10 Ursachen für Nachhandlähmung bei Kaninchen [09|20]
Lähmungen, Bandscheiben, Arthrose, Knochenbruch, Parasiten, Vergiftungen - News [28|09|20]
Lähmungen treten bei Kaninchen häufig aus den verschiedensten Gründen auf. Ursachen können sein:
- Parasiten: Encephalitozoon cuniculi
- Bandscheibenvorfall
- Unfälle mit Knochenbrüchen
- Knochenentzündung
- Schädigung der Nerven
- Arthrose
- Spondylose
- Vergiftungen
- Mangel an Spurenelementen und Vitaminen
- Genetisch
Mit einer besonderen Pflege ist ein tiergerechtes Leben möglich. Nicht immer muss das betroffene Tier sofort euthanasiert werden.
1. Symptome:
- Das Kaninchen bewegt sich nur mehr selten. Bei einem Versuch zu hoppeln, zieht es sich mit den Vorderbeinen nach vorne. Die gelähmten Hinterbeine sind nach hinten gestreckt. Die Läufe sind wund durch Wundsitzen (Dekubitus).
- Bei Vergiftungen sind die Kaninchen benommen, speicheln stark und leiden unter Krämpfen der Muskulatur.
- Bei einer Enzephalitozoonose wird der Kopf schief gehalten. Die Aufnahme von Wasser ist erhöht.
2. Diagnose:
Zusätzlich zu der klinischen Untersuchung werden Röntgenbilder angefertigt, um Verletzungen der Knochen oder der Wirbelsäule darzustellen.
Bei einer Enzephalitozoonose ist eine Blutuntersuchung nicht immer aussagekräftig, da auch bei 40 Prozent der gesunden Kaninchen Antikörper nachgewiesen werden können.
3. Therapie:
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Lähmung:
- Infusionen
- Medikamente
- Antiparasitika
- B-Vitamine
- Antibiotika
- Kortison
- Schmerzmittel
- Operative Versteifung der Wirbelsäule
4. Wie Sie Verletzungen vorbeugen können:
Beseitigen Sie Gefahrenquellen im Käfig und im Auslauf, damit sich das Kaninchen nicht verletzen kann. Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt mit den Tieren spielen.
5. Was Sie für ein Kaninchen mit Nachhandlähmung tun können:
- Gehege: vermeiden Sie Sackgassen. Das Kaninchen kann sich nur nach vorne bewegen.
- Sollte das Kaninchen noch springen können, achten Sie darauf, dass es nicht abstürzen kann
- Kaninchen mit Lähmungen können oft die Toilette nicht mehr erreichen. Der Harn sammelt sich in der Einstreu an und verätzt die Haut. Entzündungen entstehen. Der Käfig sollte daher jeden Tag gründlich gereinigt werden.
- Legen Sie saugfähige Unterlagen unter die Einstreu, damit der Harn aufgesogen wird. gut geeignet sind Inkontinenzunterlagen.
- Waschen Sie die verschmutzten Fellstellen regelmäßig. Das Fell wird mit einem nassen Tuch gut eingeweicht. Der Schmutz kann mit goldener Schmierseife oder einem milden Shampoo entfernt werden. Achten Sie darauf, immer ein rückfettendes Shampoo zu verwenden, damit die Haut des Kaninchens nicht austrocknet. Die goldene Schmierseife bildet immer auch einen Schutzfilm auf der Haut.
- Trocknen Sie die nassen Stellen mit einem Tuch oder einem Föhn.
- Untersuchen Sie das Kaninchen täglich auf einen Befall mit Fliegenmaden
- Physiotherapie verhindert die Rückbildung der Muskulatur. Lassen Sie sich über geeignete Übungen von Ihrem Tierarzt oder einem Physiotherapeuten beraten.
6. Was Sie bei Nachhandlähmungen, die nicht durch Erkrankungen der Knochen verursacht werden, tun können:
- Streichen Sie immer wieder über die Wirbelsäule, um die Blutzirkulation anzuregen.
- Kneifen Sie leicht in den Zwischenzehenraum, um die Nerven anzuregen
- Setzen Sie das Kaninchen in eine normale Position und halten Sie es fest
- Bewegen Sie die Beine langsam
- Ermöglichen Sie Ihrem Kaninchen den Kontakt mit einem natürlichen Untergrund
- Lassen Sie sich vor der Durchführung der Übungen immer von einem Tierarzt beraten.
7. Muss ein Kaninchen mit einer Nachhandlähmung euthanasiert werden?
Meistens kommen die Tiere bei guter Pflege gut mit der Einschränkung zurecht. Abhängig von der Ursache für die Lähmung kann die Heilung viele Monate dauern und einiges an Geduld erfordern. Fertigen Sie immer wieder Videos und Fotos an, um die Heilungsfortschritte zu dokumentieren.
Eine Euthanasie sollte in Betracht gezogen werden, wenn das Kaninchen unter starken Schmerzen leidet, die nicht durch Medikamente verringert werden können.
Lassen Sie sich in diesem Fall von Ihrem Tierarzt beraten.