Katzenschnupfen-Komplex ist ansteckend! Ihre Katze niest & die Augen tränen [12|22]

Infektionskrankheit, Nase, Mund, Augen, geschwächtes Immunsystem, Welpen, Senioren, Bakterien, Viren, Herpesviren, Parasiten, Ansteckung, Niesen, Augenausfluss  - Petdoctors [28|12|22]
(c) Photo: Andrey_and_Lesya auf Pixabay
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Infektionskrankheit, Nase, Mund, Augen, geschwächtes Immunsystem, Welpen, Senioren, Bakterien, Viren, Herpesviren, Parasiten, Ansteckung, Niesen, Augenausfluss - News [28|12|22]

1. Ursache von Katzenschnupfen:

Am Entstehen des Katzenschnupfens sind mehrere Erreger beteiligt:

Sie verursachen gemeinsam das Entzündungsgeschehen.

2. Welche Katzen häufig betroffen sind:

Meist erkranken junge oder betagte Katzen, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet oder beeinträchtigt ist.

ACHTUNG:

  • In Haushalten mit mehreren Katzen ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. 
  • Auch Tiere, die keine Symptome zeigen, können Virusträger sein, und andere Katzen anstecken.
  • Bei jungen Katzen und alten, geschwächten Tieren kann die Infektion in wenigen Tagen tödlich verlaufen.

3. Wie die Ansteckung erfolgt:

  1. Die Erreger werden durch die Luft, durch direkten Kontakt von Katze zu Katze und
  2. durch indirekten Kontakt mit infizierten Gegenständen übertragen.
  3. Die Viren werden über Tränensekret, Nasenflüssigkeit und Aushusten von Flüssigkeit aus dem Rachenraum und der Luftröhre ausgeschieden.
  4. Bis zu sieben Tage nach dem Kontakt mit den Erregern erkranken die infizierten Tiere

4. Neun Symptome des Katzenschnupfens:

  1. Erste Symptome sind: Die Katzen niesen häufig, aus Nase und Augen wird ein klarer Ausfluss abgesondert.
  2. Erfolgt eine Sekundärinfektion mit Bakterien, wird der Ausfluss gelblich-eitrig. Die Erreger breiten sich über den Rachenraum in die oberen Atemwege aus.
  3. Schluckbeschwerden und Husten treten auf. Die Katzen atmen rasselnd und fressen weniger.
  4. Die innere Körpertemperatur steigt auf über 39°Celsius.
  5. Caliciviren verursachen schmerzhafte Geschwüre an der Mundschleimhaut und auf der Zunge.
  6. Sind Herpesviren an der Infektion beteiligt, entstehen Hornhautgeschwüre. Eine dauerhafte Schädigung des Sehvermögens, bis hin zur Erblindung ihrer Katze ist möglich.
  7. Wird der Katzenschnupfen chronisch, bildet sich die Knochen der Nasenmuschel zurück, ständige Atembeschwerden sind die Folge.
  8. Bei schweren Infektionen ist auch die Lunge betroffen. Die Entzündung der Lunge (Pneumonie) äußert sich in Atembeschwerden, die Sauerstoffversorgung des Körpers findet nicht mehr ausreichend statt.
  9. An Nase und Mund treten infolge der Entzündungen Hautveränderungen und Geschwüre auf.

5. Diagnose von Katzenschnupfen:

  • Meistens besteht bereits bei einer klinischen Untersuchung ein ausreichender Verdacht auf Katzenschnupfen.
  • Durch einen Abstrich der Schleimhäute können Viren und Bakterien nachgewiesen werden.
  • Blutuntersuchung: Nachweis von Antikörpern gegen auslösende Viren. Ist ihre Katze geimpft, ist das Ergebnis nicht eindeutig, da auch aufgrund der Impfung Antikörper gebildet werden.

6. Therapie und unterstützende Maßnahmen:

  1. Die entzündlichen Krusten an Nase und Augen werden vorsichtig entfernt.
  2. Bei einer Infektion mit Bakterien werden Antibiotika verabreicht.
  3. Frisst und trinkt ihre Katze nicht, werden Infusionen zum Flüssigkeitsersatz in Form von subkutanen Hautdepots gespritzt.
  4. Notfalls kann die Ernährung mit einer Magensonde erfolgen. Flüssige Nährlösungen können die Ernährung ihrer Katze unterstützen.
  5. Virostatische Augensalben und -Tropfen bekämpfen Herpesviren. Die Geschwüre im Mundbereich werden mit desinfizierenden Haftsalben behandelt.
  6. Durch Fütterung von L-Lysin in Form von Pulver, oder Pasten, wird das Immunsystem gestärkt und die Virusabwehr verbessert. Vitamine fördern ebenfalls das Immunsystem ihrer Katze.

