Der gemeine Holzbock, die Zecke, ist nicht mehr alleine in seinem Revier [07|21]

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Zecken, tropische Arten, Krankheiten, Feinde - Update: [12|07|20]

  • Tropischen Zeckenarten werden in Mitteleuropa heimisch. 
  • Durch sie verlängert sich auch die Zeckensaison in kältere Jahreszeiten.
  • Nach wie vor in Österreich am weitesten verbreitet Ixodes ricinus, der gemeine Holzbock, mit 94,4 %. (Im Foto: Ixodes ricinus, der gemeine Holzbock.) 
  • Die Reliktzecke, Haemaphysalis concinna, mit 5,2 %,
  • gefolgt von der Auwaldzecke, Dermacentor reticulatus, mit 0,4 %.
  • Die verschiedenen Zeckenarten können z.B. FMSE, Boreliose, Hundemelaria und das Krim-Kongo-Fieber übertragen.
  • Schützen kann man Vierbeiner durch Protector-Halsbänder, Spot-on-Präparate oder Verabreichung von Tabletten.

Mit den zunehmenden Wärmeperioden und den trockenen Sommern gelingt es auch verschiedenen tropischen Zeckenarten in Mitteleuropa heimisch zu werden, die Wintermonate zu überdauern und im Fall der Auwaldztecke bis zu 0 Grad Celsius aktiv zu bleiben.  Die weitere Ausbreitung bisher nicht heimischer Zeckenarten bringt verschiedene Gefahren für Tiere und ihre HalterInnen mit sich. 

1. Das Zeckenjahr

Zu Beginn der wärmeren Jahreszeit tritt vor allem die Auwaldzecke auf, die Kälte am besten toleriert. Sobald sich die Natur genügend erwärmt hat, wird vor allem der gemeine Holzbock, die häufigste Zeckenart in Europa,  aufgefunden. Während der heißen und trockenen Sommermonate befällt vor allem die Reliktzecke die Vierbeiner. Aus südlichen Urlaubsregionen wird immer öfter die braune Hundezecke eingeschleppt.

2. Eine Zecke legt 3000 – 5000 Eier.

Die Entwicklung von der Larve, zur Nymphe bis zur zur adulten Zecke dauert, abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit drei bis sechs Jahre. Larven, Nymphen und adulte Zecken saugen das Blut der Wirtstiere.

3. Zecken können, je nach Art, verschiedene Krankheiten übertragen:

3.1 Die heimischen Zeckenarten

sind in der Lage, verschiedene Erreger zu übertragen:

Diese Erreger können schwere Krankheiten, auch mit tödlichem Ausgang, aus bei Menschen und Tieren auslösen.

3.2 Schildzecke, tropische Zeckenart (2018 in A und D nachgewiesen) 

Die Schildzecke (Hyalomma marginatum) ist vor allem in Nordafrika, Asien und in Südeuropa beheimatet. Die bis zu 6 mm großen Spinnentiere übertragen nicht nur Rickettsien, sondern auch das gefährliche Krim-Kongo-Fieber-Virus. Seit 2018 wird Hyalomma marginatum auch in Deutschland und Österreich nachgewiesen. Die Einschleppung erfolgt über Zugvögel.

Zum Krim-Kongo-Fieber: Die Zecken nehmen das Arbo-Virus mit dem Blut infizierter Tiere auf und können es auch  es bei einem weiteren Stich auf Menschen übertragen.

  • Eine Übertragung durch Kontakt mit dem Blut infizierter Tiere oder Tröpfcheninfektion ist möglich.
  • Nach einer Inkubationszeit von 13 Tagen setzt Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen und eine typische Rötung der Gesichtshaut ein.
  • Nach zwei Wochen tritt der Tod durch Multiorganversagen ein.
  • Eine Impfung oder eine gesicherte Therapie sind derzeit noch nicht bekannt.

Durch rechtzeitige Verabreichung von antiviralen Medikamenten wird der tödliche Verlauf meistens verhindert. Auch das West-Nil-Virus wird durch Hyalomma- Arten übertragen.

4. Die natürlichen Feinde der Zecken:

Verschiedene Pilzarten und Fadenwürmer können Zecken befallen und diese abtöten. Die Erzwespe nutzt die Zecken für die Ablage ihrer Eier. Die Larven der Wespenart ernähren sich nach dem Schlüpfen von der Zecke und fressen diese von innen heraus auf.

5. Wie Sie Ihr Tier schützen können:

Um Hunde oder Katzen vor Zeckenbefall zu schützen, sind Protector-Halsbänder bei Tierärzten erhältlich. Eine Alternative zu einem Halsband stellen rezeptpflichtige Spot-on Präparate dar. Durch die Verabreichung von Tabletten, die Fluralaner enthalten, kann ein Befall mit Zecken wirksam verhindert werden.

6. Fazit

Zecken sind Überträger vieler Krankheiten, die tödlich sein können oder schwere Folgeschäden nach sich ziehen. Schützen Sie Ihr Tier, schützen Sie auch sich selbst.