Auch Kaninchen und Meerschweinchen können Würmer haben [05|22]

Entwurmung, Wurmbefall, Kokzidiosen, Freilandhaltung, Darmflora, Madenwurm, Magenwurm, Fadenwurm, Bandwurm - Petdoctors [21|05|22]
(c) Photo: Hans Braxmeier auf Pixabay
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Entwurmung, Wurmbefall, Kokzidiosen, Freilandhaltung, Darmflora, Madenwurm, Magenwurm, Fadenwurm, Bandwurm - News [21|05|22]

  • Die Infektion erfolgt meist über verunreinigtes Grünfutter oder den Kot  infizierter Tiere 
  • Befallene Tiere leiden unter Durchfall und magern ab
  • Vor allem junge, alte oder Tiere mit einem geschwächten Immunsystem können schwere Krankheitssymptome aufweisen.
  • Meerschweinchen sind grundsätzlich seltener als Kaninchen von Wurmbefall betroffen. Sie leiden häufiger unter Kokzidiosen.

1. Wurmbefall bei Kaninchen:

Kaninchen in Freilandhaltung sind öfter mit Würmern infiziert als Kaninchen in Käfighaltung. Die Ansteckung erfolgt durch Wurmeier und -larven, die mit dem Kot anderer Tiere ausgeschieden werden.

  • Madenwürmer (Passalurus ambiguus) parasitieren vor allem im Dickdarm und Blinddarm des Kaninchens. 
  • Der Magenwurm (Graphidium strigosum) besiedelt den Magen und den vorderen Dünndarmbereich. 
  • Fadenwürmer (Trichostrongylos retortaeformis) wird vor allem im Dünndarm aufgefunden.
  • Bandwürmer (Anaplocephaliden) besiedeln den Dickdarm

Bei einigen Würmern erfolgt die Infektion nicht nur über verunreinigtes Futter: das Kaninchen steckt sich durch Fressen von Blinddarmkot immer wieder selbst an.

1.1 Auswirkungen von Wurmbefall bei Kaninchen:

  1. Die Würmer verursachen Entzündungen im Magen- Darmtrakt.
  2. Schwere Verdauungsstörungen, wie Verstopfung, Blähungen und Durchfall, sind die Folge.
  3. Infolge des Entzugs von Nährstoffen leidet das Kaninchen an einem Vitamin- und Eisenmangel. 
  4. Die Diagnose erfolgt durch eine Kotuntersuchung.

1.2 Bei Meerschweinchen treten Kokzidiosen häufiger auf als Wurmbefall:

Kokzidiose ist der Befall mit Einzellern. Die Darmschleimhaut wird geschädigt und bakterielle Sekundärinfektionen stören das Gleichgewicht der Darmflora. Die Meerschweinchen fressen nicht mehr, durch hohe Flüssigkeitsverluste kann die Erkrankung tödlich enden. Der Nachweis erfolgt über eine Kotuntersuchung. Da die Kokzidien nicht kontinuierlich ausgeschieden werden, muss der Kot über drei Tage gesammelt werden.

2. Wie Sie Wurmbefall bei Ihrem Kaninchen erkennen:

Manchmal sind kleine, weiße Würmer im Kot zu sehen. Die Kokzidien und Wurmeier selbst sind mikroskopisch klein und mit freiem Auge nicht sichtbar.

3. Klassische Entwurmung von Kaninchen:

  1. Abhängig von der Wurmart werden verschiedene Anthelmintika verschrieben.
  2. Einige Medikamente lähmen die Würmer. Diese werden dann mit dem Kot ausgeschieden.
  3. Andere Medikamente bewirken, dass die Würmer verhungern und absterben. 
  4. Verabreicht werden die Medikamente über Injektionen oder peroral über das Mäulchen.
  5. Die meisten Medikamente müssen über mehrere Tage verabreicht werden.

4. Natürliche Wurmkuren:

  • Kokosöl: Die enthaltene Laurinsäure tötet die Würmer ab und unterstützt die gesunde Darmflora.
  • Kräuter: Thymian, Wermut, Beifuß, Rainfarn und Kresse beugen einem Wurmbefall vor. Ebenso können Bärlauch, Kürbiskerne und Heidelbeeren unter das Futter gemischt werden, um die Darmgesundheit zu fördern. 
  • Die Kombination von Meerrettich und Ingwer sorgt für eine Reduktion des Wurmbefalls. 
  • Das in Karotten enthaltene Beta- Karotin tötet Wurmeier ab.

Treten erste Symptome eines Wurmbefalls auf, sollte so schnell wie möglich eine Tierärzt:in aufgesucht werden, um schwere Verdauungsstörungen zu verhindern.