4 Geschmäcker: unsere Hunde können umami, bitter, sauer & süß unterscheiden [04|23]

4 Geschmacksrichtungen können Hunde schmecken: umami, bitter, sauer & süß [04|23]
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Geschmacksinn, Geruchsinn, 4 Geschmacksrichtungen, 1500 - 2000 Papillen - Update [19|04|23]

1. Zur Evolution des Geschmacksinns bei Tieren:

Der Geschmackssinn hat sich bereits früh in der Evolution entwickelt.

  1. Schon Fische konnten ihre Nahrung schmecken.
  2. Bei den frühen Wirbeltieren war nur eine Geschmacksrichtung ausgeprägt, umami oder würzig, herzhaft.
  3. Im Lauf der späteren Entwicklung differenzierten sich die Geschmacksknospen.
  4. Heute können 5 Hauptgeschmacksrichtungen – umami, sauer, salzig, süß und bitter wahrgenommen werden.
  5. Über den GPR 120 Rezeptor wird fettiger Geschmack an das Gehirn weitergeleitet.
  6. Nach den Rezeptoren für metallisch und alkalisch wird derzeit noch geforscht.

Wie wir Menschen, sind unsere Hunde fähig, verschiedene Geschmacksrichtungen zu empfinden. Da auf der Hundezunge weniger Geschmacksknospen vorhanden sind, ist die Differenzierung der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wesentlich ungenauer.

2. Der Geschmackssinn von Hunden:

Der Hund nimmt seine Umgebung hauptsächlich über den Geruchssinn wahr. Der Geschmackssinn spielt eine geringere Rolle. Anders als Katzen können Hunde nur vier Geschmacksrichtungen unterscheiden:

  1. umami
  2. bitter
  3. sauer 
  4. süß

Die Empfindung salzig ist im Lauf der Entwicklung verloren gegangen, da in der Natur der Hauptanteil des Futters aus Fleisch besteht. Fleisch enthält ausreichend Salz, um den täglichen Bedarf zu erfüllen. Eine Suche nach weiteren salzigen Nahrungsmitteln war daher nicht von Bedeutung.

Verteilt auf der gesamten Oberfläche der Zunge des Hundes befinden sich Geschmackspapillen. Im hinteren Bereich, vor der Zungenwurzel, liegen mehrere Bereiche, die eng mit spezialisierten Geschmacksknospen besetzt sind. Ist eine Geschmacksrichtung nur in geringem Ausmaß im Futter vorhanden, wird die Empfindung in den konzentrierten Bereichen wahrgenommen. Ist der Geschmack stark ausgeprägt, kann er mit der gesamten Zunge wahrgenommen werden.

3. Die Papillen auf der Hundezunge unterscheiden 4 Geschmacksrichtungen:

Insgesamt befinden sich auf der Hundezunge 1500 – 2000 Geschmacksknospen (Menschen verfügen über 9000). Hunde können verschiedene Geschmäcker daher nicht so differenziert wahrnehmen wie Menschen. Mit zunehmendem Alter verringert sich die Geschmacksempfindung Ihres Hundes.

Typ A 

Papillen:

reagieren auf Aminosäuren, Kohlenhydrate und Zucker im Futter.

Die Wahrnehmung ist süßlich.

Typ B 

Papillen:

reagieren auf bittere und saure Stoffe.

Bitterer Geschmack wird mit unverträglich verknüpft, Futter wird ausgespuckt.

Typ C

Papillen: 

reagieren auf herzhaft würzige Geschmackstoffe (umami) 

Reine Fleischfresser können ausschließlich umami schmecken.

Typ D 

Papillen:

reagieren auf süß/fruchtige Geschmackstoffe

nehmen süß fruchtige Geschmacksrichtungen wahr.

 

4. Futter das gut riecht, schmeckt unseren Hunden auch gut:

4.1 Warum Nassfutter Hunden "besser schmeckt":

Um das Futter für Ihren Hund möglichst schmackhaft zu machen, muss es in erster Linie gut riechen. Wenn Ihr Hund verschnupft ist, hat er auch weniger Appetit. 

  • In Nassfutter sind die Aromastoffe bereits gelöst und können sofort in vollem Umfang wahrgenommen werden.
  • Das wasserhaltige Futter ist daher für viele Hunde attraktiver als Trockenfutter.
  • Die Geschmacksempfindungen werden schneller an das Gehirn weitergeleitet.

4.2 Wie man Hundefutter attraktiver machen kann:

  • Es können Futterergänzungsmittel, wie kaltgepresste Öle, untergemischt werden. Die Öle verstärken den würzig süßlichen Geschmack.
  • Viele Hunde lieben den Geschmack süß. Um dieses Bedürfnis zu befriedigen, kann Obst und Gemüse verwendet werden. Ein Apfel als Snack zwischendurch ist auch nicht zu verachten.

WARNUNG: [Zucker im Hundefutter ist ungesund mehr dazu hier] [Birkenzucker/Xylit ist ein tödliches Gift für Hunde mehr dazu hier]

5. Wie die Geschmacksempfindung beim Hund entsteht:

  1. Futter wird zuerst über den Geruchssinn wahrgenommen.
  2. Sobald Ihr Hund etwas Essbares riecht, beginnen die vier Speicheldrüsen, abhängig von der Art des Futters, dick- oder dünnflüssigen Speichel zu produzieren.
  3. Gelangt das Futter in den Mund, werden die Aromastoffe im Speichel gelöst und an das Jacobsonsche Organ im hinteren Rachenraum weitergeleitet.
  4. An der Zungenaußenseite befinden sich Mikrovilli, kleine Härchen mit Geschmacksrezeptorproteinen. Sie leiten gemeinsam mit den Sinneszellen, die in den Geschmacksknospen liegen, die Reize über Nervenbahnen an den Hirnstamm weiter.
  5. Hier werden erste Reaktionen veranlasst, wie Ausspucken der Nahrung oder Anregung des Speichelflusses.
  6. Der Hauptanteil der Empfindungen wird an die Geschmacksrinde, die ein Teil der Großhirnrinde ist, weitergeleitet. Geschmack entsteht also im Gehirn.

Mehr zur spannenden Sinneswelt unserer Hunde lesen Sie hier: 

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