Warum Hunde nach dem Geschäft scharren.
Verhalten/Scharren/Markieren - update: 19.04.20
- Je selbstbewusster ein Hund ist, umso häufiger scharrt er.
- Mit dem Scharren im Erdboden neben dem Kothäufchen wird die Duftmarke auf einen größeren Bereich verbreitet.
- Zusätzlich wird der Duft durch den von den Pfotenballen abgesonderten Schweiß verstärkt.
- Beim Scharren nehmen Hunde eine imponierende Haltung ein
1. Warum Hunde scharren:
Ihr Hund beendet sein Geschäft mit einem Ritual. Er scharrt. Oft kann beobachtet werden, dass Hunde nach dem Absetzen von Harn und Kot beginnen, intensiv mit den Hinterpfoten zu scharren. Der Dreck fliegt nur so. Klappt Ihr Hund also den Klodeckel zu, oder hat das Scharren noch eine andere Bedeutung?
Hunde wollen ihr Revier markieren, um anderen Artgenossen ihre Anwesenheit deutlich klar zu machen. Zur Markierung werden Duftmarken über Harn, Kot (Siehe auch Funktion der Analbeutel/Analbeutelentzündung) oder Schweißdrüsen gesetzt.
2. Wie sich Hunde beim Scharren verhalten:
Viele Hunde nehmen vor oder nach dem Kotabsatz
- eine gespannte Körperhaltung ein.
- Sie heben den Kopf,
- strecken den Schwanz hoch und
- stellen die Ohren nach vorne.
- Die Pfoten werden in den Boden gestemmt.
- Anschließend wird mit geräuschvollen Bewegungen gescharrt.
- Manchmal läuft der Hund nach dem Vorgang in imponierender Haltung auf und ab, um auf sich aufmerksam zu machen.
Scharren wird vor allem von Rüden praktiziert. Je selbstbewusster ein Hund ist, umso häufiger scharrt er nach dem Kotabsatz. Oft blickt er seinem Halter dabei direkt in die Augen.
Dieser Blick bedeutet aber nicht Respektlosigkeit und Dominanz gegenüber dem Ranghöheren. Ihr Hund drückt nur aus: „Hier war ich. Ich bin ein starker, selbstbewusster Hund“.
3. Scharren auch Wölfe?
Das Verhalten „Scharren“ ist genetisch bedingt. Mit dem Scharren im Erdboden neben dem Kothäufchen wird die Duftmarke auf einen größeren Bereich verbreitet. Zusätzlich wird der Duft durch den von den Pfotenballen abgesonderten Schweiß verstärkt.
Einige Wölfe scharren den Boden um das Häufchen so auf, dass es noch besser sichtbar ist. Je höher der Wolf in der Rangordnung steht, umso öfter scharrt er.
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Hiiiiiier! Hiiiiiiiieeeer! Aber er kommt nicht.
Der Hund bleibt stehen, kommt näher, dreht wieder um, setzt sich hin, gähnt herzhaft, kratzt sein Ohr und beginnt kurz bevor er da ist, am Boden zu schnüffeln und zu scharren ... Will er mich jetzt pflanzen? Denkt so mancher frustriert ...
(c) Illustration: Jan Resperger