5 Physiotherapie:

Ist Ihr Hund stark übergewichtig, sind schonende Bewegungen

  1. auf einem Unterwasserlaufband oft das Mittel der Wahl, um abzunehmen. Der Auftrieb des Wassers gleicht das zu hohe Körpergewicht aus. Die Bewegungen können leichter durchgeführt werden, die Gelenke und Bänder werden geschont.
  2. Massagen fördern die Beweglichkeit der Muskulatur und fördern den Lymphfluss und die Durchblutung.

2.6 Regelmäßiges Abwiegen:

Wiegen Sie Ihren Vierbeiner einmal pro Woche und lassen Sie seinen Kreislauf alle 14 Tage in der Tierartpraxis überprüfen.

2.7 Jo-Jo-Effekt:

Wird die Futtermenge und Zusammensetzung nicht regelmäßig angepasst, kann es wieder zu Gewichtszunahmen kommen. Auch Hunden spüren den Jo-Jo-Effekt. Wird die Bewegung reduziert, steigt das Körpergewicht wieder an, da zu wenig Energie verbraucht wird. Und jede weitere Gewichtsabnahme wird mühsamer.

3. Übergewicht ist auch für Hunde ungesund!

Schäden an den Gelenken und Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus, können die Folge sein. Bleiben Sie konsequent und unterstützen Sie Ihren Hund dabei, ein artgerechtes Leben mit genügend Bewegung zu führen. Lassen Sie das gewicht Ihrer Fellnase regelmäßig bei Ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt überprüfen.

 

Grafik snackvergleich (c) tow
©Tierschutzombudsstelle Wien

Kleiner Snack, großes Problem:

Laut einer aktuellen Studie aus den USA ist in den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil adipöser Hunde um 66 Prozent gestiegen. Wie eine Umfrage der Landesstelle Wien der Österreichischen Tierärztekammer und der Tierschutzombudsstelle Wien zeigt, sind sich 60 Prozent der TierhalterInnen nicht bewusst, dass ihr Tier zu dick ist. 

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