Fliegende Zecken: Die Hirschlausfliege befällt Hunde und Menschen [04|20]
Insekt, Blutsauger, Fieber, Entzündungen, Waldgebiete - Update [20|04|20]
- Hirschlausfliegen krabbeln viel schneller als Zecken
- Ihr Biss ist sehr schmerzhaft und
- kann zu Fieber und Entzündungen des Herzmuskels führen
- Durch das wärmere Klima Ausbreitung auch in Österreich und Deutschland
- Die lästigen Insekten befallen Hunde, Pferde und auch Menschen.
1. Die Hirschlausfliege
Die Hirschlausfliege, Lipoptena cervi, wird bis zu 6 mm groß. Früher ernährte sich das Insekt durch saugen von Blut an Hirschen, Dachsen und Wildschweinen. In letzter Zeit werden aber immer mehr Hunde und Menschen Opfer der kleinen Vampire. Ist der Wirt einmal angeflogen, krallt sich die Fliege fest und bricht ihre Flügel ab. Die Tierchen saugen Blut und bringen nach der Paarung lebende Larven zur Welt. Die Larven fallen zu Boden und verpuppen sich, neue Generationen schlüpfen Oktober bis November und machen sich sofort wieder auf die Suche nach geeigneten Wirtstieren. Ihre Verbreitung wird durch die, mit dem Klimawandel verbundenen, höheren Temperaturen gefördert.
2. Wie man eine Hirschlausfliege erkennt
Die Hirschlausfliege hat
- ein ähnliches Aussehen wie eine Stubenfliege.
- An den sechs Beinen befinden sich starke Haken,
- der Stechrüssel ist spitz.
- Bevorzugt hält sich die Hirschlausfliege an Waldrändern und in feuchten Waldgebieten auf.
3. Stich führt zu panischen Reaktionen
Das Opfer wird zunächst umschwirrt. Bevorzugt befallen werden Nacken und haarlose Stellen. Sobald die Fliege gelandet ist, verliert sie ihre Flügel und krabbelt schnell über die Haut. Bei Hunden setzt sie sich bevorzugt an Bauch, Innenschenkeln und im Bereich um den After fest. Der Stich der Hirschlausfliege führt zu panischen Reaktionen. Ihr Hund ist unruhig und nervös. Er kratzt und beißt an der Einstichstelle.
4. Die Symptome des Stichs
- An der Einstichstelle entsteht eine blaue, schmerzhafte Schwellung.
- Juckreiz, Pusteln, Ekzem und eitrige Hautentzündungen bilden sich.
- Es dauert mehrere Tage, bis das von der Hirschlausfliege abgesonderte Gift über die Lymphdrüsen abgebaut wird.
5. Hirschlausfliegen übertragen Krankheiten
Die Fliegen tragen ein Bakterium, Bartonella schoenbuchensis in sich, das durch den Stich übertragen wird. Tiere und Menschen erkranken an Fieber und Entzündungen des Herzmuskels.
6. Wie Sie Hirschlausfliegen entfernen können
Die Fliegen krabbeln viel schneller als Zecken. Eventuell hilft ein Nissenkann, diese aus dem Fell zu entfernen. Ist bereits ein starker Befall vorhanden, muss die Fliege mit Wasserstrahlen aus dem Fell gespritzt werden. Als
Erste Hilfe werden die Bissstellen gekühlt. Der Tierarzt verabreicht ein Antiphlogistikum.
7. Wie Sie am besten vorbeugen
Werden Hirschlausfliegen in bestimmten Waldgebieten gesichtet, sollten Sie die Stellen in den nächsten Wochen meiden.
Schützen Sie Ihr Tier mit einem Mittel gegen Insekten (Spot- on oder Spray)
Die beste Vorbeugung ist, den Parasiten bereits ab August bis Oktober möglichst großräumig auszuweichen.