"Hilfeeeeee!!!!" Da kommt ein großer Hund.

Wie Sie einem ängstlichen Hund helfen können
(c) Jan Resperger & petdoctors.at
Teilen

Angst, knurren, bellen, kläffen, alternatives Verhalten - news 17/05/20

  • Sie haben keinen gelassenen Hund?
  • Keinen Hund der in jeder Situation ruhig bleibt?
  • Sie haben einen Hund der beim Anblick eines anderen, oft größerem Hund, sofort zu kläffen beginnt?
  • Oder versucht Ihr Hund sich hinter Ihnen zu verstecken oder wegzulaufen? 

Knurren, bellen, was die Leine hält. Aber warum tut er das? 

Es gibt in sich ruhende Hunde, sie sind sich ihrer Sache sicher. Sie fürchten sich nicht und gehen freundlich ihrer Wege. Und dann gibt es die anderen. Es sind meist große und kleine Angsthasen. Ihr Problem ist ihr Verhalten. Es wird oft missverstanden.

Wenn die Kleinen knurren, bellen oder kläffen wird ihnen umgehend unterstellt unerzogen zu sein oder sich zu überschätzen. Ein kleiner Napoleon also? Dennoch wird bei kleinen Hunden das Gekläffe oft noch toleriert. Vor ihnen fürchtet sich "Otto Normalverbraucher & Hundhalter" nicht. Sie werden einfach nur belächelt.

Bei größeren Hunden ist das anders. Und richtig unangenehm wird es für HundehalterInnen, die einen ängstlichen großen Vierbeiner oder Listenhund an der Leine führen. Wenn er sich beim Anblick eines anderen Hundes fürchterlich aufzuregen beginnt, gilt er als aggressiv, gefährlich und sollte weggesperrt werden ...

Wir von petdoctors.at kennen beide Varianten: Chilla & Cleo unsere Yorkshire-Chihuahua Damen und Amigo ein American Stafford Terrier aus dem Tierschutz Austria.  Wir haben unter Anleitung einer Hundetrainerin  (Siehe pettrainers.at Verzeichnis) intensiv und ausschließlich mit POSITIVER VERSTÄRKUNG daran gearbeitet. Das Ziel unsere Hunde dabei zu unterstützen, Vertrauen zu fassen und lieber ein alternatives Verhalten an den Tag zu legen. Wir haben es geschafft, dass Knurren Bellen, Kläffen oder Schreien nicht mehr zu unserem Alltag gehören. Darum liegt uns dieser Artikel besonders am Herzen.

1. Viel zu oft werden ängstliche Hunde missverstanden.

Es wird an der Leine gerissen, geschimpft und gebrüllt. Natütlich hilft das nicht, es wird immer schlimmer. Dabei geht es doch ganz anders.

Wichtig ist,

  1. zu verstehen, warum ein Hund etwas tut oder
  2. warum er etwas nicht tut und
  3. dann das Verhalten positiv zu bestätigen, das man haben möchte.

2. Warum und wie Abstand halten und das Anbieten von alternativem Verhalten einem ängstlichen Hund hilft:

 

Wie man ängstlichen Hunden helfen kann.
(c) Jan Resperger & petdoctors.at

A. Weichen Sie gleich aus

wenn Sie wissen, das geht nicht gut. Ihr Hund wird mit diesem Hund nicht klar kommen. Im besten Fall können sie ausweichen, noch bevor Ihr Hund den anderen bemerkt. Zum Beispiel die Straßenseite wechseln. 

Damit vermeiden Sie einen Konflikt, große Aufregung, lautes Gebell und vor allem Stress für Ihren Hund. Jedes Mal wenn sich Ihr Hund aufregt, verfestigt sich dieses "unerwünschte" Verhalten.

petdoctors.at Tipps für ängstliche Hunde
(c) Jan Resperger & petdoctors.at

B. Wenn Ausweichen nicht geht

Sie wissen, Ihr Hund wird in der Leine hängen und bellen: "Komm mir ja nicht zu nahe ...." . Eigentlich völlig logisch. Wir Menschen schreien ja auch, wenn wir Angst haben - oder? 

in dieser Situation Sie sind am anderen Ende der Leine auch angespannt. Für Ihren Hund ein weiteres Zeichen. Jetzt wird es Ernst, ich muss was tun! Mein Mensch fürchtet sich auch.

