Schneller-Höher-Weiter Syndrom der Hütehunde [05|23]

Zwangshandlungen, Stereotypien, Arbeitshunde, Hütehunde, Border Collie Australian Shepherd, Bearded Collie, Collie - Petdoctors  [07|05|23]
(c) Photo: No-longer-here auf Pixabay
Teilen

Zwangshandlungen, Stereotypien, Arbeitshunde, Hütehunde, Border Collie Australian Shepherd, Bearded Collie, Collie - News [07|05|23]

1. Rassetypische Verhaltensweisen von Border Collie, Australian,Shepherd, Bearded Collie, Collie

  1. arbeitsfreudig
  2. gelassen
  3. freundlich
  4. gesellig
  5. extrovertiert
  6. gut trainierbar

2. Zwangshandlungen, die zu Stereotypien führen:

Damit die Hütehunde ihre Aufgaben erfüllen konnten, wurden einige Teile des Beutefangverhaltens durch die Zucht verstärkt. Vor allem das Fixieren, das Anschleichen an eine Beute und das Zupacken sollten perfektioniert und unermüdlich durchgeführt werden. Aufgeben, auch bei immer wiederkehrenden Aufgaben, war nicht vorgesehen.

Aus diesen ständigen und erwünschten Wiederholungen entwickelten sich Zwangsverhaltensweisen und Stereotypien. Durch Langeweile wird das Zwangsverhalten noch verstärkt. Der Hütehund jagt zum Beispiel unermüdlich seinen eigenen Schatten, ohne das Beuteverhalten zu einem Abschluss bringen zu können.

Weiteres Zwangsverhalten:

  1. Anstarren der Treppe
  2. Anstarren von Gegenständen, die sich nicht bewegen
  3. Apportieren von Bällen wie in einem Rauschzustand

Durch stark erniedrigte Reizschwellen ist das Verhalten leicht auszulösen. Ohne Ermüdung läuft der Hund stundenlang hinter einem Ball her. Wird der Balljunkie noch mehr beschäftigt und zu aktivem Verhalten angehalten, beginnt eine Spirale. Am Ende steht ein durchgeknallter Hund, der nach dem Ball süchtig ist.

3. Dopamin als Droge der Selbstbelohnung:

  • Bei Hütehunden, vor allem Border Collies, konnte im Hirnstoffwechsel eine hohe Konzentration an Dopamin nachgewiesen werden
  • Die Workaholic Mentalität der Hunde beruht auf dem erhöhten Dopamin-Gehalt
  • Durch Dopamin wird der Selbstbelohnungseffekt verstärkt
  • Der Hund ist freudig erregt und wartet auf Bedingungen, sein Verhalten wiederholen zu können, um wieder einen Erfolg zu erzielen.
  • Die aufgeregten Hunde sind kaum zu bremsen
  • Die Menschen werden von dem Hund durch ständigen Blickkontakt zu mehr Aktivität aufgefordert
  • Der Hund steht durch die nicht nachlassende Erregung unter ständigem Stress mit allen negativen Folgeerscheinungen
  • Vermutet wird, dass die Epilepsie der Border Collies durch diese Neurobiologie ausgelöst wird
  • Intensiver Hundesport verstärkt beim Australian Shephard die Gefahr des Auftretens von Zwangsverhalten. Beim Border Collie ist das nicht der Fall.

4. Wie kann das Schneller-Höher-Weiter Syndrom gelindert werden?

  1. Zeigt der Hund bereits ein Suchtverhalten, müssen die auslösenden Reize absolut gemieden werden
  2. Ein intensives Training oder Hundesport sollen nicht stattfinden, damit der Hund nicht in alte Muster zurückfällt
  3. Die Hunde sollten nicht stundenlang mit Ballspielen beschäftigt werden
  4. Zu starke körperliche Auslastung stärkt zwar die Muskeln, verursacht aber Stress
  5. Im Training müssen Entspannungspausen eingeplant werden
  6. Spiele sollten immer mit Entspannung kombiniert werden, damit das Erregungslevel wieder absinken kann, der Hund den Stress abbaut und zur Ruhe kommt.

Wenn Du gut findest, was wir machen, dann unterstütze uns!

Du hast gerade einen Artikel auf unserer Seite gelesen oder nach Hilfe gesucht? Unsere Infos und Tipps haben Dir geholfen? Du weißt jetzt, was Dein Vierbeiner braucht? Das hoffen wir!

Deshalb machen wir Petdoctors. Weil mehr Wissen über Gesundheit und Verhalten unserer Vierbeiner, Hund Katze & Co ein besseres Leben verschafft.

Wir möchten unsere Infos weiter kostenlos und ohne nervige Werbung anbieten. Dafür brauchen wir Deine Unterstützung. Jeder Beitrag hilft:

Du kannst den Spendenbetrag und die Häufigkeit der Spenden selbst bestimmen.

  • 5 €
  • 10 €
  • 20 €
  • Anderer Betrag

Du kannst auch entscheiden, ob Du einmalig oder regelmäßig spenden möchtest.

Du willst uns lieber direkt unterstützen? Unser Support-Konto lautet:
Petdoctors
IBAN: AT49 1100 0124 4251 4100
BIC: BKAUATWW

PETdoctors ist das wikiPETia für PETlovers * mehr als 2.000.000 User:innen informieren sich auf petdoctors und täglich werden es mehr * jeden Tag ein neuer Artikel, eine Petdoctors-, Pettrainers- und Tierspitalsuche für Notfälle * ein Newsletter * alles kostenlos & werbefrei.

Damit Du schneller findest, was Du suchst.