Ziergräser im Garten sind beliebt, aber für Katzen eine Gefahr
Vorsorge, Garten, Pflanzen, Ziergräser, innere und äußere Verletzungen - News 06/05/21
- Ziergräser sind im Garten als Blickfang, Lückenfüller oder Farbflecken im Steingarten beliebt.
- Für Haushalte mit Katzen sind sie aber ungeeignet
- Sie können zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen.
- Ob Pampasgras, Lampenputzergras oder Bärenfellgras sie sind zwar ungiftig können aber äußere und innere Verletzungen verursachen.
Ziergräser sind im Garten als attraktiver Blickfang, Lückenfüller oder Farbflecken im Steingarten sehr beliebt. Ob Pampasgras, Lampenputzergras oder Bärenfellgras, die vielfältigen Farben und Formen bieten für jeden Geschmack etwas. Befinden sich im Haushalt auch Katzen, können diese bei FreigängerInnen zu Verletzungen führen.
1. Arten von Ziergräsern
- Süßgraser
- Sauergräser
- Rohrkolbengewächse
- Binsengewächse
Die Ziergräser wachsen ein- oder mehrjährig und blühen bis weit in die kalte Jahreszeit hinein. Einige wachsen nur wenige Zentimeter hoch, andere Gräser erreichen eine Wuchshöhe von bis zu vier Metern. Die sich im Wind bewegenden Halme lenken auch die Aufmerksamkeit Ihrer Katze auf sich und werden gerne zum Spielen genutzt.
2. Ungiftig aber nicht ungefährlich
Ziergräser enthalten generell keinerlei Giftstoffe. Auch die Wurzeln sind vollständig ungiftig. Trotzdem können von den Pflanzen Gefahren für alle Haustiere ausgehen. Sie können sich beim Kauen an den scharfen Blättern verletzen oder Teile können in die Haut eindringen.
3. Warum Ziergräser für unsere Vierbeiner so attraktiv sind:
Pampasgras
Katzen lieben das Pampasgras mit den rosa und weißen Wedeln. Auch wenn Katzengras, Baldrian und Katzenminze in dem Garten zur Verfügung stehen, stürzen sich die Stubentiger sofort auf die lustigen Wedeln und beginnen daran zu kauen.
An den Stielen des Grases befinden sich gefährliche Widerhaken, die im Mund, in der Speiseröhre oder vielleicht sogar in der Luftröhre hängenbleiben.
Befinden sich die Grasteile noch im Hals der Katze, ist es der Tierärzt*in vielleicht noch möglich, die scharfen Teile zu entfernen.
Ist das Gras bereits in den Magen oder Darm gelangt, zerstören die Widerhaken die Schleimhaut. Die Verletzungen verursachen eine Peritonitis, Entzündung des Bauchfells und verlaufen tödlich.
Lampenputzergras
Die schlanken Blätter von Lampenputzergras besitzen sehr scharfe Kanten. Sie können sich in die Haut der Katze bohren und dort stecken bleiben.
Noch schlimmer ist es, wenn Ihre Katze an dem Lampenputzergras kaut. Die Blattstücke verletzen die Schleimhaut der Speiseröhre oder der Bronchien. Gelangen die Blattstücke noch tiefer, verursachen sie Blutungen in der Lunge.
Werden die Blutungen nicht rechtzeitig behandelt, können sie zum Tod der Katze führen.
Lampenputzergras ist übrigens nicht nur für Katzen, sondern auch für Hunde und Kinder gefährlich.
Bärenfellgras
Bärenfellgras ist kleiner und wächst in weichen, großen Polstern. Werden die dichten Halme in großer Menge von Ihrer Katze gefressen, können sie sich im Magen zu einem Fremdkörper zusammenballen.
Das Gras reizt die Magenschleimhaut und verursacht Erbrechen.

Bärenfellgras
(c) Pitsch auf Pixabay

Lampenputzergras
(c) Peggychoucair auf Pixabay

Pampasgras
(c) Pentapfel auf Pixabay
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Vergiftung: was, wann, wo ...
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Was: nehmen Sie Reste der gefressenen Substanz mit, fotografieren Sie Pflanze und Blätter
Wie viel: möglichst genaue Mengenangabe
Wer: Alter, Gewicht, Geschlecht und Zustand des betroffenen Tieres
Wann: Uhrzeit/Zeitpunkt wann Gift gefressen wurde.
Wo: im Garten, beim Spaziergeng, in der Wohnung
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