6 Tipps für einen entspannten Ausflug in die Natur: Wandern mit Hund TEIL 2 [10|23]

Wandern, Gesundheit, Vorbereitung, Planung, Tipps, Checklisten - Petdoctors.at  [26|09|23]
(c) Photo: cocopariseinne auf Pixabay
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Wandern, Gesundheit, Vorbereitung, Planung, Recht & Vorschriften, Tipps, Checklisten, Wanderwege - News [26|09|23]

Österreich ist bekannt für seine Berge und seine weiten Landschaften. Sie laden geradezu zum Klettern und Wandern ein. Jede Hundehalter:in möchte ihren Vierbeiner natürlich am liebsten dabei haben. Damit es keine unnötigen Risiken und unangenehmen Zwischenfälle gibt, gilt es einiges zu beachten. Wie das Wandern mit Hund reibungslos und entspannt funktioniert, erklärt der folgende Beitrag.

1. Tipps zur richtigen Vorbereitung auf die Wanderung mit Hund:

Unabhängig davon, ob Sie mit Ihrem Hund in Österreich oder einem anderen Land wandern wollen, sollten Sie die folgenden Dinge beachten.

Sie beginnen bereits mit der richtigen Vorbereitung und müssen auf den jeweiligen Hund abgestimmt sein.  Z.B. Bei kleinen Hunderassen ist ein Hunderucksack oft eine gute Investition. Kleine Hunderassen ermüden schneller auf längeren Wanderungen als große. Achten Sie aber darauf, dass

  • der Rucksack vorne und an den Seiten Sichtfenster hat.
  • Ebenfalls nicht fehlen sollten Löcher für die Luftzufuhr sowie ein Sonnenschutz.
  • Darüber hinaus sollte der Rucksack über ausreichende Stabilität verfügen, damit sich Ihr Hund auch sicher und geborgen fühlt.

1.1 Checkliste für die Wandervorbereitung:

  • Sonnenschutz (Sonnencreme, Kopfschutz)
  • Hundeleine (Laufleine) und ein passendes Brustgeschirr
  • Wasserflaschen, Trinknäpfe, Futternäpfe und Snacks
  • Pfotenschutz, zum Beispiel spezielle Wandersocken oder Schuhe für Hunde
  • Eine Hundeapotheke mit unter anderem Wundsalben, Desinfektion und Verbandszeug
  • Die Mitnahme aller wichtigen Dokumente, inklusive EU-Heimtierpass (Tollwutimpfung) und Gesundheitszeugnis

Auch ist die Mitnahme eines Maulkorbs sinnvoll (z.B. Fahrten mit Liftgondeln, Zubringer Bussen etc.).

Nur wenn Ihr Hund sämtliche Grund- und Rückrufkommandos einwandfrei immer beherrscht und befolgt, können Sie ihn frei laufen lassen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ist eine 6m oder 10m Laufleine eine gute Alternative.

Achtung: Bedenken Sie Ihr Hund ist bei Wanderungen mit zahlreichen neuen und interessanten Gerüchen konfrontiert. Da kann es leicht passieren, dass er eine Fährte aufnimmt und im Wald oder unwegsamen Gelände seine eigenen Wege geht.

Vergessen Sie nicht die Mitnahme von ausreichend Kotbeuteln. Auch für Wanderungen gilt, dass Hundekot auf Wanderpfaden und in den Bergen nichts zu suchen hat.

Unser Tipp: Ihr Hund sollte vor Wanderantritt einen Gesundheitscheck (Vorsorgeuntersuchung) durchlaufen. Hier wird sein Fitnesslevel festgestellt. Wandern sollte er nur, wenn er diesen Check bestanden hat. Sprechen Sie mit Ihrer Tierärzt:in auch über eine eventuell notwendige Tollwutimpfung.

1.2 Wie weit kann ich pro Tag mit meinem Hund wandern?

Die Länge der Wanderstrecke hängt vom Gelände, von den Wetterbedingungen (Hitze!) und vor allem immer vom Hund ab. (Größe, Alter, Gesundheits- und Fitnesszustand, etc.) Einige Hunde können auch bis zu 50 Kilometer am Tag zurücklegen. Natürlich brauchen auch diese Fellnasen regelmäßige Verschnaufpausen mit ausreichend Wasser und Futter. Diese Pausen sollten ungefähr alle zwei Stunden stattfinden. Für alle am schönsten ist es, wenn Sie eine hundefreundliche Gaststätte für eine entspannte Jause eingeplant haben.

2. Rechtliche Vorgaben: Darf ich mit meinem Hund im Wald wandern?

In Österreich gilt das sogenannte Forstgesetz. Zudem gibt es in Österreich das Hundehaltegesetz (Achtung spezielle Vorschriften für Listenhunde). Die Bestimmungen können von Bundesland zu Bundesland variieren. Darüber hinaus gilt, dass als gefährlich eingestufte Hunde immer an der Leine zu halten sind und zudem einen Maulkorb tragen müssen. Informieren Sie sich also im Vorfeld, welche Vorschriften bei einer Wanderung mit Hund gelten.

