10 Ursachen von Futterverweigerung: warum Katzen mäkelig sind. [07|22]

Wie man Katzen zum Fressen überreden kann.
(c) Foto: Steve Mantell auf Pixabay
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Ernährung, Katze frisst nicht, Whisker Stress, Fettleber, Verhalten - Update [25|07|22]

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Ihre Katze ist von dem Futter begeistert. Doch am nächsten Tag schnuppert sie nur mehr kurz an der Futterschüssel und geht wieder weg. Das Futter bleibt unberührt. Warum schmeckt es der Samtpfote heute schon wieder nicht? Ist sie vielleicht krank? Und schon wird ein anderes Futter ausprobiert. Wieder nur mit mäßigem Erfolg. Warum das so ist.

1. Ursachen warum Ihre Katze das Futter verweigert:

  1. Die Portionen sind zu groß. Katzen mit Freilauf fressen mehrmals täglich eine Maus. Wohnungskatzen erhalten ihr Futter zweimal bis dreimal pro Tag serviert. Ist die Portion zu groß, bleibt Futter im Napf zurück.
  2. Whisker Stress: Der Futternapf ist zu klein. Stoßen Katzen mit den Schnurrhaaren ständig an den Rand der Futterschüssel, entsteht Stress. Die Katze ist in Alarmbereitschaft und kann nicht ruhig fressen. 
  3. Die Katze ist rollig: Durch die Hormonumstellung während der Rolligkeit ist der Appetit verringert.
  4. Schwüles, heißes Wetter: bei zu großer Hitze frisst Ihre Katze kleinere Portionen.
  5. Am Futterplatz herrscht ständig Unruhe. Die Katze kann nicht ohne Ablenkung fressen.
  6. Ihre Katze ist ein Freigänger? Möglicherweise hat sie noch andere Futterquellen (Nachbarn) entdeckt. Sie frisst nicht, weil sie bereits satt ist.
  7. Das Futter besteht aus Resten vom Vortag: Katzen haben einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Futter vom Vortag riecht nicht mehr frisch und wird auch häufig nicht mehr gefressen.
  8. Ihre Katze hat durch Konditionierung gelernt, dass sie bei Ablehnung eines Futters etwas Anderes erhält. Sie probiert es immer wieder. Vielleicht ist das folgende Futter ja noch leckerer.
  9. Ihre Katze ist alt. Seniorkatzen bevorzugen häufig einen erhöhten Futterplatz. Der Geruchssinn und auch der Geschmackssinn lassen nach.
  10. Erkrankungen: Durchfall, Erbrechen, Zahnprobleme, etc.

2. Zum Futterwechsel-Mechanismus:

Futterlaunen haben in der Natur durchaus ihren Sinn. Einerseits ist es gefährlich, Neues auszuprobieren. Es könnte unbekömmlich oder giftig sein. Andererseits ist es auch problematisch, nur eine einzige Futterquelle zu nutzen. Ist die Beute plötzlich nicht mehr vorhanden, stirbt auch der Jäger. Die Ernährung bleibt flexibel, wenn immer wieder auch anderes Futter gefressen wird.

3. Wie sich abwechslungsreiche Fütterung auswirkt:

Je mehr Futtersorten einer Katze zur Verfügung stehen, umso wahrscheinlicher ist es, dass Futter einmal nicht gefressen wird. In diesem Fall ist der natürliche Futterwechsel-Mechanismus besonders gut entwickelt.
Bei einigen Wohnungskatzen ist dieses natürliche Verhalten leider verkümmert. Die Katzen sind auf eine Futtersorte fixiert und verweigern den Wechsel auf ein anderes Futter. Das neue Futter ist aus der Sicht der Katze absolut unmöglich. Will ihr Personal sie vielleicht sogar vergiften?

4. Wann die Vorlieben für ein bestimmtes Futter festgelegt werden:

Ihre Katze hat die Vorlieben für ein bestimmtes Futter schon von der Mutterkatze übernommen. Mit der Muttermilch werden Geruchsstoffe und Geschmacksstoffe aus dem Futter an die Katzenwelpen abgegeben. Sobald diese zu fressen beginnen, ist ihnen das Futter also schon bekannt.

Freilebende Katzen werden immer ein hochwertiges, natürliches Futter bevorzugen. Bei Wohnungskatzen sind gewisse Vorlieben teilweise auch anerzogen.

5. Warum es gefährlich ist, wenn Ihre Katze mehrere Tage nicht frisst:

Katzen fressen acht bis zehn Beutetiere über den Tag verteilt. Ihr Stoffwechsel entspricht dem Leben eines Jägers. Dadurch sind die Katzen auch nicht in der Lage, Energie zu speichern. Die mit der Nahrung aufgenommene Energie wird sofort und vollständig verbraucht. Wenn Ihre Katze nicht mehr frisst, wird in der Leber Fett eingelagert. Das Fett kann später nicht mehr zur Gewinnung von Energie verwendet werden. Die Leber verfettet und Ihre Katze stirbt an Leberversagen.

Achtung: Wenden Sie sich immer, wenn Ihre Katze nicht frisst, an ihre TierärztIn, um die Ursache abklären zu lassen.

6. Tipps wie  Sie eine mäkelige Katze überreden können, ihr Futter zu fressen:

  1. Wärmen Sie das Futter leicht. Durch die Wärme entfalten sich die Aromen besser. Der Appetit der Katze wird angeregt.
  2. Bieten Sie Ihrer Katze einen neuen Futterplatz an. Andere Eindrücke können den Appetit ebenfalls anregen.
  3. Ihre Katze frisst nicht. Nehmen Sie das Futter weg und bieten Sie die Futterschüssel erst nach einer Stunde wieder an. 
  4. Eventuell können Sie Ihre Katze mit der Hand füttern. Aus der Hand kommen immer besondere Leckerbissen.
  5. Stellen Sie die Futterschüssel auf einen erhöhten Platz. Durch die gestreckte Haltung fließt keine Magenflüssigkeit in die Speiseröhre.
  6. Verwenden Sie für die Fütterung flache Futterschüsseln, damit kein Whisker Stress entsteht.

7. Wenn Sie das Futter wechseln müssen: 

Manchmal muss ein Wechsel des Futters unbedingt erfolgen. Eventuell benötigt Ihre Katze wegen einer Erkrankung Diätfutter. Oder die gewohnte Futtersorte wird nicht mehr produziert.
Beginnen Sie, das neue Futter langsam und löffelweise unter das alte Futter zu mischen. Steigern Sie erst nach einigen Tagen die Menge. Ihre Katze wird sich langsam an das neue Futter gewöhnen.

8. Weitere Tipps zum erfolgreichen Futterwechsel dazu finden Sie HIER

9. Zusammenfassung:

Mäkeligkeit kann ein natürliches Verhalten sein. Erste Vorlieben für ein bestimmtes Futter werden bereits über die Muttermilch ausgebildet. Frisst Ihre Katze länger als 24 Stunden kein Futter, muss sie unbedingt von einem Tierarzt untersucht werden, damit keine Fettleber entsteht.

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