Sibirian Husky: eine urwüchsige Hunderasse mit großer Freiheitsliebe

Susanne Koplin auf Pixabay
(c) Photo: Susanne Koplin auf Pixabay
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Hund, Hunderasse, Sibirian Husky - News 04/03/21

  • Die freundlichen Outdoor-Sportler lieben die Natur und die Freiheit.
  • Die kontaktfreudigen Hunde sind vor allem für Menschen, die das Abenteuer in der freien Natur lieben, geeignet.
  • Da sich der Husky einige Charakterzüge des Wolfs bewahrt hat, ist die Hunderasse nicht für Anfänger*innen geeignet.
  • Huskys kommen wegen ihres Fells nur schlecht mit hohen Temperaturen im Sommer zurecht.

1. Steckbrief:

  • FCI: Gruppe 5, Sektion 1, Standardnummer 270
  • Herkunft: USA
  • Größe: Hündin: 50 – 56 cm, Rüde: 53 – 60 cm
  • Gewicht: Hündin: 15 – 23 kg,  Rüde: 20 – 28 kg
  • Fell: kurzhaarig bis mittellang
  • Fellfarben: schwarz, blau/grau, creme, rot/hellbraun, weiß, rehbraun, gold/gelb
  • Charakter: freundlich, aufmerksam
  • Lebenserwartung: 13 Jahre

2. Geschichte und Herkunft

Die Ahnen des Sibirian Husky stammen aus dem Norden Sibiriens. Die Hunde wurden von den Jakuten und den Tschuktschen als Schlittenhunde gehalten. Auch von den Inuit wurden die leistungsfähigen Schlittenhunde als Transporttiere genutzt. Da sie immer in den Kreis der Familie aufgenommen waren, entwickelten sich Hunde mit einem besonders menschenfreundlichen Charakter. Von den Inuit stammt auch der Name der Hunderasse. 1909 meldete William Goosak, ein Pelzhändler, seine Hunde für das All Alaska Sweepstakes Schlittenhunderennen an. Das Schlittenhundegespann erreichte nach 408 km Platz 3. Nachdem die Hunde auch in den folgenden Jahren erfolgreich waren, wurde in Alaska von Goosak und Leonhard Seppala die erste Zuchtlinie begründet. 

1925 wurde die Rasse international bekannt. Sie transportieren nach einem Seuchenausbruch ein Diphtherie-Serum bei widrigen Witterungsverhältnissen über mehr als 1000 km zu den erkrankten Menschen. In Erinnerung an dieses Ereignis wird noch heute jährlich das Iditarod Great Slace Rennen mit Ziel in der Stadt Nome ausgetragen.
Heute existieren mehrere Schlittenhundevariationen, wie zum Beispiel der Alaskan Husky. Allerdings ist nur der Sibirian Husky von FCI als eigenständige Hunderasse anerkannt. Der erste Rassestandard wurde 1932 festgelegt.

1970 spaltete sich die Husky-Zucht in zwei Linien:

  1. Working Sibirian Husky
  2. Show Dog

Die Hunderasse sollte dadurch für ein breiteres Publikum attraktiv werden. 1991 erfolgte die Gründung des ersten Sibirian Husky Clubs in Deutschland.

3. Charakter und Wesen:

Huskys sind Arbeitshunde, die besonders gerne laufen. Für die Zucht wurden nur Hunde mit einem freundlichen, ruhigen Wesen verwendet, damit alle Familienmitglieder die Schlitten lenken konnten.

Auch die modernen Huskys von heute benötigen noch die Arbeit und viel Bewegung.

  • Die Hunde besitzen einen sehr guten Beobachtungssinn. Wenn sie Futter entdecken, werden sie einen Weg finden, dieses zu bekommen.
  • Sie gelten als sanftmütige, freundliche Hunde.
  • Obwohl der Husky kein Wachhund ist, verteidigt er seine Familie gegenüber Fremden.
  • Auf den Spaziergängen kommt das Temperament der Hunde voll zum Vorschein. Sie können sich kaum beherrschen, wenn der Ausflug beginnt. Eifrig stöbern sie herum und wollen Neues entdecken. 
  • Huskys sind sehr intelligent und gelehrig. Da sie sich viel von ihren Vorfahren, den Wölfen, bewahrt haben, benötigt man viel Erfahrung für die Erziehung der Hunde. Es ist keine Rasse für "Hundeanfänger*innen". 
  • Die Hunde wollen dem Halter nicht unter allen Umständen gefallen, arbeiten aber gerne mit diesem zusammen.
  • Ist der Hund nicht auf Kaninchen und Katzen schon als Welpe geprägt worden, kann er später nur schwer an diese Tiere gewöhnt werden. Er betrachtet sie als Beute.
  • Die Bestimmung von Huskys ist das Ziehen der Schlitten. Sie können ein Gewicht, das bis das 9fache des eigenen Körpergewichts ausmacht, problemlos über längere Strecken ziehen. Der besonders gute Orientierungssinn hilft den Hunden, auch bei nicht sichtbaren Wegen immer wieder nach Hause zu finden.