 

Eine stelle zum Ausweichen suchen
(c) Jan Resperger & petdoctors.at

C. Was Sie noch tun können

Sie sind gefordert, einen Ausweg zu finden, bevor sich Ihr Hund aufregt. Ein Hauseingang, eine kleine Grasfläche ... alles was Abstand bringt.  So gut es geht, in einem Bogen ausweichen (Calming Signal). Manchmal passiert es auch, dass der andere Hund genau auf Ihrer Höhe stehen bleibt und zu Schnüffeln beginnt. Er tut das nicht, um Sie zu ärgern. Er setzt ein Calming Signal (Beschwichtigungssignal)

Nur wenn sie in jeder Situation üben, dass der Hund auf sie aufmerksam ist, Weden sie es schaffen.
(c) Jan Resperger & petdoctors.at

D. Aber ihr Hund will nicht mit 

Wenn Sie ausweichen können, aber ihr Hund steht und starrt in Richung des entgegen kommenden Hundes. Dann muss es Ihnen gelingen, die Aufmerksamkeit Ihres Hundes auf sich zu lenken. z.B. mit dem Signal "Schau"

Das funktioniert nur, wenn Sie das ständig in vielen Situation geübt haben. Das Timing muss stimmen, sonst lässt sich Ihr Hund nicht mehr abrufen. Er ist bereits in Panik und nicht mehr ansprechbar.

Gut gemacht. Beide Hundehalter bilden eine Barriere zwischen den Hunden
(c) Jan Resperger & petdoctors.at

E. Es ist fast geschafft

Sie haben Abstand gewonnen, ihr Hund ist mit Ihnen mit gegangen. Jetzt bieten Sie ihm eine alternative Verhaltensweise an. Das bedeutet, sie fordern ihn auf, etwas zu machen, was er besonders gerne tut. Zum Beispiel in der Wiese nach Leckerlis suchen.

Vordergründig sieht es so aus, als wäre das ein reines Ablenkungsmanöver. Es ist aber viel mehr. Der Hund lernt, es ist viel besser Leckerlis zu suchen als zu Bellen. Mit der Zeit wird dieses Verhalten zur gewohnten Routine.

 3. Sagen Sie anderen HundebesitzerInnen, dass

  • ihr Hund Angst hat. 
  • er keinen sozialen Kontakt möchte.
  • Und bitten Sie Abstand zu halten.
  • Und stellen Sie sich immer vor Ihren Hund. (Bzw. zwischen ihn und den anderen Hund.) Sie sind damit seine natürliche Schutzbarriere. Es wird ihm helfen, weniger Angst zu haben!
  • Binden Sie eine gelbe Schleife an die Leine oder verwenden Sie ein gelbes Halsstuch. (MEHR DAZU Initiative "Gelber Hund" - die gelbe Schleife oder das gelbe Halstuch für Hunde, die keinen Kontakt mit anderen Zwei- oder Vierbeinern wünschen.*) 
  • Sie werden sehen, mit der Zeit wird auch Ihr Hund im Umgang mit anderen Hunden sicherer.

4. Gut sozialisierte, höfliche Hunde nehmen Rücksicht auf andere:

Sie zeigen oft auch Beschwichtigungssignale, wie zum Beispiel:

  • am Boden schnüffeln oder scharren
  • den Rücken zudrehen und hinsetzen
  • manche legen sich hin, wenn kleine Hunde auf sie zukommen.
  • sie gähnen

Hunde sind wie wir Menschen, ganz verschieden, darauf sollten ALLE HUNDEFREUNDE RÜCKSICHT NEHMEN! 

5. Lesen Sie hier gleich weiter:

 

(c) Illustrationen Jan Resperger

petdoctors & pettrainers bedanken sich für die perfekte Umsetzung. Mehr von und über Jan Resperger finden Sie bald auf petdoctors.

 

*) petdoctors unterstützt die Initiative "Gelber Hund" - die gelbe Schleife oder das gelbe Halstuch für Hunde, die keinen Kontakt mit anderen Zwei- oder Vierbeinern wünschen: mehr dazu auf www.gelber-hund.at oder "Gelber Hund Deutschland" oder auf facebook

 

Wenn Du gut findest, was wir machen, dann unterstütze uns!

Du hast gerade einen Artikel auf unserer Seite gelesen oder nach Hilfe gesucht? Unsere Infos und Tipps haben Dir geholfen? Du weißt jetzt, was Dein Vierbeiner braucht? Das hoffen wir!

Deshalb machen wir Petdoctors. Weil mehr Wissen über Gesundheit und Verhalten unserer Vierbeiner, Hund Katze & Co ein besseres Leben verschafft.

Wir möchten unsere Infos weiter kostenlos und ohne nervige Werbung anbieten. Dafür brauchen wir Deine Unterstützung. Jeder Beitrag hilft:

Du kannst den Spendenbetrag und die Häufigkeit der Spenden selbst bestimmen.

  • 5 €
  • 10 €
  • 20 €
  • Anderer Betrag

Du kannst auch entscheiden, ob Du einmalig oder regelmäßig spenden möchtest.

Du willst uns lieber direkt unterstützen? Unser Support-Konto lautet:
Petdoctors
IBAN: AT49 1100 0124 4251 4100
BIC: BKAUATWW

PETdoctors ist das wikiPETia für PETlovers * mehr als 2.000.000 User:innen informieren sich auf petdoctors und täglich werden es mehr * jeden Tag ein neuer Artikel, eine Petdoctors-, Pettrainers- und Tierspitalsuche für Notfälle * ein Newsletter * alles kostenlos & werbefrei.

Damit Du schneller findest, was Du suchst.