Distichiasis beim Hund: Wimpern an der falschen Stelle [06|23]

Distichien, Hornhautreizung, tränendes Auge, Augenkneifen, Zwinkern, Blinzeln, Augenreiben, häufig betroffene Rassen  - Petdoctors [12|06|23]
(c) Photo: Sabina auf Pixabay
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Distichien, Hornhautreizung, tränendes Auge, Augenkneifen, Zwinkern, Blinzeln, Augenreiben, häufig betroffene Rassen - News [24|06|23]

  • Distichien sind Härchen, die nicht an der vorgesehen Stelle wachsen
  • Wimpern wachsen normalerweise am freien Lidrand
  • Betroffene Hunde produzieren vermehrt Tränenflüssigkeit und kneifen das Auge zu
  • Die Haare irritieren das Auge und können die Hornhaut verletzen
  • Unterschiedliche Methoden können zur Entfernung der Wimpern herangezogen werden

Eine erhöhte Anfälligkeit liegt bei folgenden Rassen vor: Amerikanischer und Englischer Cockerspaniel, Bulldogge, Boxer, Collie, Pudel, Shi Tzu, Sheltie, Tibet Terrier.

1. Wimpern am inneren Lidrand:

  • Bei der Distichiasis wachsen Haare am üblicherweise freien, inneren Lidrand
  • Sie können reihenförmig sowohl einzeln oder auch zu mehreren auftreten 
  • Sie wachsen an den Ausführungsgängen der Meibomschen Drüsen
  • und können sowohl sehr fein als auch borstig und hart sein
  • Häufig wachsen mehrere Haare an derselben Stelle
  • Können an Ober- und Unterlid auftreten und sind meist an beiden Augen zu finden
  • Die Krankheit tritt in der Regel nicht vor dem 4. Lebensmonat auf

2. Auftreten und Vorbeugung:

Die Wissenschaft hat bisher noch nicht herausgefunden, warum sich diese Haarfollikel gerade an dieser Stelle des Körpers befinden.

Was man weiß ist, dass einige Rassen häufiger betroffen sind als andere. Dazu zählen:

  • Amerikanischer und Englischer Cockerspaniel
  • Bulldogge
  • Boxer
  • Collie
  • Pudel
  • Shi Tzu
  • Sheltie
  • Tibet Terrier

Mehrwissen: Während Distichiasis beim Hund des Öfteren beobachtet wird, kommt es bei der Katze nur selten vor. Derzeit sind keine Maßnahmen zur Vorbeugung bekannt. Es wird empfohlen, nicht mit betroffenen Tieren zu züchten.

3. Symptome der Distichiasis:

  • Für das Auge stellen die Distichien einen Fremdkörper dar
  • Die Haare haben direkten Kontakt zur Hornhaut und irritieren diese ständig
  • Die auftretenden Symptome sind auch abhängig von der Härte, Anzahl und Länge der Haare
  • Bei wenigen sehr weichen Haaren findet oft keine Irritation des Auges statt
  • Zuerst fallen gerötete Lidbindehäute auf
    Vermehrtes Blinzeln und Augenkneifen, erhöhte
  • Tränenproduktion und Augenreiben können vom Hund gezeigt werden
  • Bei langen, harten Haaren kann es auch zur Geschwürbildung auf der Hornhaut kommen

4. Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten:

  1. Bei der Diagnose erfolgt ergänzend zum äußerlichen Erscheinungsbild eine Untersuchung mithilfe eines Biomikroskops
  2. Die Größe der Hornhautverletzung wird durch einen Fluoreszintest ausgemacht
  3. Bei einer leichten Ausprägung können Augentropfen die Hornhaut vor dem Reiz schützen
  4. Weiters ist die dauerhafte Entfernung der Distichien durch Haarwurzelzerstörung möglich 

Die Entfernung erfolgt

  • unter mikroskopischer Kontrolle durchgeführter Elektro-Epilation
  • Entfernung mittels Diodenlaser
  • Zerstörung der Wurzeln durch Vereisen
  • Chirurgische Entfernung vor allem bei sehr schwerwiegender Ausprägung

WICHTIG: Nicht mehr empfohlen wird ein manuelles Auszupfen in regelmäßigen Abständen, da die Härchen möglicherweise steifer und härter nachwachsen.

5. Prognose und Nachbehandlung:

  • Die Prognose ist in der Regel gut, wenn bisher keine schwerwiegenden Hornhautdefekte entstanden sind
  • Bei stärkeren Verletzungen kann es zu Sekundärinfektionen mit Bakterien und schlimmstenfalls zum Verlust des Sehvermögens kommen
  • Das betroffene Auge kann mit lauwarmem Wasser oder einer Zubereitung aus Augentrost vorsichtig abgewischt werden
  • Nach Entfernung der Distichien sollte in nächster Zeit auf eine Schur verzichtet werden, um jede zusätzliche Reizung des Auges zu vermeiden

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