Ansteckender Durchfall: Rabbit Epizootic Enteropathie

Die Schleimhautentzündung des Enddarms ist ansteckend und breitet sich seuchenhaft ausbreitet.
(c) Photo: HutchRock auf Pixabay
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Rabbit Epizootic Enteropathie/REE/Schleimhautentzündung - News am 28. Mai 2020

  • Die Enterokolitis der Kaninchen ist eine ansteckende Faktorenkrankheit 
  • In guter Haltung sind nur geschwächte und sehr alte Kaninchen betroffen
  • Parasitenbefall fördert die Enterokolitis

Bei der Enterokolitis der Kaninchen handelt es sich um eine Schleimhautentzündung des Enddarms, die ansteckend ist und sich daher im Bestand seuchenhaft ausbreitet.

1. Wodurch REE verursacht wird

  • Schlechte Haltung
  • Schlechte Hygiene
  • Bakterien: Escherichia coli, Clostridien. Die Bakterien verdrängen die gesunden Darmkeime (Milchsäurebakterien) und verursachen Verdauungsstörungen. Die von den Bakterien abgesonderten Toxine (Giftstoffe) schädigen die Darmschleimhaut und verursachen Blutungen und Durchfälle.
  • Überbesatz
  • Schlechtes, schwaches Immunsystem
  • Stress
  •  Faserarmes Futter
  • Parasiten
  • Alter: Jungtiere sind nach dem Absetzen besonders gefährdet. Kaninchenwelpen sind nicht in der Lage, Stärke aus Trockenfutter zu verdauen. Das faserarme Futter begünstigt auch die Vermehrung von schädlichen Bakterien. Deshalb sollten junge Kaninchen über einen möglichst langen Zeitraum gesäugt und anschließend mit Grünfütterung abgesetzt werden.

2. Welche Symptome auftreten

Die Erkrankung verläuft in zwei Phasen:

Phase 1:
In den ersten drei Tagen frisst das Kaninchen weniger oder verweigert das Futter vollständig. Es wird apathisch und zieht sich zurück.

Phase 2: 
Dünnflüssiger, faulig stinkender Durchfall, der mit einer Geleeschicht überzogen ist, tritt auf. Sind an der Infektion außer Escherichia coli auch Clostridien beteiligt, kommt es zu Verstopfungen im Blinddarm. Der verdickte Nahrungsbrei ist als harte und zähe Masse tastbar. Der Darm ist vollständig gelähmt, der Bauch ist aufgebläht.

3. Wie die Diagnose gestellt wird

Bei der klinischen Untersuchung kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Durch eine Kotprobe wird die veränderte Bakterienflora im Enddarm nachgewiesen.

4. Wie die Therapie erfolgt

Der Flüssigkeitsverlust wird durch Infusionen ausgeglichen. Der Tierarzt verabreicht Ihrem Kaninchen Injektionen mit Antibiotika. Durch Präbiotika wird die Darmflora Ihres Kaninchens wiederaufgebaut. Das Gehege muss desinfiziert werden, damit sich das Kaninchen nicht wieder mit den schädlichen Bakterien anstecken kann. Kranke Tiere sollten so schnell wie möglich isoliert werden.

Lactulase regt die Verdauungstätigkeit an. Gegen die Blähungen werden Antitympanika und Schmerzmittel verabreicht. Gleichzeitig wird eine Behandlung gegen eventuell vorhandene Darmparasiten (Kokzidien) durchgeführt.

Um weiteren Ausbrüchen vorzubeugen, können die gesunden Kaninchen des Bestands gegen die Toxine von Clostridium perfringens Typ A geimpft werden.

5. Die Prognose für erkranke Kaninchen

Die Prognose ist abhängig vom Alter und vom Gesundheitszustand des Kaninchens. Sind auch Clostridien an der Infektion beteiligt und besteht bereits eine Darmlähme, verläuft die REE tödlich.

6. Wie REE vorgebeugt werden kann

  1. Jungtiere sollten ein spezielles Futter erhalten.
  2. Füttern Sie Ihr Kaninchen mit tiergerechtem Futter. Das Grundnahrungsmittel ist Heu. Dieses wird ergänzt durch Grünfutter und Saftfutter (Obst, Gemüse). Getreide sollte nur in geringer Menge gefüttert werden.
  3. Vermeiden Sie zuckerhaltige Snacks. Diese schaden Ihrem Kaninchen und stören die Verdauungstätigkeit.
  4. Reinigen Sie das Gehege regelmäßig und wechseln Sie die Einstreu
  5. Desinfizieren Sie das Gehege mit heißem Wasser oder Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, die für Kaninchen geeignet sind
  6. Lassen Sie kranke Kaninchen sofort von einem Tierarzt untersuchen, damit sich die Erkrankung nicht ausbreiten kann

 

Kranke Kaninchen sollten immer sofort von einer Tierärztin/einem Tierarzt untersucht und behandelt werden. Breitet sich die bakterielle Infektion im Darm aus, verläuft die Erkrankung tödlich. Außerdem werden andere Kaninchen durch Kontakt mit dem Kot des infizierten Kaninchens angesteckt

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