4 Tipps: wenn Gewitter unsere Kaninchen stressen [06|22]

Kaninchen, Verhalten, Wetterfühligkeit, Gewitter, Stress
(c) Photo: Alex S. auf Pixabay
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Verhalten, Wetterfühligkeit, Gewitter, Stress - Update [10|06|22]

1. Wie  sich Kaninchen in der freien Natur bei einem Gewitter verhalten:

  1. Donner und Blitz kann von den Kaninchen nicht zugeordnet werden. Die Nager reagieren empfindlich auf die Veränderung des Luftdrucks und der Temperatur. Der ganze Körper muss sich auf eine neue Frequenz, die von den Thermorezeptoren an das Gehirn gesendet wird, einstellen. Der Vorgang ist mit starkem Stress verbunden.
  2. Waren früher lange, warme Tage normal, treten jetzt häufiger Unwetter auf. Die Nager müssen immer wieder den dabei entstehenden Stress ausgleichen. Darunter leidet das Immunsystem. 
  3. Sinkt die Umgebungstemperatur zu stark ab, oder ist es durch Regen zu nass, ziehen sich die Kaninchen in den schützenden Bau zurück und warten das Unwetter ab.

2. Wie der Körper der Kaninchen auf Gewitter reagiert:

In der Haut von Kaninchen befinden sich Nervenenden, die empfindlich auf Schwankungen der Umgebungstemperatur reagieren:

  • Warmrezeptoren
  • Kaltrezeptoren

Die Thermorezeptoren erzeugen Nervenimpulse, die über die Nervenfasern an das Gehirn weitergeleitet werden. Ändert sich die Umgebungstemperatur, verändert sich auch die Frequenz der Nervenimpulse. Die Änderungen finden plötzlich und sprunghaft statt. Erst nach einiger Zeit pendelt sich die Frequenz der Nervenimpulse wieder auf einem höheren oder niedrigeren Wert ein.

3. Reaktion von Kaninchen auf Temperaturschwankungen:

  1. Bei einem Gewitter entstehen Veränderungen des Luftdrucks, die das Kaninchen zusätzlich zu der bereits überforderten Thermoregulation, mit der Temperaturschwankungen ausgeglichen werden, belasten. Der kleine Körper steht massiv unter Stress.
  2. Häufig treten Temperaturdifferenzen zwischen 15 Grad und 30 Grad innerhalb kurzer Zeit auf. Das Herz des Kaninchens muss schneller arbeiten, um das Blut rasch zu kühlen. Nur so kann ein Hitzschlag vermieden werden. Sinkt die Temperatur, sinken auch Puls und Blutdruck. Für den Körper stellen diese Schwankungen eine sehr starke Belastung dar. Vor allem ältere, kranke oder geschwächte Kaninchen sind belastet.
  3. Hält der Stress durch immer wieder auftretende Gewitter oder Temperaturschwankungen über einen längeren Zeitraum an, kann das Kaninchen den dabei auftretenden Stress nicht mehr ausgleichen. Das Immunsystem wird geschädigt. Parasiten können sich leichter ausbreiten. Die Abwehr gegen Krankheiten ist verringert.

Die Geräusche des Gewitters verursachen zusätzlichen Stress. Kaninchen hören Geräusche zwischen 60 und 49000 Hertz. Sie nehmen das Donnern als sehr lauten Knall wahr. Menschen können nur 20 bis 20000 Hertz hören.

4. Symptome für Wetterfühligkeit und Stress bei Gewitter:

  • Unregelmäßige Aufnahme von Futter
  • Durchfall
  • Stressschnupfen
  • Enterokolitis
  • Kokkzidiose

5. Wie Sie Ihre Kaninchen bei einem Gewitter schützen:

  1. Stellen Sie das Gehege in einen ruhigen Raum (am besten Fensterlos)
  2. Schließen Sie die Vorhänge, Rollläden etc. Drehen Sie das Licht auf, so können die Kaninchen Blitze nicht mehr wahrnehmen.
  3. Decken Sie den Käfig ab und schaffen Sie so einen gemütlichen, geschützen Bau
  4. Legen Sie natürliche Leckereien und Knabberzeug in den Käfig, um die Kaninchen abzulenken.

6. Sollen Kaninchen bei Gewitter aus dem Freigehege in die Innenräume gebracht werden?

  • Sind die Kaninchen daran gewöhnt, im Freien zu leben, sollten Sie auch bei einem Gewitter draußen bleiben.
  • Wichtig ist, dass in dem Freigehege genügend Häuschen oder andere Verstecke vorhanden sind, in denen die Kaninchen Schutz suchen können.
  • Werden die Kaninchen in das Haus gebracht, müssen Sie zusätzlich zu dem Gewitter mit dem Stress, der durch die höhere Temperatur verursacht wird, fertigwerden. Die ungewohnte Umgebung muss von den Kaninchen erst erkundet werden. Das in ist einer derartigen Situation für die Tiere sehr belastend und verursacht weiteren Stress.
  • Das Haus bedeutet in diesem Fall also nicht Schutz, sondern zusätzlichen Stress. Bauen Sie Ihren Kaninchen einen kleinen Stall, der direkt an das Freigehege angeschlossen ist. Die Tiere können sich bei Bedarf selbst zurückziehen und die Wetterveränderungen einfach abwarten.

 

 

 

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