Die Sprache der Kaninchen verstehen lernen: Laute, Düfte und Körpersignale [04|23]

Sie sprechen mit Lauten, Düften und ihrem Körper
(c) Foto: KikiMiki auf Pixabay
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Verhalten, Körpersprache, Lautsprache, Duftsprache - Update [05|04|23]

Damit Sie mit Ihrem Kaninchen kommunizieren können, sollten Sie die Kaninchensprache gut verstehen.

1. Die Lautsprache:

  • Gurren oder leise mit den Zähnen knirschen: Das Tier fühlt sich wohl, eine Annäherung wird geduldet
  • Laut mit den Zähnen knirschen: Das Tier ist nervös und gestresst. Es möchte in Ruhe gelassen werden. Laute Knirschen mit den Zähnen kann auch auf ein Zahnproblem hinweisen. Lassen Sie das Kaninchen von einem Tierarzt untersuchen.
  • Klopfen mit den Hinterextremitäten: Das Kaninchen fühlt sich bedroht und warnt andere Kaninchen. Klopfen kann auch bei Langeweile durch Einzelhaltung oder ein schlecht strukturiertes Gehege beobachtet werden.
  • Brummen: Mit diesem Geräusch zeigen die Kaninchen, dass sie bereit zur Paarung sind. Ist kein Partner vorhanden, dient der Mensch als Partnerersatz.
  • Knurren: Das Kaninchen ist gereizt und unzufrieden. Es möchte in Ruhe gelassen werden.
  • Fauchen: Das Kaninchen möchte Abstand
  • Schrille Schreie: Das Kaninchen ist panisch und empfindet Todesangst
  • Fiepen: Junge Kaninchen fiepen, um die Kaninchenmutter zu rufen.

2. Die Körpersprache:

Die Körpersprache der Kaninchen ist vielfältiger als die Lautsprache:

  • Das Kaninchen liegt flach auf dem Boden und hat die Ohren eng an den Körper angelegt: Das Tier empfindet Angst und unterwirft sich dem Gegner
  • Rammeln: Das Verhalten tritt nicht nur in der Paarungszeit auf. Es hilft, die Rangordnung in der Gruppe festzulegen.
  • Das Kaninchen liegt entspannt auf dem Bauch. Die Hinterfüße sind nach hinten, die Vorderfüße nach vorne gestreckt. Der Kopf liegt auf den Vorderfüßen: Das Kaninchen fühlt sich wohl. Manchmal liegen die Tiere auch auf der Seite oder auf dem Rücken.
  • Männchen machen: Das Kaninchen möchte sehen, was in der Umgebung passiert. Die Nase zuckt, wenn die Luft für eine Witterung eingesogen wird. Kaninchen machen auch in Erwartung von Futter Männchen.
  • Stupsen: In der Gruppe stupsen sich die Kaninchen an, um Kontakt aufzunehmen und mit einem Spiel zu beginnen. Das Verhalten wird auch auf den Halter übertragen.
  • Der Kopf wird nach unten gehalten: Das Kaninchen fordert Artgenossen oder den Menschen auf, sein Fell zu putzen
  • Zwicken: Das Kaninchen ist gereizt und besteht auf seiner Ruhe
  • Luftsprünge: Das Kaninchen ist gut gelaunt. Durch dieses Verhalten wird der gesamte Bewegungsapparat trainiert.
  • Deckung suchen: Das Kaninchen fühlt sich bedroht. Als Fluchttier sucht es schnellstmöglich einen geschützten Raum auf
  • Erstarrung: Das Kaninchen kann nicht mehr fliehen und verfällt in eine Starre, damit es von dem Feind übersehen wird
  • Ruhestellung: Die Pfoten befinden sich unter dem Körper, die Augen sind teilweise geschlossen. Das Kaninchen will entspannen
  • Angespannte Körperhaltung: in der Umgebung befindet sich etwas Neues, das das Kaninchen nicht einordnen kann. Neugierde und Vorsicht halten sich die Waage

2.1 Ohrenstellungen:

  1. Nach vorne – das Kaninchen ist neugierig
  2. Aufgestellt – das Kaninchen ist aufmerksam
  3. Ein Ohr ist gedreht – das Kaninchen hört ein Geräusch und versucht die Richtung zu bestimmen
  4. Nach hinten gekippt – das Kaninchen ist entspannt
  5. Angelegt: das Kaninchen ist entspannt. Ist der ganze Körper gespannt, ist das Tier aufgeregt
  6. Flach angelegt – das Kaninchen ist ängstlich

2.2 Augen:

  1. weit aufgerissen – Angst
  2. Vorgefallene Nickhaut – Angst. Eventuell ist das Kaninchen krank
  3. Geschlossen – Entspannung. Ist nur ein Auge geschlossen, kann eine Augenerkrankung die Ursache sein. Achtung: Kaninchen schlafen mit offenen Augen

2.3 Blume (Schwanz):

  1. locker aufliegend – Entspannung
  2. Aufgestellt – Aufregung. Das Kaninchen steht kurz vor dem Angriff
  3. Wackeln – Aufregung, Stress
  4. Angehoben – das Kaninchen setzt gleich Harn ab

2.4 Mund:

  1. Zähne zeigen, ablecken – das Kaninchen putzt sich
  2. Gähnen – das Kaninchen ist müde
  3. Grasbüschel im Mund – ein Nest soll gebaut werden
  4. Leicht geöffneter Mund – Entspannung. Eventuell besteht ein Problem mit den Zähnen. Das Kaninchen sollte von einer(m) TierärztIn untersucht werden
  5. Weit aufgerissener Mund und in den Nacken gelegter Kopf – das Kaninchen hat Probleme mit der Atmung. Das Tier muss unbedingt von einer(m) TierärztIn untersucht werden.

3. Duftsprache:

Markierungen werden mit Harn und Kot gesetzt. Im Bereich des Kinns befinden sich die Kinndrüsen. Durch Reiben des Kopfes an Gegenständen oder Menschen markiert das Kaninchen sein Revier mit Duftstoffen.

4. Zusammenfassung:

Kaninchen sind sehr soziale Tiere, die mit den Artgenossen auf vielfältige Weise kommunizieren. Werden die Tiere in Einzelhaltung oder einem zu kleinen Gehege gehalten, treten schnell Verhaltensstörungen auf:

  • Knabbern an den Käfigstangen oder
  • Nuckeln an Kleidung oder
  • Händen des Halters.

Ein Mensch oder ein Meerschweinchen sind keine Alternative zu einer Gruppenhaltung. Obwohl Kaninchen und Meerschweinchen beide Nagetiere sind, ist ihre Sprache dennoch sehr unterschiedlich. 

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