6.1 Alternative Therapien:

Nasenspülungen mit Kochsalzlösungen verringern die Schwellung der Nasenschleimhaut und unterstützen die Ausscheidung des Sekrets.

Inhalationen mit Eukalyptus unterstützen die Atmung:

  • Stellen Sie ein Gefäß mit heißem Wasser und einigen Tropfen Eukalyptusöl vor einen Käfig.
  • Setzen Sie Ihre Katze in Ihren Transportkäfig.
  • Breiten Sie über den Käfig und das Gefäß ein Tuch. Die Katze kann nun den mit Eukalyptus angereicherten Dampf einatmen.

ACHTUNG: Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist, damit Ihre Katze sich nicht verbrennen kann.

6.2 Homöopathie:

  • Aconitum napelles D12: bei akutem Schnupfen, der Ausfluss ist klar und wässrig
  • Nux vomica D12: die Katze hat bereits Fieber und frisst wenig.
  • Allium cepa D12: die Haut um Augen, Nase und Mund ist durch den Ausfluss entzündet. Verdauungsbeschwerden mit Blähungen treten auf.
  • Phosphorus D12: der Ausfluss ist bereits gelblich, die Infektion breitet sich in Richtung Lunge aus.
  • Pulsatilla D12: der Schnupfen ist schleimig und eitrig.
  • Echinacea D 6- D12: die Abwehrkraft der Schleimhäute des oberen Atmungstraktes wird gestärkt.

6.3 Akkupunktur:

Durch Nadeln der Ausleitungspunkte im Kopfbereich und an den Vorderpfoten wird die Ausscheidung von Sekreten beschleunigt. Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden unterstützt.

Alternativ zu den Nadeln kann auch eine Laserakupunktur durchgeführt werden.

6.4 Was Sie für Ihre Katze zu Hause noch tun können:

Reinigen Sie mehrmals täglich vorsichtig Nase und Augen ihrer Katze, um die Atmung zu erleichtern. Halten Sie ihren Stubentiger warm und vermeiden sie Zugluft. Freigänger dürfen in dieser Zeit die Wohnung, das Haus nicht verlassen.

Achten Sie bei der Behandlung ihrer Katze auf eine gute Handhygiene. Desinfizieren Sie ihre Hände nach jeder Behandlung. Sind an dem Katzenschnupfen Chlamydien beteiligt, können diese sonst auf Menschen übertragen werden.

ACHTUNG: Vor allem Kinder sollten mit erkrankten Katzen keinen direkten Kontakt haben.

7. Wie Sie dem Katzenschnupfen vorbeugen können:

Verwenden Sie artgerechtes, hochwertiges Futter, um das Immunsystem zu stärken. Stellen Sie immer ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung.

Lassen Sie ihre Katze impfen. Bereits Jungkatzen sollten ab dem Alter von acht Wochen einer Grundimmunisierung durch eine dreimalige Impfung unterzogen werden. Die Impfung muss einmal jährlich aufgefrischt werden.

Zuchtkatzen sollten auf alle Fälle geimpft werden, da mit der Muttermilch Antikörper auf die Welpen übertragen werden und diese bis zur Impfung geschützt sind.

Lassen Sie Ihre Katze beim Auftreten der ersten Symptome von Ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt untersuchen und behandeln. Eine frühzeitige Behandlung bewahrt ihren Stubentiger vor schweren Folgeschäden.

7. Zusammenfassung:

Katzenschnupfen ist eine multifaktorielle Erkrankung, die von mehreren Viren und Bakterien verursacht wird. Meistens erkranken Katzenwelpen und Katzen mit geschwächtem Immunsystem. Haben sich die Tiere einmal infiziert, bleiben die meisten lebenslang Überträger.

Betroffen von der Infektion sind Nase, Mund, Augen und die oberen Atemwege. In schweren Fällen kann auch eine Entzündung der Lunge entstehen.
Eine Behandlung in der Tierarztpraxis ist unbedingt erforderlich, um schwere Folgeschäden für Ihre Katze zu vermeiden.

Beugen Sie durch eine regelmäßige Impfung dieser lebensgefährlichen Infektionskrankheit vor. Lesen Sie mehr darüber HIER
 
 

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