Kot fressen: Erkrankung oder Verhaltensstörung? [02|24]

Kot fressen, Verhaltensstörung, Mangel-Krankheit - Update [21|02|24]

Hunde gehören zur Familie. Sie dürfen oft ins Bett, werden geknuddelt, spielen mit Kindern. Einige Verhaltensweisen sind aber für Menschen unappetitlich und nicht verständlich. Das Fressen von Kot zählt dazu. Es ist ist aber nicht nur ein ästhetisches Problem. Es stellt für den Hund und den Halter und seine Familie ein großes Gesundheitsrisiko dar.

1. Ursachen: warum Hunde Kot fressen

  1. Welpen müssen erst ihre Umgebung erkunden. Finden sie Dinge interessant, nehmen sie diese in den Mund, um zu überprüfen, ob etwas Genießbares darunter ist. (Achtung das gilt auch für giftige Pflanzen!)Spätestens im Alter von zwölf Monaten sollte das Kotfressen nicht mehr beobachtet werden.
  2. Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen 
  3. Unterversorgung mit Nährstoffen durch Parasitenbefall
  4. Mangel an Verdauungsenzymen durch Erkrankungen von Leber und Darm
  5. Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse (exokrine Pankreasinsuffizien)
  6. Das Mikrobiom befindet sich nicht mehr im Gleichgewicht
  7. Verhaltensstörung: Zwingerhaltung, Langeweile
  8. Angeboren

2. Gefahren: Übertragung von Krankheiterregern

3. Symtome: woran Sie eine Ansteckung erkennen:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Mundgeruch
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, die mit dem Kot ausgeschieden werden

4. Therapie: Erkrankung oder Verhaltensstörung

Die Behandlung der Koprophagie richtet sich nach der Grunderkrankung. Liegt keine organische Erkrankung vor, sollten Sie mit einer TiertrainerIn ein Verhaltenstraining durchführen. (pettrainers Verzeichnis Österreich hier)

5. Was Sie bei Koprophagie tun können:

Abklärung der Ursache bei ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt und Check der Ernährung:

  • Lassen Sie eine Blutuntersuchung durchführen. So kann festgestellt werden, ob ein Mangel an Mineralstoffen oder Vitaminen vorliegt. Die Funktionen von Bauchspeicheldrüse, Leber und Niere werden ebenfalls überprüft.
  • Kontrollieren Sie die Zusammensetzung des Futters: Erhält Ihr Hund alle Nährstoffe, die er benötigt?
  • Füttern Sie gesundes, hochwertiges Futter
  • Achten Sie auf Abwechslung beim Futter
  • Mischen Sie Heilerde in das Futter
  • Füttern Sie stinkenden Käse, Pansen und Trockenfisch vor dem Spaziergang

Verhaltenstraining mit einer Hundetrainerin, einem Hundetrainer, wenn keine klinische Ursache (z.B. Mangelerkrankung) vorliegt:

  1. Führen Sie gemeinsam mit einer Hundetrainerin mit Ihrem Hund ein Giftköder-Präventionstraining durch.
  2. Sorgen Sie für ausreichend Beschäftigung, damit keine Langeweile aufkommt.
  3. Lassen Sie Ihren Hund bei einem Spaziergang nicht unbeaufsichtigt.

6. Tipps: Was zu tun ist, wenn Ihr Hund Kot gefressen hat:

  • Waschen Sie die Schnauze und das Fell des Hundes gründlich mit Shampoo
  • Putzen Sie die Zähne des Hundes
  • Geben Sie Ihrem Hund einen Apfel oder einen natürlichen Kauartikel, damit auch die Zahnzwischenräume gesäubert werden

7. Zusammenfassung

Koprophagie, das Fressen von Kot, ist nur bei Welpen ein normales Verhalten. Ausgewachsene Hunde sollte von einer TierarztIn untersucht werden, damit eine Funktionsstörung der inneren Organe ausgeschlossen werden kann.

 

Das Fressen von Exkrementen ist nicht nur ekelhaft, es kann auch gesundheitliche Folgen haben.
(c) Photo: Coffy auf Pixabay
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