Furnishing: buschige Augenbrauen & beeindruckender Bart [09|22]
Fell, erwünschtes & unerwünschtes Fellmerkmal, Genmutation, Haarfollikeltumoren - News [27|09|22]
- Bei Furnishing handelt es sich je nach Hunderasse um ein erwünschtes oder unerwünschtes Merkmal des Fells
- Für Furnishing ist das Gen RSPO-2, R-spondin-2, verantwortlich
- Zusätzlich könnte eine Mutation am EDAR Gen beteiligt sein
- Furnishing ist charakteristisch für Hunderassen mit einem rauhaarigen Fell
- Das Drahthaargen ist eng mit dem Furnishing Gen verbunden.
- Die erhöhte Aktivität des Gens verursacht häufiger Haarfollikeltumoren
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Als Furnishing wird eine stärkere Gesichtsbehaarung mit Augenbrauen und Bart bezeichnet. Meistens zeigen die betroffenen Hunde auch eine längere Behaarung an Bauch und Beinen. Der normale Fellwechsel findet nicht statt.
1. Furnishing am Beispiel des Dackels:
Die Rasse Dackel gibt es in unterschiedlichsten Fellvarianten: Kurzhaar, Drahthaar, Rauhaar und Langhaar. Furnishing sieht man besonders deutlich bei der Rauhaar Variante: ausgeprägte Augenbrauen und ein längerer Bart.
In der Zucht sind bei der Rasse Dackel alle Varianten anerkannt. Es gibt jedoch aber auch Rassen bei denen dies nicht so ist. Tritt bei diesen Rassen Furnishing auf oder nicht auf, ist es ein unerwünschtes Zuchtmerkmal und wird als improper Coat bezeichnet.
Von Furnishing spricht man, wenn der Haartyp nicht dem drahthaarigen Wildtyp entspricht und die Gesichtsbehaarung und das Fell am Körper aus längeren Haaren bestehen. Es findet kein normaler Fellwechsel statt, da die Hunde kaum Haare verlieren. Drahtiges Haar wirkt bei der Furnishing Mutation weicher. Für das Auftreten von Furnishing zeichnet das Gen RSPO-2, R-spondin-2, verantwortlich. Zusätzlich könnte eine Mutation am EDAR Gen beteiligt sein.

Drahthaar Dackel mit gering ausgeprägtem Furnishing
Furnishing ist charakteristisch für Hunderassen mit einem rauhaarigen Fell. Das Drahthaargen ist eng mit dem Furnishing Gen verbunden.
(c) Photo: Alexa auf Pixabay

Rauhaar Dackel mit Furnishing
(c) Photo: Katrinbechtl auf Pixabay

Rauhaar Dackel mit ausgeprägtem Furnishing: starke, übermäßige und lange Behaarung im Gesicht, Augenbrauen und Bart sowie längeres Rauhaar.
(c) Photo: Heike auf Pixabay

Kurzhaar Dackel mit keinem Furnishing.
MehrWissen: Im Gegensatz zum Rauhaardackel wurden beim Kurzhaardackel keine Terrier eingekreuzt.
(c) Photo: Brigitte Werner auf Pixabay
2. Hunderassen mit erwünschtem Furnishing:
Bei einigen Hunderassen zählt Furnishing zu den Rassemerkmalen. Fehlt es, wird das Fell als improper Coat bezeichnet.
- Lagotto Romangnolo
- Portugiesischer Wasserhund
- Pudel
- Dackel
- Brüsseler Griffon
- Schnauzer
- Scottish Terrier
- Irish Terrier
- Tibet Terrier
- Chinesischer Schopfhund
- Deutsch Drahthaar
- Rauhaar Dackel
- Havaneser
- Briard
- Shi Tzu
- Bobtail
- Yorkshire Terrier
- Bichon
- Mischlinge
Auslöser für Furnishing ist eine Mutation am RSPO2 Gen: das erzeugte Protein ist an der Bildung der Haarfollikel beteiligt. Das Gen wird autosomal dominant vererbt. Zusätzlich tritt eine Veränderung des EDAR Gens auf.
MehrWissen: Für die Designerrasse Doodle ist Furnishing im äußeren Erscheinungsbild gewünscht. Damit das lockige Haar und der geringe Haarausfall erhalten bleiben, werden immer wieder Pudel eingekreuzt.
Bei einigen Rauhaarrassen, bei denen Furnishing unerwünscht ist, werden vor der Zucht Gentests durchgeführt, um sicher zu gehen, dass keiner der Hunde ein mutiertes Gen in sich trägt. Auf die Gesundheit eines Hundes hat die Art des Fells jedoch keine Auswirkungen.
3. Ausprägungen von Furnishing:
- Lange Augenbrauen
- Langer Bart
- Lange Haare am Körper und an den Beinen
- Das drahtige Fell ist weicher
- Kein saisonaler Fellwechsel
- Geringerer Haarverlust
- Das Fell muss regelmäßig getrimmt oder geschoren werden
Auf die Gesundheit eines Hundes hat das Furnishing Gen keine Auswirkung.
4. Haarfollikeltumor:
Haarfollikel Tumoren sind im Normalfall gutartige Neubildungen von Keim- Haarfollikel-Zellen. Die kleinen meist gutartige Tumoren, treten vorwiegend am Rücken, den Schultern, auf den Flanken oder am Schwanz auf. Lassen Sie diese umgehend von einer, einem Tierärzt:in untersuchen, es gibt selten aber doch auch bösartige Varienten.
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