Wie unsere Katzen sehen und warum sie nicht blinzeln müssen.
Sehsinn/Anatomie/Funktion - update 10. Mai 2020
- Katzen sehen hervorragend in der Dämmerung
- und nehmen Bewegungen sehr gut wahr.
- Darüber hinaus verarbeiten unsere Katzen auch UV-Licht.
- Ihre Sehschärfe und ihr Farbsehen sind aber beschränkt.
1. Der Sehsinn der Stubentiger
- Das Gesichtsfeld der Katze beträgt 250°,
- ihr Blick ist vor allem nach vorne und unten gerichtet.
- In einer Entfernung von 2- 6 Metern sieht die Katze am besten.
- Befindet sich ein Gegenstand näher, kann sie diesen nur verschwommen wahrnehmen.
- Bewegt sich der Gegenstand, kann er besser wahrgenommen werden. Die Katze reagiert auf schnelle Bewegungen in ihrer Umgebung und greift sich die Beute.
- Katzen besitzen nur eine eingeschränkte Farbwahrnehmung. Sie nehmen Farben oft nur bei großen Kontrasten zu der Umgebung wahr.
- Katzen sind in der Lage, auch UV- Licht wahrzunehmen. Sie können Spuren von Blut, Harn und Schweiß deutlich erkennen.
2. Warum Katzen nicht blinzeln müssen
Die Augen der Katze sitzen frontal ausgerichtet im Gesicht. Sie werden durch drei Augenlider, ein bewegliches Oberlid, ein unbewegliches Unterlid und die Nickhaut, eine Membran im inneren Augenwinkel, geschützt. Die Nickhaut sorgt dafür, dass der Augapfel immer ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt ist, Katzen müssen daher nicht blinzeln.
3. Die Anatomie des Katzenauges
- Nach außen werden die Augen durch ein mehrschichtiges Epithel, die Hornhaut oder Cornea begrenzt.
- Im mittleren Augenwinkel befinden sich die Tränenkanäle, die die Tränenflüssigkeit im Tränensack sammeln und durch den Tränengang in den Nasen- Rachenraum ableiten.
- Die Lider sind mit einer Schleimhaut, der Lidbindehaut ausgekleidet, die im hinteren Bereich der Augen in die Lederhaut, Sklera, übergeht.
- Am Übergang von der Hornhaut zur Sklera befindet sich die pigmentierte Iris, die den Augen ihre charakteristische Farbe verleiht. In der Mitte der Iris ist eine Öffnung für die Pupille ausgespart.
- Die Pupille kann sich je nach Lichteinfall erweitern (Miose), oder verengen (Mydriase). Die unterschiedlichen Einstellungen verhindern, dass zu viel Licht auf die Netzhaut fällt und die Katze geblendet wird.
4. So funktioniert das Katzenauge
Die klare Linse bündelt die Lichtstrahlen und lässt auf der Netzhaut ein scharfes Bild entstehen. Die Linse enthält keine Nerven oder Blutgefäße, ihre Ernährung erfolgt über die Kammerflüssigkeit.
Durch den Ziliarkörper kann die Linse auf verschiedene Entfernungen eingestellt werden (Akkomodation)
Die Linse der Katze ist facettenartig in verschiedene Zonen eingeteilt, die einen unterschiedlichen Lichtbrechungsindex aufweisen. Dadurch kann die Katze auch scharf sehen, wenn die Pupillen zu einem Schlitz verengt sind.
Zwischen Linse und Netzhaut, Retina, liegt der Glaskörper, eine gallertige Masse, die dem Auge seine Form gibt. Die Aderhaut, Chorioidea, ist mit einem Netz von Blutgefäßen durchzogen, die die Netzhaut ernähren. In der Netzhaut befinden sich Sinneszellen, Stäbchen und Zapfen, die das empfangene Bildaufbereiten und über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten.
Jedes Auge sendet ein Einzelbild, das erst im Gehirn zusammengesetzt wird.
Da sich in der Netzhaut mehr Stäbchen als Zapfen befinden, kann die Katze auch in der Dämmerung gut sehen. Das hinter der Netzhaut liegende Tapetum lucidum fängt Lichtstrahlen auf und wirft sie noch einmal auf die Netzhaut zurück. So können auch geringe Lichtmengen optimal ausgenutzt werden.