Werfen, zerren, hetzen: wie Spiel zur Sucht werden kann.

Wurf-, Zerr- und Hetzspiele werden oft sehr kontrovers diskutiert: die einen lieben sie, die anderen verteufeln sie.
(c) Photo: Katrin B. auf Pixabay
Teilen

Wurf-, Zerr- und Hetzspiele, Sucht, Stress - Update 06/05/21

Von Irene Husczawa

  • Wurf-, Zerr- und Hetzspiele werden oft sehr kontrovers diskutiert.
  • Die einen lieben sie, die anderen verteufeln sie.
  • Nun haben diese Spiele tatsächlich Vor- und Nachteile, die man sich anschauen sollte, bevor man startet.
  • Wie man seinen Hund beim Spielen nicht überfordert

Wenn der Hund sehr aufgedreht und aktiv ist, hat man oft den Eindruck, der Hund sei nicht genügend ausgelastet. Hört man sich dann um, bekommt man häufig den pauschalen Rat, dass der Hund durch Hetz- und Zerrspiele perfekt müde zu machen ist.

Die Endlosschleife

So sieht man teilweise HundehalterInnen, die in der Endlosschleife den Ball, das Stöckchen oder das Frisbee querfeldein werfen. Gleichzeitig sieht man scheinbar total motivierte Hunde, die dem Objekt der Begierde hinterher hetzen und nicht genug bekommen können.

Meist ist hier jedoch das Gegenteil der Fall. Durch zu wenig Schlaf und zu viel Action schaffen viele Hunde es nicht mehr sich gut entspannen zu können und haben dann ihre wilden Minuten, wenn sie eigentlich schlafen sollten.

Durch immer mehr Beschäftigung befindet man sich hier schnell in einem Teufelskreis:

  1. Der Hund wird immer schneller, immer fitter und braucht immer mehr an körperlicher Auslastung.
  2. Wir Menschen kommen da meist nicht mehr mit.
  3. Und ganz ehrlich, wer möchte schon einen Hund, den er täglich stundenlang auspowern muss, damit er auch mal ruhig in seinem Körbchen liegt?

Spielen kann auch süchtig machen

Zeitgleich kann eine Art „Sucht“ entstehen, sodass der Hund ohne sein Spielzeug nicht mehr entspannt unterwegs sein kann. Es entsteht viel Stress, den der Hund schlecht wieder abbauen kann. Wenn dieser Zustand lange anhält, kann es auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.

Natürlich brauchen Hunde Bewegung und Beschäftigung, diese sollte allerdings immer auf den individuellen Hund (Rasse, Alter, Gesundheit) angepasst sein und nicht übertrieben werden.

Ein paar Mal den Ball werfen oder eine kurze Zergel-Einheit können Hund und Mensch großen Spaß bringen, wenn der Hund auch gelernt hat, dass es hier ein Ende gibt und man danach auch gut wieder zur Ruhe kommen kann.

Zusammenfassung

Eine ausgewogene Beschäftigung durch eine Mischung aus körperlicher und geistiger Auslastung ist in der Regel der optimale Weg zu einem glücklichen und ausgeglichenen Begleiter. Zerr- und Hetzspiele können eine schöne gemeinsame Beschäftigung sein, solange sie mit Maß und Ziel und auf den Hund angepasst gemacht werden.

Irene Husczawa ist Tierschutzqualifizierte Hundetrainerinund Verhaltensberaterin. Sie betreibt in Wien die Hundeschule kynolearn.

 

Wenn Du gut findest, was wir machen, dann unterstütze uns!

Du hast gerade einen Artikel auf unserer Seite gelesen oder nach Hilfe gesucht? Unsere Infos und Tipps haben Dir geholfen? Du weißt jetzt, was Dein Vierbeiner braucht? Das hoffen wir!

Deshalb machen wir Petdoctors. Weil mehr Wissen über Gesundheit und Verhalten unserer Vierbeiner, Hund Katze & Co ein besseres Leben verschafft.

Wir möchten unsere Infos weiter kostenlos und ohne nervige Werbung anbieten. Dafür brauchen wir Deine Unterstützung. Jeder Beitrag hilft:

Du kannst den Spendenbetrag und die Häufigkeit der Spenden selbst bestimmen.

  • 5 €
  • 10 €
  • 20 €
  • Anderer Betrag

Du kannst auch entscheiden, ob Du einmalig oder regelmäßig spenden möchtest.

Du willst uns lieber direkt unterstützen? Unser Support-Konto lautet:
Petdoctors
IBAN: AT49 1100 0124 4251 4100
BIC: BKAUATWW

PETdoctors ist das wikiPETia für PETlovers * mehr als 2.000.000 User:innen informieren sich auf petdoctors und täglich werden es mehr * jeden Tag ein neuer Artikel, eine Petdoctors-, Pettrainers- und Tierspitalsuche für Notfälle * ein Newsletter * alles kostenlos & werbefrei.

Damit Du schneller findest, was Du suchst.