Impfen schützt Ihren Hund: Pflicht- und Wahl-Impfungen [05|23]

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(c) Photo: Deborah Windham auf Pixabay
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Lebendimpfstoffe, Totimpfstoffe, Kombinationsimpfstoffe, Core-Impfungen, Non-Core-Impfungen - Update: [18|05|23]

  • Impfungen sind oft der einzig wirksame Schutz gegen Virusinfektionen.
  • Lebendimpfstoffe: enthalten abgeschwächte Erreger, 
  • Totimpfstoffe: enthalten abgetötete Erreger.
  • Kombinationsimpfstoffe: enthalten Erreger und Bruchstücke von Erregern.
  • Core-Impfungen oder Pflichtimpfungen  
  • Non-Core-Impfungen oder Wahlimpfungen
  • Petdoctors MehrWissen: [Tollwut beim Hund: urbane, silvatische und aviäre Wut] 

Impfungen sind unverzichtbare prophylaktische Maßnahmen, deren Bedeutung angesichts der zunehmenden Mobilität der TierhalterInnen und ihrer Schützlinge sowie des zunehmenden Reisetourismus noch an Bedeutung gewinnen. 

1. Was bei einer Impfung passiert:

Der Körper reagiert auf die mit der Impfung verabreichten Fremdkörper ( Antigene) mit der Bildung von Antikörpern und baut so einen Schutz gegen zukünftige mit Krankheitserregern auf.

2. Welche Arten von Impfstoffen es gibt:

  1. Lebendimpfstoffe: enthalten abgeschwächte Erreger, die bei gesunden Tieren keine Erkrankung auslösen können. Sie wirken im allgemeinen besser als Totimpfstoffe
  2. Totimpfstoffe: enthalten abgetötete Erreger.Totimpfstoffe können keine Erkrankungen verursachen.
  3. Kombinationsimpfstoffe: enthalten Erreger und Bruchstücke von Erregern.

3. Welche Impfungen für Ihren Hund wichtig sind:

Man unterscheidet zwischen

  • Core-Impfungen (Pflichtimpfungen) und
  • Non-Core-Impfungen (Wahlimpfungen)

Die Pflichtimpfungen sind als absolutes „Muss“ zu verstehen, um die Hunde vor tödlichen Erkrankungen zu schützen.

Hunde sollten auf jeden Fall gegen folgende Krankheiten geimpft werden: Staupe, Parvovirose, Tollwut (Achtung Reisebestimmungen), ansteckende Leberentzündung und Leptospirose (Leptospiren in stehenden Gewässern) 

Die Notwendigkeit der Wahlimpfungen richtet nach

  • Alter
  • Konstitution des Tieres,
  • dem jeweiligen Infektionsrisiko
  • sowie Faktoren wie Haltungs- und Umweltbedingungen.

Darüber hinaus stehen beim Hund beispielsweise die Impfungen gegen Zwingerhusten, Herpes-Virus, Borreliose und Babesiose zur Wahl. Dabei muss individuell für das Einzeltier entschieden werden, ob ein entsprechendes Infektionsrisiko besteht und daher geimpft werden sollte.

Die empfohlene jährliche Gesundheitsberatung einschließlich Impfberatung in der Tierarztpraxis dient der Ermittlung eines individuellen Impfprogramms. Bei jeder Impfung sowie bei der Festlegung des entsprechenden Impfintervalls (Auffrischungsimpfung) sind die individuelle Gefährdung des Tieres zu berücksichtigen.

4. Zur Grundimmunisierung:

Zur Ausbildung eines langanhaltenden Schutzes ist in den meisten Fällen eine „Grundimmunisierung“ nötig, die aus mehreren Impfungen im Abstand von jeweils etwa vier Wochen besteht. Durch den wiederholten Kontakt und die sich daran anschließende Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Erreger wird die Immunabwehr in die Lage versetzt, auf eine spätere natürliche Infektion schneller und gezielter zu reagieren. Deshalb entwickeln geimpfte Tiere keine oder sehr viel mildere Krankheitssymptome.

5. Zur Auffrischungsimpfung:

Um den Schutz (Immunität) langfristig aufrecht zu erhalten, müssen in regelmäßigen Abständen Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfung) erfolgen. Die Impf-Intervalle sind zum einen von der jeweiligen Krankheit und zum anderen vom verwendeten Impfstoff abhängig. Es müssen aber auch die lokale Seuchensituation sowie die individuellen Risiken  durch Umwelt- und Haltungsbedingungen berücksichtigt werden.

6. Zur Impfplanung:

  1. Ab der 3. Lebenswoche: Zwingerhusten (Parainfluenza, Bortedella)
  2. Ab 4 Wochen: Staupe, Parvovirose (Katzenseuche)
  3. Ab 8 Wochen: Staupe, Hepatitis (Leberentzündung), Parvovirose (Katzenseuche), Leptospirose (Nieren-, Leberentzündung), Zwingerhusten (Parainfluenza, Bortedella)
  4. Ab 12 Wochen: Staupe, Hepatitis ( Leberentzündung), Parvovirose ( Katzenseuche), Leptospirose ( Nieren-, Leberentzündung), Tollwut
  5. Ab 16 Wochen: Staupe, Hepatitis ( Leberentzündung), Parvovirose ( Katzenseuche), Leptospirose ( Nieren-, Leberentzündung),Tollwut
  6. Ab 15 Monaten: Staupe, Hepatitis ( Leberentzündung), Parvovirose ( Katzenseuche), Leptospirose (Nieren-, Leberentzündung), Tollwut, Zwingerhusten, (Parainfluenza, Bortedella)
  7. Nachimpfung: jährlich bis alle 3 Jahre