Lästige Parasiten: Würmer machen auch vor Wohnungskatzen nicht halt [06|21]

Einige Wurmarten können auch auf den Menschen übertragen werden.
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Katze, Parasiten, Katzentoilette, rohes Futter - Update [25|06|21]

  • Würmer sind auch bei Katzen ein Problem
  • Betroffen sind Freigänger ebenso wie Wohnungskatzen. 
  • Der Befall mit Spulwürmern ist die am häufigsten auftretende Endoparasitose. 
  • Ein Herzwurmbefall oder eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm tritt nur selten auf. 
  • Einige Wurmarten können auch auf den Menschen übertragen werden.

1. Wie sich sich Wohnungskatzen mit Würmern anstecken können:

  • Ansteckung erfolgt über eine gemeinsame Katzentoilette: eine der Katzen im Haushalt hat Würmer
  • Auf den Schuhen des Halters befindet sich eingetrockneter Katzenkot
  • Über Flöhe: sie sind Zwischenwirte für Bandwürmer
  • Über das Futter: rohes Fleisch, roher Fisch oder rohe Schlachtabfälle 
  • Welpen stecken sich über die Muttermilch an Wie stecken sich Wohnungskatzen mit Würmern an

2. Wurmbefall ist im Anfangsstadium schwer zu erkennen.

Ob Symptome auftreten hängt von

  1. der Parasitenart
  2. dem Alter der Katze,
  3. und iherm Gesundheitszustand sowie
  4. der Widerstandskraft der Katze ab.

3. Wurmarten, die bei Katzen auftreten können:

1. Spulwürmer – Toxocara mystax

1.1 Der Befall mit Spulwürmern ist die am häufigsten auftretende Endoparasitose.

  • In den mit dem Kot ausgeschiedenen Eiern entwickeln sich innerhalb von 4 Wochen infektiöse Larven.
  • Die Ansteckung erfolgt durch Aufnahme der Eier, fressen von Transportwirten oder über die Muttermilch.
  • Mäuse stellen die häufigste Infektionsquelle für Katzen dar.

Die Larven schlüpfen im Magen, durchbohren die Darmwand und gelangen mit dem Blut in die Lunge. Hochgehustete Larven werden abgeschluckt und entwickeln sich im Dünndarm zu erwachsenen Würmern, die wieder Eier produzieren.

1.2 Symptome:

  • Bei erwachsenen Katzen treten meistens keine Krankheitssymptome auf.
  • Katzenwelpen leiden an Durchfall.
  • Durch den Nährstoffmangel wird das Fell struppig,
  • die Haare fallen aus,
  • die Jungkatzen verlieren Gewicht.
  • Durchbohren die Würmer die Darmwand ist eine tödliche Peritonitis die Folge.

1.3 Diagnose:

Die Diagnose wird durch den Nachweis der Würmer und Wurmeier im Erbrochenen und Kot gestellt. Mit dem Kot ausgeschiedene Würmer sind lang, fadenförmig, glatt und grau weiß.

2. Hakenwürmer – Ancylostoma tubaeformae

Die bis zu 1,5 cm langen Würmer

  • parasitieren im Dünndarm.
  • Die Larven werden durch Fressen von Mäusen aufgenommen oder bohren sich durch die Haut der Katze.
  • Erst ein starker Wurmbefall verursacht Abmagerung, Durchfall und Anämie.

3. Magenwürmer – Ollulanus tricuspis

  • Die Würmer besiedeln die Schleimhaut des Magens und
  • nisten sich in den Öffnungen der Magendrüsen ein.
  • Selten verursachen die Würmer Erbrechen.
  • Magenwürmer sind lebendgebärend,
  • ein Nachweis von Wurmeiern im Kot ist daher nicht möglich.

4. Lungenwürmer – Aerostrongylus abstrusus

  • Lungenwürmer besiedeln die kleinen Bronchien und Luftbläschen.
  • Hochgehustete Larven werden abgeschluckt und mit dem Kot ausgeschieden.
  • In der Außenwelt sind die Larven bis zu 6 Monaten infektiös.
  • Sie dringen in Schnecken ein, die als Zwischenwirte benötigt werden.
  • Die Katzen infizieren sich über Nagetiere oder Vögel, die die Schnecken gefressen haben.
  • Die Larve durchbohrt die Darmwand der Katze und gelangt mit dem Blut in die Lunge. Bei hochgradigem Befall hustet die Katze, die Atmung ist erschwert.
  • Die Larven können im Kot nachgewiesen werden.

5. Haarwürmer – Capillaria putorii

Die Würmer verursachen selten Durchfall und Erbrechen.

6. Herzwürmer – Dirofilaria immitis

Ein Herzwurmbefall tritt bei Katzen nur selten auf. Die Übertragung erfolgt durch den stich von Mücken. In der Unterhaut entwickelt sich eine Larve, die über die Blutgefäße in die großen Gefäße und rechte Herzseite wandert. Die Katzen leiden an Durchfall und Husten.

7.  Dickhalsiger Bandwurm – Taenia taeniaeformis

  • Der Katzenbandwurm parasitiert im Dünndarm.
  • Die Bandwurmglieder wandern aktiv aus dem After aus, oder werden mit dem Kot ausgeschieden.
  • Die Verbreitung der Larven erfolgt durch Käfer und Schnecken.
  • Nager und Vögel dienen als Zwischenwirte. In ihrer Leber entwickelt sich eine Finne.
  • Wird der Zwischenwirt gefressen, stülpt sich der Bandwurm aus und saugt sich an der Schleimhaut fest.

8. Gurkenkernbandwurm – Dipylidium caninum

  • Der Bandwurm besiedelt den vorderen Dünndarm.
  • Zwischenwirte sind Flöhe.
  • Die Bandwurmglieder werden ausgeschieden.

Symptome:

  • In der Umgebung des Afters und an den Liegeplätzen sind weiße, stecknadelkopfgroße Gebilde zu finden.
  • Die Infektion erfolgt durch Fressen der Flöhe.
  • Da das aktive Auswandern der Bandwurmglieder Juckreiz verursacht, scheuert sich die Katze. Durchfall tritt auf.

9. Fuchsbandwurm – Echinococcus multilocularis

Eine Infektion tritt bei Katzen nur selten auf.

10. Saugwürmer

Selten infizieren sich Katzen mit Leberegeln, Lungenegeln und Darmegeln


Einige der bei Katzen auftretenden Würmer sind auch auf Menschen übertragbar. Einen guten Schutz bietet gründliches Händewaschen und das Tragen von Handschuhen bei der Gartenarbeit.  

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