Giardien positiv: die Einzeller lieben Hund und Katze [03|23]

Giardien sind Einzeller, die im Dünndarm von Tieren parasitieren.
(c) Photo: Ralf Bitzer auf Pixabay
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Parasiten, Hund und Katze, Einzeller, Immunsystem, Darm, Übertragung - Update [14|03|23]

1. Giardien sind Einzeller:

Sie parasitieren im Dünndarm von Tieren. Sie benötigen für die Gewinnung von Energie große Mengen an Zucker, der ohne Sauerstoff einem Gärungsprozess unterzogen wird. Sie kommen in zwei verschiedenen Stadien vor:

  • Die Trophozoiten haften an der Wand des Dünndarms und ernähren sich von Zuckern aus dem Nahrungsbrei.
  • Die Trophozoiten bilden Zysten, die mit dem Kot ausgeschieden werden und über Futter und Wasser andere Tiere infizieren können.

2. Symptome eines Befalls:

Ungefähr 70 % aller Welpen und 16 % der erwachsenen Hunde sind mit Giardien infiziert. Sichtbare Krankheitserscheinungen treten allerdings hauptsächlich bei Welpen oder Tieren mit einem geschwächten Immunsystem auf.

Andere Tiere sind Träger der Einzeller, das körpereigene Immunsystem ist aber stark genug, um eine Erkrankung zu verhindern.

Der Kot ist schleimig, dünnflüssig und riecht süßlich faulig. Koliken und Fieber begleiten den Durchfall. Die Tiere erbrechen, das Fell ist stumpf und matt. Durch den ständigen Entzug von Nährstoffen magert ihr Tier ab. Der Durchfall tritt nach kurzen Pausen immer wieder auf.

3. Diagnose durch Antigen Nachweis:

Die Zysten können direkt durch eine Kotuntersuchung nachgewiesen werden. Mit einem Elisa Test oder anderen Schnelltests kann das Giardien-Antigen im Kot nachgewiesen werden.

4. Therapie ein Leben lang:

Ist ein Tier mit Giardien infiziert, bleiben die Parasiten lebenslang im Darm. Eine Parasitenfreiheit ist also auch durch mehrmalige Therapien nicht zu erreichen. Die Behandlung erfolgt mit Fenbendazol und Metronidazol in mehreren Zyklen.

Um den Giardien die Nahrungsgrundlage zu entziehen, sollte das Futter nur wenig Kohlenhydrate enthalten. Milchprodukte sollten in dieser Zeit nicht auf dem Speiseplan stehen.

Durch Waschen von Textilien und Zubehör mit mindestens 65°heißem Wasser werden die Zysten zusätzlich bekämpft. Eine Alternative stellt die Reinigung mit einem Dampfreiniger dar.

5. Welche Tiere behandelt werden müssen: 

  • Nicht jedes Tier, das in einem Schnelltest Giardien positiv getestet wird, benötigt auch eine Behandlung.
  • Therapien sollten nur bei Tieren mit deutlichen Krankheitserscheinungen und Welpen, die durch den Flüssigkeitsverlust rasch austrocknen, notwendig.
  • Zeigt Ihr Tier keine Symptome, ist aber im Antigen-Test positiv, ist eine Behandlung wenig sinnvoll. Die Giardien können, ähnlich wie andere Mikroorganismen, nie vollständig aus dem Körper des Tieres eliminiert werden. Auch Mittel gegen Giardien können Resistenzen verursachen.
  • Die Übertragung auf den Menschen ist möglich, aber selten. Gefährdet sind Personen mit einem schwachen Immunsystem. Gründliches Händewaschen schützt.

6. Wie Sie einer Infektion vorbeugen können:

Füttern Sie tiergerechtes Futter, um die gesunde Darmflora zu unterstützen. Versorgen Sie Ihr Tier mit allen Nährstoffen, die es benötigt, um ein gesundes Immunsystem aufzubauen. Achten Sie bei der Fütterung auf gute Hygiene.

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7. Fazit:

Giardien sind Einzeller, die im Dünndarm von Tieren parasitieren. Einmal infiziert, bleiben die Parasiten lebenslang im Körper des Tieres. Gefährdet sind vor allem Jungtiere und Tiere mit geschwächtem Immunsystem. Eine Therapie ist nur bei Tieren mit eindeutigen Symptomen notwendig. Ein positiver Schnelltest rechtfertigt keine Therapie, da die Giardien, ähnlich wie andere Mikroorganismen, nie vollständig eliminiert werden können.

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