Japanische Studie: Mikrobiom macht Katzen zu Gruppentieren [07|22]
Studie Verhalten, Hormone, Mikrobiom, Darm, Azabu Universität, Japan, Hikari Koyasu - News [29|07|22]
- Studie von Hikari Koyasu von der Azabu Universität in Japan
- Das Kuschelhormon Oxytocin hatte keinen Einfluss auf das Bindungsverhalten
- Hormone und das Mikrobiom ermöglichen ein friedliches Zusammenleben
- Die Darmgesundheit bestimmt das Verhalten von Katzen in Gruppen
- Katzen leben in Gruppen, zeigen aber trotzdem das Verhalten von Einzelgängern
- Katzen jagen nie im Rudel
- PetdoctorsWissen: [Pro- und Präbiotika: wie man die Darmflora bei Laune hält] [Antibiotika Wirkung & Nebenwirkung bei Katzen] [Der Darm ist das Zentrum der Gesundheit von Mensch und Tier]
Katzen gehen alleine auf die Jagd. Den Rest des Tages verbringen die auf Individualität bedachten Tiere aber in der Gesellschaft von anderen Katzen. Während bei Wohnungskatzen der Mensch entscheidet, welche Katzen zusammenleben, hat die Natur Wege gefunden, die territorialen Anspruche der kleinen Tiger zu verringern und ein Zusammenleben in der Gruppe möglich zu machen. Diese Verhaltensstrategien sichern den Katzen bessere Überlebenschancen.
1. Zum Aufbau der Studie der Azabu Universität Japan:
- Untersucht wurde das Verhalten von drei Katzengruppen in einem Tierheim
- Jede Gruppe bestand aus fünf Katzen
- Die Studie dauerte zwei Wochen
- Futter und Wasser standen ständig zur freien Verfügung
- Im Raum befanden sich mehr Betten als Katzen
- Die Katzen wurden mit einer Videokamera beobachtet
- Urinproben: Messung des Hormonspiegels
- Stuhlproben: Analyse der Bakterien im Darm
- Tägliche Messung von Oxytocin und Creatinin
2. Zu den spannenden Ergebnissen der Studie:
- Katzen mit einem niedrigen Cortisol- und Testosteronspiegel waren Artgenossen gegenüber toleranter.
- Katzen mit einem hohen Cortisol- und Testosteronspiegel suchten weniger den Kontakt zu anderen Katzen
- Ein hoher Testosteronspiegel äußerte sich in Fluchtreaktionen bei der Annäherung anderer Katzen
- Katzen mit einer ähnlichen Zusammensetzung des Darmmikrobioms suchten häufig den Kontakt
Das Kuschelhormon Oxytocin hatte keinen Einfluss auf das Bindungsverhalten. Um genauere Ergebnisse zu erhalten, werden weitere Studien durchgeführt, bei denen die Katzen mehrere Monate lang beobachtet werden.
3. Was die Studie zur Lösung von Verhaltensproblemen beiträgt:
- Treten in Mehrkatzenhaushalten Probleme im Zusammenleben auf,
- sollte immer auch das Mikrobiom der Katzen durch Stuhlproben untersucht werden.
- Befinden sich die Mikroorganismen im Darm nicht im Gleichgewicht,
- kann dieses durch Probiotika und Präbiotika wiederhergestellt werden.
Wissenschaftliche Quelle:
Link: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0269589
Correlations between behavior and hormone concentrations or gut microbiome impy that domestic cats (Felis silvestris catus) living in a group are not like „groupmates“ Hikari Koyasu, Hironobu Takahashi, Moeka Yoneda, Syunpei Naba, Natsumi Sakawa, Ikuto Sasao, Miho Nagasawa, Takefumi Kikusui
Published: July 27, 2022