Die 5 häufigsten Tumore bei Meerschweinchen  [11|21]

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(c) Photo: Livia Novakova auf Pixabay
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Krankheit Tumor, Atherome, Lipom, Liposarkome, Adenomen, Maligne Tumore - News [09|11|21]

  • Tumore bei Meerschweinchen werden häufig beobachtet
  • Die Tumore können gutartig und bösartig sein
  • Man kennt und unterscheidet 5 Formen
  • Eine schnelle Behandlung ist immer notwendig
  • Die Diagnose kann nur durch eine histologische Untersuchung gestellt werden
  • Die Gefahr, dass Ihr Meerschweinchen an dem Tumor stirbt, ist jedoch sehr hoch. 

Tumore können schon bei jungen Meerschweinchen beobachtet werden. Meistens sind die Wucherungen aus entarteten Zellen in der Haut zu finden. Aber auch andere Organe können befallen werden.

1. Woraus ist ein Tumor besteht:

Ein Tumor besteht aus einer Ansammlung von Zellen, die sich schnell teilen. Das Gewebe mit den entarteten Zellen wuchert und kann als Knoten ertastet werden.

2. Welche Tumoren  bei Meerschweinchen auftreten:

  1. Atherome: Atherome sind Zysten, die sich durch eine Verstopfung des Ausführungsganges einer Talgdrüse bilden. Die weiche Zyste ist mit Hautzellen und Fett gefüllt. Eine spontane Entleerung nach außen ist möglich. Atherome sind immer gutartig. Durch Spülung und Entfernung des Inhalts kann eine Operation meistens vermieden werden.
  2. Lipome: ein Lipom ist ein gutartiger Tumor, der aus Bindegewebe und wuchernden Fettzellen besteht. Lipome bilden sich meistens am Hals und an der Schulter des Meerschweinchens. Sie können aber auch am Rücken und Bauch auftreten. Ein Lipom fühlt sich elastisch und weich an. Es liegt direkt unterhalb der Hautschichten. Die Haut kann über dem Tumor verschoben werden. Ab einer bestimmten Größe werden die Bewegungen des Meerschweinchens durch das Lipom eingeschränkt. Eventuell übt der Tumor Druck auf Nerven oder Organe aus. In diesem Fall muss das Lipom bei einer Operation entfernt werden.
  3. Liposarkome: Liposarkome sind bösartige Tumoren die direkt im Unterhautfett entstehen. Sie wachsen sehr schnell und sind schmerzhaft. Ein Liposarkom muss immer sofort operiert werden. Da im Inneren des Tumors Gewebe eingeschmolzen wird, sind beim Durchschneiden des Knotens gelbliche, schleimige Massen zu erkennen.
  4. Adenome: Bei Adenomen handelt es sich um Knoten innerhalb des Drüsengewebes. Die Tumore treten vor allem am Gesäuge und an den Eierstöcken auf. Meistens handelt es sich um bösartige Adenosarkome, die als harte Knoten in der Milchleiste tastbar sind. Das Wachstum der Adenome und Adenosarkome wird durch die Ausschüttung von Östrogen gefördert.
  5. Maligne Tumore: Bösartige Tumore, die Leber, Milz, Lunge, Darm, Nieren und die Gebärmutter befallen. Bösartige Tumoren bilden bei Meerschweinchen immer sehr schnell Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen, vor allem in der Lunge.

3. Wie Sie einen Tumor bei einem Meerschweinchen erkennen:

  • In oder unterhalb der Haut kann eine Schwellung getastet werden
  • Bei einem Tumor im Bereich des Bauches wirkt der Bauch dicker Krebs verursacht Schmerzen.
  • Das Meerschweinchen zieht sich zurück und frisst nicht mehr.

Damit die Meerschweinchen nicht ständig durch das Abtasten Stress ausgesetzt sind, genügt es auch, die Tiere beim Fressen wegen eventueller Veränderungen der Haut oder des Verhaltens zu beobachten.

Bei dem Verdacht auf einen Tumor muss immer eine Tierärzt*in aufgesucht werden. Bei der Untersuchung stellt die Tierärzt*in fest, ob es sich um einen Abszess oder einen Tumor handelt. Nur eine sofortige Behandlung kann Ihr Meerschweinchen retten.

4. Therapie: 

  • Operation
  • Kann der Tumor zum Beispiel im Bereich des Kopfes nicht chirurgisch entfernt werden, sollten nur palliative Maßnahmen, die die subjektive Lebensqualität des Meerschweinchens erhöhen, durchgeführt werden.
  • Kortison in niedrigen Dosen
  • Schmerzmittel
  • Stellt das Tier die Futteraufnahme vollständig ein, sollten Sie mit Ihrer Tierärzt*in über eine Euthanasie sprechen.

5. Ist jede Umfangsvermehrung Krebs?

Umfangsvermehrungen können bei Meerschweinchen auch aus anderen Umständen auftreten:

  • Abszess:  meistens am Unterkiefer
  • Verstopfung einer Talgdrüse

6. Fazit:

Tumore treten bei Meerschweinchen häufig auf. Drei von fünf Tumorarten sind bösartig. Die meisten Tumore kann man an einer Hautschwellung erkennen. Haben Sie einen Verdacht, dann suchen umgehend mit Ihrem Meerschweinchen Ihre Tierärzt*in auf.

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