Wie die Katzen die Scheu vor den Menschen verloren [02|22]

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(c) Photo: Mandy Fontana auf Pixabay
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Evolution, Wildkatze, Hauskatze, Gehirn, Ernährung - News [01|02|22]

  • Wildkatzen meiden bis heute den Menschen
  • Unsere Hauskatzen haben die Scheu vor Menschen verloren
  • Hauskatzen lassen sich versorgen.
  • Freigänger gehen nach wie vor auf die Jagd
  • Das Gehirn der Hauskatzen hat sich durch die Domestikation verändert
  • Während das Gehirn geschrumpft ist, hat sich der Darm verlängert

Wildkatzen sind sehr scheu. Sie halten Abstand zu Menschen. Meist bleiben sie unentdeckt in ihren Verstecken.

Hauskatzen dagegen haben sich schon vor Jahrtausenden dem Menschen angeschlossen. Sie sind eine Kooperation eingegangen, die für beide Teile Vorteile mit sich bringt. Dennoch haben sie sich ihre Unabhängigkeit bewahrt.

1. Die Wildkatze ist scheu:

  1. Wildkatzen leben in den Wäldern
  2. Sie vermeiden unter allen Umständen die Begegnung mit Menschen.
  3. Jedes Aufeinandertreffen mit Menschen bedeutet für die Wildkatze großen Stress. 
  4. Wildkatzen sind Einzelgänger.

2. Die Hauskatze ist zutraulich:

  1. Hauskatzen haben ihre Scheu vor Menschen großteils abgelegt.
  2. Sie lassen sich streicheln, bürsten und genießen den gefüllten Futternapf.
  3. Ist eine Katze kein Freigänger, ist sie vollständig auf eine Versorgung durch den Menschen angewiesen.
  4. Hauskatzen leben bevorzugt in Gruppen.

3. Wie die Hauskatzen ihre Scheu verloren:

Damit das Zusammenleben von Menschen und Katzen reibungslos funktioniert und auch die Katze nicht ständig unter Stress steht, hat die Natur sich einige Veränderungen einfallen lassen:

  • Die Gehirnregionen der Hauskatzen, die für ein Überleben in der freien Wildbahn benötigt werden, haben sich zurückgebildet.
  • In der Folge konnte sich das Schädelvolumen der Hauskatze verringern. Der Kopf von Hauskatzen ist kleiner als der der Wildkatzen.
  • Folge der Rückbildung sind leicht defekte Neutralleistenzellen.
  • Dashalb schüttet das Gehirn der Hauskatze weniger Stresshormone und Adrenalin aus.
  • Hauskatzen reagieren weniger aggressiv und ängstlich. Sie werden zahm.

Eine weitere Ursache für die Rückbildung des Gehirns der Hauskatze könnte auch ihre veränderte Ernährung sein. Die Verdauung der Hauskatzen musste sich an die Ernährung im Zusammenleben mit dem Menschen anpassen. Das Gehirn schrumpft zugunsten der Ausbildung eines längeren Verdauungstraktes. Die Katze ist damit besser in der Lage, mehr Energie in ihren Darm zu investieren.

4. Auswirkung auf das Problemlösungsverhalten:

Die Ausrichtung auf den Menschen hemmt bei Hauskatzen ebenso wie bei Hunden das selbstständige Problemlösungsverhalten. Schließlich ist ihr Mensch auch dafür da Hilfestellung zu leisten und eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Katzen haben sich also ebenso wie Hunde und andere Haustiere an das Leben mit dem Menschen angepasst. Auf die Intelligenz der Katze hat das kaum Auswirkungen, sie setzt eben in ihrem Leben nur andere Schwerpunkte.