3. Wandern mit dem Hund auf der Alm: Das sollten Sie beachten

Nicht nur für das Wandern im Wald gelten bestimmte Vorschriften, sondern auch für Almwanderungen. Die Vorbereitung umfasst nicht nur die oben genannten Punkte. Sie sollten sich auch über geeignete, hundefreundliche Almwege informieren. Nicht alle sind für Hunde zugänglich und geeignet.

Sind Sie mit Ihrem Hund in der Nähe einer Alm oder Bergwiese unterwegs? Dann informieren Sie sich im Vorfeld, welche Vorschriften bezüglich einer Weideüberquerung gelten. Der Hund muss hier zudem auf jeden Fall angeleint sein. Sie sollten auch das mögliche Risiko einschätzen. Denn auch Rinder, vor allem Muttertiere mit Kälbern, fühlen sich schnell bedroht und greifen an.

Unser Tipp: Im Notfall sollten Sie Ihren Hund  ableinen,  wenn eines oder mehrere Rinder angreifen. So können Ihr Hund und Sie sich schnell in Sicherheit bringen.

4. Tipps für das Wandern mit Hund in den Alpen:

Wanderungen in den Alpen bedürfen einer zusätzlichen Vorbereitung. Denn es handelt sich schließlich um das europäische Hochgebirge mit entsprechenden Steigungen und Sauerstoffbedingungen.

Wie für die anderen Wanderungen, so sollte Ihr Hund auch für Alpenwanderungen die nötige Kondition mitbringen. Ein Gesundheitscheck zeigt wie fit Ihr Hund ist. 

Das Training sollte sowohl die Ausdauer fördern als auch die Muskulatur aufbauen:

  1. machen Sie im Vorfeld regelmäßig längere Spaziergänge mit Ihrem Hund
  2. bauen Sie die Muskulatur durch beispielsweise Joggen und gleichmäßige Bewegungen auf 
  3. variieren Sie die Untergründe, über die Ihr Hund läuft. So werden seine Bänder und Sehnen gestärkt

Ist das Training abgeschlossen, gelten für das richtige Gepäck die gleichen Vorgaben wie für alle anderen Wanderungen. Eine Tragehilfe kann Teil des Gepäcks sein. Dabei muss es sich nicht immer um einen Hunderucksack handeln.

Planen Sie zudem ausreichend Proviant und Pausen ein. Die Alpen sind in vielen Teilen nur dünn besiedelt. Nicht immer ist es gegeben, eine Unterkunft und Verpflegung zu finden.

Achten Sie beim Proviant darauf, dass dieser sehr kalorienreich ist. Die Höhenluft braucht die körpereigenen Energiereserven sehr schnell auf. Legen Sie Ihre Wanderrouten sorgfältig fest.

ACHTUNG: Dabei sollten Sie auf mögliche vorhandene Unterschlüpfe achten. Gebirgswanderungen sind nicht nur eine sportliche Herausforderung. Durch schnelle Wetterumschwünge kann es in wenigen Sekunden ungemütlich und gefährlich werden. (Auch für HUnde gibt es sportliche Regenbekleidung)

5. Welche Hunderassen für Wanderungen gut geeignet sind und welche nicht:

Bespielweise sind Hütehunde wie der Australian Shepherd oder der Border Collie zwei Hunderassen, die sich für lange und herausfordernde Wanderungen eignen. Weiters zählen auch viele  Jagdhunde dazu, die dafür gezüchtet wurden, weite und anspruchsvolle Wege zurück zu legen.

Weniger geeignet sind kleine Hunderassen. Das liegt vor allem an ihrem Körperbau, der nicht für das Zurücklegen weiter Strecken geeignet ist.

Nicht geeignet sind alle brachycephale Hunderassen.  Sie leiden oft unter massiven  Atemproblemen.

6. Tipps für beliebte Wanderrouten mit Hund in Österreich:

Kärnten:

  • Alpe-Adria-Trail

Niederösterreich:

  • Zwettler Bierweg
  • Wildpark Ernstbrunn
  •  Jauerlinger Gipfelrunde

Oberösterreich:

  • Lindaumauer
  • Aurundweg
  • Bodenwies
  • Knappenweg
  • Wolfsschlucht
  • Donau Panoramaweg

Salzburger Land/Salzkammergut:  

  • Salzburger Almenweg
  • Mondsee auf Kalomansberg

Steiermark:

  • Silberkarklamm in der Ramsau
  • Reiteralm zum Spiegelsee

Tirol:

  • Naturpark Zillertaler Alpen
  • Alpenpark Kawendel
  • Nationalpark Hohe Tauern
  • Schwarzer See – Grüner See

Vorarlberg:

  • Gemstal
  • Silberpfad Kristberg
  • Bregenzerwald: Auer Ried, Panoramaweg Baumgarten

Wien:

  • Bahnwanderweg
  • Wiener Wasserleitungsweg

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