Problem mit dem Cholesterin: Die Niemann-Pick Krankheit Typ C der Katze
Erbkrankheit, Cholesterin, Siamkatzen, Balinesen, - news 30/12720
- Die Niemann-Pick Krankheit Typ C ist eine Erbkrankheit
- Sie verursacht Schäden an Leber, Niere, Milz, Darm und Lunge
- Auch das Nervensystem ist betroffen
- Bei schwerem Verlauf sterben die Katzen nach einem Jahr
- Die Erbkrankheit tritt auch bei Hunden und Menschen auf
Die Niemann-Pick Krankheit Typ C ist eine lysosomale Speicherkrankheit. Cholesterin kann aus den Zellen nicht abtransportiert werden und wird in den Lysosomen gelagert. Die Krankheit wird wird autosomal rezessiv vererbt.
1. Betroffen sind:
- Siamkatzen
- Balinesen
- Kurzhaarzüchtungen
- Mischlinge aus diesen Rassen
2. Ursache:
Das NPC1-Gen ist verändert. Dieses Gen ist verantwortlich für die Herstellung eines Transportproteins, das das Cholesterin aus der Zelle entfernt. Die Mutation bewirkt, dass Cholesterin im Zellinneren abgelagert wird. Dadurch steht das Cholesterin nicht für den Aufbau von Zellmembranen zur Verfügung. Die Organfunktion ist beeinträchtigt.
3. Symptome:
Viele Symptome treten schon in den ersten Wochen nach der Geburt auf. Es findet eine kontinuierliche Verschlechterung statt:
- Neurologische Ausfälle
- Der Kopf zittert
- Der Gang ist unkoordiniert
- Das Gleichgewicht ist gestört
- Stereotype Kaubewegungen sind sichtbar
- Die Muskelspannung ist verringert
- Müdigkeit bis Apathie
- Lahmheiten, die alle vier Extremitäten betreffen
4. Diagnose
Für eine genaue Diagnose sind verschiedene Untersuchungen notwendig:
- Blutuntersuchung: großes Blutbild und biochemisches Profil
- Harnuntersuchung
- Biopsie der Leber
- Gentest
5. Therapie
Eine Behandlung ist nicht möglich. Die meisten Katzen müssen schon früh euthanasiert werden.
6. Vorbeugung
Das veränderte Gen wird autosomal rezessiv vererbt. Trägertiere, die nur ein verändertes Gen in sich tragen, erkranken nicht. Sie geben die Mutation aber an ihre Nachkommen weiter.
Deshalb sollten Katzen, die die Genmutation in sich tragen immer kastriert und nicht weiter bei der Zucht eingesetzt werden.
7. Mehr zu Erbkrankheiten bei Rassekatzen:
Augenerkrankung PRA
Bei der PRA kommt es zu einem langsam fortschreitenden Absterben der Netzhaut (Retina). Dabei können sowohl Stäbchen als auch Zapfen von der Erkrankung betroffen sein. Das Sehvermögen bei Dunkelheit geht immer stärker verloren. Nach einiger Zeit kann eine Erblindung nicht mehr verhindert werden. Auch Siamkatzen können davon betroffens ein.
(c) Photo: Th G auf Pixabay
Hypokaliämische Periodische Paralyse
Diese Erbkrankheit tritt bei Burmakatzen und Kreuzungen auf. Erste Symptome zeigen sich meist zwischen dem zweiten und sechsten Lebensmonat. Bei vielen Katzen treten die ersten Symptome aber erst ab dem zweiten Lebensjahr auf. Stress und körperliche Überlastung erhöhen das Risiko für einen Anfall.
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Marmorknochenkatze: feline Osteopetrose
Die Marmorknochenkrankheit ist eine selten bei Katzen auftretende Erkrankung des Skelettsystems. Erstmals wurde das Syndrom 1907 von Dr. Heinrich Albers-Schönberg bei Menschen beschrieben. Es gibt auch Fälle bei Hunden, Rindern und Schlangen. Erkrankte Katzen sterben meist früh. Es gibt aber auch Ausnahmen: die Katze LilBub wurde acht Jahre alt.
(c) Foto LilBub auf Facebook