Cannabis für Hunde und Katzen: wie sie auf CBD und THC reagieren. [03|22]

THC verursacht Panik und Angstzustände bei Vierbeinern
(c) Foto: Cytis auf Pixabay
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1. Wie sich der Wirkstoff CBD vom Suchtmittel THC unterscheidet:

  • CBD (Cannabidiol) wird aus Nutzhanf gewonnen, unterliegt nicht dem Suchtmittelgesetz. CBD-Produkte sind frei im Handel erhältlich. Sie enthalten kein THC.
  • THC (Tetrahydrocannabinol) unterliegt dem Suchtmittelgesetzt, da auch psychische, berauschende Wirkungen auftreten. THC wird vor allem zur Behandlung starker Schmerzen eingesetzt.

ACHTUNG: Hunde und Katzen vertragen kein THC. Durch passives (mit)rauchen treten bei ihnen Angstzustände, Bewegungsstörungen und mehr auf.

 

2. CBD wirkt entspannend und schmerzlindernd bei Katzen und Hunden:

2.1 CBD ist KEIN Suchtmittel:

Das nicht psychisch wirksame Cannabinoid wird aus weiblichen Hanfpflanzen gewonnen. Es dockt an beide Rezeptoren an und wirkt entspannend, krampflösend und schmerzlindernd.

2.2 CBD hilft bei: 

CBD mildert Angstzustände und kann auch zur Bekämpfung von Übelkeit eingesetzt werden. Das Immunsystem wird gehemmt, Entzündungen werden verringert und das Nervengewebe wird geschützt. Behandlung von

  • Angstzuständen
  • Chronischen Darmerkrankungen
  • Chronischen Hauterkrankungen
  • Epilepsie
  • sowie ergänzend zu Schmerztherapien

2.3 CBD Dosierung Hunden & Katzen: die Anfangsdosis sollte gering sein.

  1. Beginnen Sie mit einem 3 % oder 5 % CBD-Öl.
  2. Die Anfangsdosis beträgt einmal zwei Tropfen.
  3. Ab dem vierten Tag können Sie die Dosis auf zweimal zwei Tropfen erhöhen.
  4. Warten Sie nach jeder Dosisänderung die Reaktion Ihres Tieres für einige Tage ab. Wenn die gewünschte Wirkung eingetreten ist, sollte die Dosierung beibehalten werden.

Die Reaktion auf Cannabidiol ist immer individuell. Daher gibt es keine allgemein gültigen Dosierungsvorschläge.

2.4 Spezielles CBD Öl für Katzen: OHNE Terpene & ätherische Öle:

  • CBD-Öl enthält auch Terpene und ätherische Öle, auf die Katzen allergisch reagieren.
  • Katzen können aufgrund eines fehlenden Enzyms dieses CBD-Öl nicht richtig abbauen.
  • Die Katze vergiftet sich mit jeder Dosis etwas mehr. Leberversagen tritt ein.

ACHTUNG: Katzen dürfen nur spezielles CBD-Öl für Katzen erhalten, das frei von Terpenen und ätherischen Ölen ist.

3. Ist CBD ein Wunderheilmittel?:

Heute belegen zahlreiche Studien, dass mit Hilfe von CBD-Öl zahlreiche Symptome gemildert werden können. Eine Heilung von der Erkrankung ist aber nicht zu erwarten.

Die Wirkung des Öls ist abhängig von der Hanfpflanzenart, der Aufzucht, dem Aufzuchtort und der Herstellung. Sollten Sie bei der Verabreichung eines CBD-Öls keine Wirkung beobachten, ist es also durchaus sinnvoll, das Öl eines anderen Herstellers auszuprobieren. Informieren Sie sich bei Ihrem Tierarzt vor der Verabreichung von CBD-Öl. Es könnten sonst unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten.

 

4. THC löste Angstzustände bei Hunden und Katzen aus:

Hunde und Katzen besitzen, ebenso wie andere Säugetiere, ein Endocannabinoid-System. Dieser Teil des Nervensystems besteht aus zwei Rezeptoren. Den Cannabinoid-Rezeptor 1. Er befindet sich im Gehirn und in den peripheren Nerven. Den Cannabinoid-Rezeptor 2. Er kommt in Zellen des Immunsystems (B- und T-Lymphozyten und Mastzellen) und in Osteoblasten und Osteoklasten (Zellen, die für den Knochenumbau zuständig sind) vor.

4.1 Rauschzustände durch passives Rauchen:

Nehmen Hunde und Katzen THC durch passives Rauchen auf, treten auch bei ihnen Rauschzustände auf. Hunde und Katzen besitzen keinen präfrontalen Kortex. Dieser ist im menschlichen Gehirn dafür zuständig, Dinge einzuordnen und nicht vollständig die Kontrolle zu verlieren. Bei den Tieren treten daher vor allem

  1. Angstzustände,
  2. Zittern 
  3. Bewegungsstörungen auf.
  4. Sie fühlen sich im Rausch nicht entspannt, sondern unwohl und verängstigt.

4.2 Überdosis mit gefährlichen Nebenwirkungen:

Fressen Hunde und Katzen Hanfblätter, können bei einigen Pflanzen Überdosierungen auftreten:

  1. Der Blutdruck sinkt
  2. die Herzfrequenz steigt stark an.
  3. Übelkeit und Erbrechen treten auf
  4. Höhere Dosen verursachen epileptische Anfälle
  5. Eventuell fallen Katzen in ein Koma
  6. Meistens verschwinden die Symptome nach einiger Zeit wieder
  7. Bisher sind nur zwei Hunde in den USA an einer Cannabis-Überdosis verstorben.
  8. Der Mythos, dass Katzen nicht in der Lage sind, THC wieder abzubauen, ist heute bereits durch Studien widerlegt.

 

5. Der Unterschied zwischen Hanf-Öl und CBD-Öl:

Hanföl ist ein Nahrungsmittel, das durch Pressen von Hanfsamen gewonnen wird. Es kann aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe unter BARF-Rationen gemischt werden. Wird Hanföl regelmäßig verfüttert, bessern sich chronische Hautentzündungen und Verdauungsstörungen. CBD-Öl enthält Extrakte aus Blüten und Blättern der Hanfpflanze.

Da der Übergang zwischen Hanföl und CBD-Öl fließend ist, sollten Sie Präparate nur nach Rücksprache mit Ihrer Tierärzt:in anwenden.

 

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