Gestörte Darmbarriere: Leaky Gut Syndrom der Katze [08|22]

Leaky Gut, Darm, Durchlässigkeit, Schadstoffe, Entzündung, Forschung – Petdoctors [17|08|22]
(c) Photo: Ewa M auf Pixabay
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Leaky Gut, Darm, Durchlässigkeit, Schadstoffe, Entzündung, Forschung – News [17|08|22]

Das Leaky Gut Syndrom kann bei der Katze aber auch anderen Tieren auftreten. Ebenso können Menschen davon betroffen sein. Die Ursachen sind noch nicht zur Gänze geklärt und werden weiterhin erforscht.

1. Schädigung der Darmbarriere:

  • Leaky gut bedeutet so viel wie durchlässiger Darm
  • Durch ein Ungleichgewicht der Darmbakterien wird ein Teil der Darmbarriere (tight junctions) lückenhaft
  • Dadurch kann die Darmschleimhaut ihre Schutzfunktion nicht mehr korrekt ausüben
  • Erhöhte Durchlässigkeit erleichtert schädlichen Stoffen wie Krankheitserregern und Giftstoffen den Eintritt in den Blutkreislauf
  • Die Schadstoffe schwächen die Immunabwehr und können zu Entzündungen und Allergien führen 
  • Das Ungleichgewicht und das geschwächte Immunsystem erleichtern auch Pilzen ihre Ausbreitung

Im gesunden Katzenkörper dient die Darmwand als Barriere, die unerwünschte Stoffe wie Bakterien und Toxine vom Körperkreislauf fernhält. Durch die schädlichen Stoffe, die bei Erkrankung durchsickern, reagieren Zellen der Darmschleimhaut. Sie schütten Histamin aus und der Körper entgegnet mit entzündlichen Veränderungen im Darm, welche diesen weiter schädigen.

2. Erhöhung der Darmdurchlässigkeit:

  • Die erhöhte Durchlässigkeit der Schleimhaut entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen nützlichen und schädlichen Mikroorganismen
  • Der Anteil an schädlichen Bakterien erhöht sich 
  • Als Auslöser für die Disharmonie der Bakterien kommt vieles infrage 
  • Meist ist die Langzeit-Schädigung des Darmes auf  Futtermittelallergien, Chronische Mangelernährung oder die langfristige Nutzung von schmerzstillenden und fiebersenkenden Entzündungshemmern (NSAIDs) zurückzuführen.
  • Auch schwerwiegende Darminfektionen, Bauchtraumata, Überdosierung von Arzneimitteln oder Toxinaufnahme stören das Darmgleichgewicht

Allergien, Mangelernährung oder Entzündungshemmer führen wahrscheinlich bei langfristigem Bestehen zum Leaky Gut Syndrom. Eine chronische Exposition kann jedoch zu Veränderungen der Bakterienzusammensetzung führen und somit die Darmschleimhaut schädigen.

3. Vielzahl an unspezifischen Symptomen:

  • Die Vielfalt und Breite der möglichen Symptomenist groß und sehr unspezifisch
  • Meist zeigen die Katzen Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Blähungen und weichen Kot 
  • Infolgedessen ist auch Gewichtsverlust möglich
  • Verstopfungen, Teilnahmslosigkeit sowie abgestumpftes Fell können ebenso die Folge sein
  • Des Weiteren sind entzündliche Prozesse, Allergien und Unverträglichkeiten, Verhaltensänderungen sowie Autoimmunerkrankungen möglich

Die enorme Bandbreite an möglichen Symptomen erschwert die Diagnose des Leaky Gut Syndroms.

4. Erstellung der Diagnose:

Für die Diagnose wird ein Ausschlussverfahren eingesetzt:

  • Mit der Untersuchung einer Kotprobe können mögliche Parasiten ausgeschlossen werden
  • Ein Blutbild gibt Aufschluss über einzelne wichtige Parameter
  • Weitere Untersuchungen können Röntgen, Ultraschall und Probenentnahme aus dem Darm inkludieren

Die Untersuchungen helfen dem behandelnden Fachpersonal die zugrundeliegende Ursache der Symptome zu verstehen.

5. Wie die Schutzfunktion der Darmwand wieder hergestellt werden kann:

Vorrangig bei der Behandlung ist die Verringerung der Darmentzündung und die Wiederherstellung der Barrierefunktion des Darms: 

  • Probiotika und Präbiotika zum Aufbau der Darmflora [z.B: Omnibiotic für Katzen und Hunde.] 
  • Eine auf die Problematik angepasste Fütterung unterstützt das Wachstum der nützlichen Mikroorganismen
  • Mögliche Allergene oder Giftstoffe sollen aus dem Ernährungsplan der Katze entfernt werden
  • Gabe von Medikamenten, die möglicherweise Auslöser sein können (wie NSAIDs), sollte wenn möglich abgebrochen werden
  • Unterstützung der Darmgesundheit durch Zufütterung von:
    1. Heilerde: kann Giftstoffe im Darm binden
    2. Zeolith: natürliches Mineral, bindet Schadstoffe 
    3. Bentonit-Montmorillonit: natürliches Tongestein, hohe Bindungskraft von schädlichen Stoffen durch große Oberfläche
    4. Flohsamenschalen: fördern Darmperistaltik und dienen als Nahrung für nützliche Darmbakterien
    5. Huminsäuren: antientzündliche Wirkung, positiver Effekt auf Darmflora und Immunsystem [z.B: Tiermoor von SonnenMoor für Katzen und Hunde.] 

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