Linsenluxation ist immer ein absoluter Notfall: sofort zur Tier*ärztin

Eine Linsenluxation ist immer ein absoluter Notfall
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Augenkrankheit, Augeninnendruck, Netzhaut, Notfall - Update [10|05|20]

  • Die Linse verändert durch Abriss des Halteapparates ihre Position im Auge.
  • Der Augeninnendruck steigt an,
  • Schädigungen der Netzhaut treten auf. 
  • Immer ein Notfall: sofort zur Tier*ärztin 

Die Linse wird durch Fasern in ihrer Position im Auge gehalten. Sind die Fasern geschädigt, fällt die Linse in die vordere Augenkammer, oder in den Glaskörper. Die Linsenluxation kann teilweise, oder vollständig erfolgen.

1. Primäre Linsenluxation

Der Aufhängeapparat ist genetisch zu schwach ausgebildet. Diese angeborene Form tritt vor allem bei Terriern ab dem fünften Lebensjahr auf.

2. Sekundäre Linsenluxation

Die Fasern des Aufhängeapparates sind aufgrund des Alters, oder einer Augenerkrankung (Glaukom, Entzündungen, Trauma) schwach und reißen.

3. Mögliche Ursachen

  1. Die Schwäche der Zonulafasern kann genetisch bedingt sein.
  2. Bei einem Riss der Lederhaut durch ein Trauma, kann die Linse nach unten oder oben verrutschen.
  3. Ein Tumor des Ziliarkörpers schwächt die Fasern des Aufhängeapparates.
  4. Fortgeschrittene Linsentrübungen verringern die Elastizität der Linse, die Aufhängefasern können reißen.

4. Die Symptome

Fällt die Linse in die vordere Augenkammer, ist eine ringförmige Struktur vor der Pupille erkennbar. Der Abfluss des Kammerwassers ist gestört, der innere Augendruck erhöht sich. Als Folge kann grüner Star entstehen. Die Pupille ist geweitet, reagiert nicht auf Licht. Die Lidbindehaut ist gerötet, die Lider werden zusammengekniffen. Die Hornhaut erscheint milchig.

Fällt die Linse in die hintere Augenkammer, ist ein Zittern der Iris während der Bewegung der Augen sichtbar. Die vordere Augenkammer erscheint ungewöhnlich tief. Eventuell treten Blutungen auf, die als rötliche Gebilde sichtbar sind. Das Sehvermögen ihres Tieres ist durch Kurzsichtigkeit und Doppelbilder stark beeinträchtigt

5. Die Diagnose

Die Diagnose wird durch Untersuchung mit einer Spaltlampe gestellt. Ist die Hornhaut stark getrübt, kann die luxierte Linse mit Ultraschall dargestellt werden.

6. Die Therapie

Vordere Augenkammer:

Der Vorfall der Linse in die vordere Augenkammer ist immer ein absoluter Notfall, da durch die Störung des Abflusses des Kammerwassers der Augendruck steigt. Die luxierte Linse muss chirurgisch innerhalb von 48 Stunden entfernt werden. Sonst kann ihr Tier durch Schädigung der Netzhaut erblinden. Die Entzündung des Auges wird mit antibiotikahaltigen Salben und Tropfen behandelt.

Hintere Augenkammer:

Befindet sich die Linse im Glaskörperraum (hintere Augenkammer), muss sie nicht unbeding operativ entfernt werden. Die Pupille wird mit Medikamenten eng gestellt, damit die Linse nicht in die vordere Augenkammer vorfallen kann. Erhöht sich der Augendruck, oder führt die Behandlung mit Medikamenten zu keiner Besserung, muss das Auge entfernt werden.

7. Mögliche Komplikationen nach der Operation

Steigt der Augendruck, kommt es zu einer Ablösung der Netzhaut. Ihr Tier verliert sein Sehvermögen. Um einer Ablösung der Netzhaut vorzubeugen, sollte vier Wochen nach der Operation die Netzhaut mit einer Laserbehandlung prophylaktisch angeheftet werden.

8. Was nach der Operation tun sollten

  1. Ihr Tier muss zwei Wochen einen Halskragen tragen, damit es sich nicht mit den Pfoten am Auge verletzen kann.
  2. Über diesen Zeitraum müssen auch die von ihrem Tierarzt verordneten Medikamente regelmäßig verabreicht werden. 
  3. Lassen Sie Ihre Samtpfone nicht ins Freie!

Lassen Sie die Augen Ihrer Katze regelmäßig im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung begutachten, um Linsentrübungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Eine Operation muss, um eine Erblindung ihres Tieres zu vermeiden, innerhalb der ersten 48 Stunden erfolgen.

 

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