4. Körperbau:

  • Die mittelgroßen Hunde erinnern an Wölfe.
  • Der Schädel zeigt einen deutlichen Nasen-Stopp.
  • Die dreieckigen Ohren sind hoch angesetzt und stehen nahe beieinander.
  • Die Augen sind braun, bernsteinfarben oder blau. Bei den Inuit wurde mit Hunden, die blaue Augen besaßen nicht gezüchtet, da diese Augenfarbe auf einen Gendefekt hinweist.
  • Das Fell des Kopfes zeigt die Zeichnung einer Maske. Der
  • Körper ist kompakt und rechteckig. Die erhobene Rute wird nicht zum Körper hin eingerollt.
  • Die Pfoten, auf denen sich der Husky leichtfüßig bewegt, sind klein und kompakt.

5. Fell und Fellpflege:

Das Fell besteht aus der Unterwolle und dem mittellangen Deckhaar.

  • Die weiße Unterwolle wird zweimal bis dreimal pro Jahr gewechselt.
  • Die feinen Haare der Unterwolle und die wasserabweisenden Deckhaare statten die Hunde mit einer sehr guten Wärmedämmung aus. Die Haare der Unterwolle reiben aneinander und erzeugen Wärme, die Deckhaare verhindern, dass die Wärme an die Umgebung abgegeben wird. 
  • Der buschige Schwanz enthält nur wenig Unterwolle und viele steife Stockhaare. Bei Kälte rollt sich der Husky ein und bedeckt die Nase mit der Rute. Der Schwanz wärmt die Luft vor und filtert diese. Dadurch können sich Huskys vollständig einschneien lassen, ohne zu erfrieren. 
  • Das Fell des Huskys muss mehrmals wöchentlich gebürstet werden, damit die losen Unterhaare entfernt werden. Ein häufiges Bad ist nicht notwendig.

6. Ernährung:

Huskys sind beim Fressen eher wählerisch. Während der Arbeitszeit benötigen die Hunde ein Futter, das viel Energie und Eiweiß enthält.

Huskys, die nicht arbeiten, sollten mit möglichst wenig Kohlenhydraten gefüttert werden, damit sie nicht verfetten.

7. Krankheiten:

  • Zink reaktive Dermatose: Aus der Nahrung kann zu wenig Zink aufgenommen werden. An Ohren, Kinn, Augenlidern und Nase treten deutliche Hautveränderungen auf. Die Haut ist gerötet und schuppt. Das Fell wirkt glanzlos und ist fettig. An den Pfoten ist die Hornschicht der Ballen verdickt.
  • Hüftgelenksdysplasie: Durch die gut ausgeprägte Muskulatur der Hinterhand treten Beschwerden erst mit einem höheren Alter auf.
  • Odd Eye: Huskys mit blauen Augen leiden unter einem Gendefekt. Die Verteilung der Pigmentzellen ist gestört. Häufig sind diese Hunde taub, da sich in der sechsten bis achten Lebenswoche keine Pigmentzellen im Innenohr ansiedeln. Das Weiße Fell dieser Hunde ist eigentlich nicht weiß, sondern farblos durch das fehlende Pigment. Hunde mit blauen Augen reagieren nicht nur mit Augenentzündungen empfindlich auf das Sonnenlicht. Werden zwei Odd Eyed Hunde gepaart, können bei den Nachkommen schwere Gesundheitsschäden und Todesfälle auftreten. Hunde mit einem blauen und einem braunen Auge werden auch oft als falsche Schecken bezeichnet. 
  • Schlechte Thermoregulation: Da durch die Haare des Fells Wärme erzeugt wird, kommt der Husky nur schlecht mit hohen Temperaturen im Sommer zurecht. 
  • Schäden an Gelenken und Bändern: Wird ein Husky trainiert, bevor sein Wachstum beendet wird, können Schäden an den Gelenken entstehen. Daher darf mit dem Training als Schlittenhund erst nach Abschluss des Knochenwachstum begonnen werden. Um Kondition aufzubauen, müssen die Hunde langsam antrainiert werden. 

8. Zusammenfassung:

Die Huskys sind archaische Hunde, die viel Bewegung und Beschäftigung benötigen. Sie sind ausgezeichnete Familienhunde. Aufgrund ihres urtümlichen Wesens sind die Hunde nicht für Anfänger geeignet.

 

 

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