Hepatitis contagiosa canis: ansteckende Leberentzündung des Hundes [01|22]

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(c) Photo: JackieLou DL auf Pixabay
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Virusinfektion, Leberentzündung, ansteckend, HCC, Canines Adenovirus-1 - News [22|01|22]

  • Hepatitis contagiosa canis: die ansteckende Leberentzündung des Hundes ist eine weit verbreitete Virusinfektion
  • das Canine Adenovirus-1 greift vor allem Leber- sowie Gefäßzellen an
  • besonders häufig sind ungeimpfte Junghunde in den ersten 12 Lebensmonaten betroffen
  • die Infektion ist ansteckend, jedoch nicht für den Menschen

Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine ansteckende Virusinfektion, die vor allem Jungtiere betrifft. Das Virus verbreitet sich im gesamten Körper, befällt aber besonders Leber, Niere sowie die Augen. Betroffene Tiere zeigen oft typische Symptome einer akuten Leberentzündung.

1. Zum widerstandsfähigen Infektionserreger:

  • HCC wird durch das canine Adenovirus-1 (CAV-1) ausgelöst
  • es ist verwandt mit dem caninen Adenovirus-2, welches den Atmungstrakt befällt
  •  auch nach überstandener Krankheit wird das Virus noch längere Zeit danach ausgeschieden

2. Zur Verbreitung und Ansteckung:

  • HCC kommt durch breitflächige Impfung bei uns nur noch gelegentlich vor
  • Erkranken können Hunde, Wölfe, Bären, Füchse, Stinktiere und Dachse
  • Die Ansteckung erfolgt über direkten Kontakt oder Kontakt mit Sekreten, Kot und vor allem Harn
  • Keine Übertragung auf den Menschen möglich
  • Das Virus gelangt nach Kontakt in das Lymphgewebe und verbreitet sich anschließend im gesamten Körper, wobei es besonders Niere, Leber und Augen befällt 

Durch direkten Kontakt sowie Kontakt mit Sekreten, Kot und Harn wird das Virus verbreitet. Beginnend in den Lymphknoten der Kopfregion breitet sich das Virus im Körper aus. Hier greift es vor allem Leber, Niere sowie Augen an.

3. Breitgefächertes Krankheitsbild:

  1. Allgemeinsymptome wie Fieber, Mattigkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit können auftreten
  2. Betroffene Tiere zeigen oft typische Symptome einer akuten Leberentzündung
  3. Einige Tiere weisen Gelbsucht, Wasseransammlung oder blaugraue Trübung der Augen („blue eye“) auf
  4. auch das zentrale Nervensystem kann befallen werden
  5. Es gibt Tiere, die keine Symptome zeigen
  6. kann der Körper nicht genügend Antikörper gegen das CAV-1 bilden, kann es zu einer chronischen Leberentzündung kommen
  7. besonders bei jungen, ungeimpften Hunden kann diese Erkrankung tödlich enden

Infizierte Tiere können sowohl keine Symptome haben als auch an der Erkrankung versterben. Die Krankheitszeichen können von Fieber und Durchfall bis Gelbsucht und Wassereinlagerungen in das Gewebe reichen.

4. Wie man das CAV-1 nachweisen kann:

  • Virusmaterial aus Nasensekret, Blut oder Urin kann isoliert und untersucht werden
  • Histologische Untersuchung einer Gewebeprobe der Leber

5. Behandlung der Leberentzündung:

  1. Es ist nur eine Behandlung der Symptome möglich
  2. Infusionsgabe sowie Verabreichung von Medikamenten gegen Erbrechen und Schmerzen

Durch eine vorbeugende Impfung gegen das Virus kann man sein Tier vor HCC schützen. Infizierte Tiere kann man mit der Gabe von Schmerzmitteln, Infusionen sowie Medikamenten gegen Erbrechen, Durchfall und Fieber unterstützen.

6. Alternative Behandlungsmethoden:

Für Unterstützung des Immunsystems und der Leberfunktion sorgen:

  1. Mariendistel: stärkende und entgiftende Wirkung auf die Leber
  2. Mistel: stärkt das Immunsystem
  3. Bärlapp: appetitanregend, positive Wirkung auf Leber- und Nierengesundheit
  4. Dickstielige Wasserhyazinthe: unterstützt den Verdauungsapparat
  5. Okoubaka: positive Wirkung aus Leber, Galle und Verdauungstrakt
  6. Schildförmiges Fußblatt: wirkt Magen-Darm-Beschwerden entgegen
  7. Wachsmyrte: unterstütze bei Leberstörungen

Zusätzlich zu den klassischen Arzneimitteln haben gewisse Pflanzen(stoffe) eine unterstützende Wirkung auf Immunsystem, Verdauung und Leberfunktion.

7. Vorsorge:

Vorbeugend kann man seinen Hund mit einem Kombinationsimpfstoff impfen lassen, der auch gegen das verwandte CAV-2 schützt.