Viel G´spia für Mensch und Tier

Rauscher artikel
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Mit dem besten Freund unter ein Dach über dem Kopf

 

Für obdachlose Menschen ist ihr Tier oft der einzige Freund, das letzte bisschen Glück und der allerletzte Anker, an dem sie Halt finden. Im Projekt „A G´spia für´s Tier“ arbeiten Sozialarbeiter und Hundetrainer zusammen, um wohnungslosen Menschen ihr Haustier und ihren Wohnplatz in einer Sozialeinrichtung zu erhalten.
 
Wenn ein Obdachloser mit Hund in ein Wohnheim oder eine betreute Sozialwohnung zieht, sind Probleme eigentlich programmiert. Der Übergang ist für den Menschen schwierig und für den Hund noch viel schwieriger. Wer 24 Stunden am Tag auf der Straße gelebt hat, tut sich mit 18 Quadratmetern schwer und die Mitbewohner sind in der Regel auch nicht wirklich erfreut, wenn der Hund das Haus zusammenbellt, nur weil sein Mensch das Zimmer kurz verlässt und  Alleinsein für ihn etwas völlig Fremdes ist.

 

Von Kampfkatzen und Kaninchen-Lulu

 

Sabine Rauscher und Almut Eiböck könnten Stunden lang Geschichten erzählen. Von Kampfkatzen, die das Reinigungspersonal attackieren. Von Kaninchen-Lulu im Bett und auf den Teppichen. Und von tausend anderen Problemen. „Wir sind für alles zuständig, aber 80 Prozent der Fälle sind Hunde“, sagt Rauscher, die ein Heim der Volkshilfe Wien leitet, das Projekt „A G´spia für´s Tier“ entwickelt hat – und es jetzt auch betreut.

 
„A G´spia für´s Tier“ wird eingeschaltet, wenn es in einer der Einrichtungen für wohnungslose Menschen Probleme mit Haustieren gibt. Die Palette der Einrichtungen des Fonds Soziales Wien (FSW) reicht von Tageszentren über Quartiere für eine Nacht bis zu Wohnheimen und betreuten Wohnungen als Überbrückung zur Gemeindewohnung.
 
Bei Schwierigkeiten ist Almut Eiböck die erste vor Ort. Eiböck ist Sozialarbeiterin redet mit den Menschen. Dem Haustierhalter, den Mitbewohnern, dem Hauspersonal. Im Erstgespräch geht sehr oft darum, das Problem, das Mitbewohner oder Personal haben, dem Klienten bewusst zu machen, erzählt Eiböck aus der Praxis. Ist das gelungen, ist der Wille zur Mitarbeit, zur Lösung in der Regel da.

 

Sozialarbeiter und Tiertrainer gemeinsam


Bei Bedarf stellt  „A G´spia für´s Tier“ dann Tiertrainer zur Verfügung, die mit Mensch und Hund am richtigen Verhalten arbeiten. Diese Zusammenarbeit ist einzigartig, sagt Rauscher. Fünf Stunden als Basis-Paket, mehr wenn nötig und finanzierbar. Der FSW zahlt die Sozialarbeit. Alles andere muss aus Spenden aufgebracht werden.
 
Zehn bis dreizehn Fälle lassen sich mit den derzeitigen Ressourcen gleichzeitig betreuen. Gut doppelt so viele stehen regelmäßig auf der Warteliste. Das Kontingent an Sozialarbeit ist mit 20 Wochenstunden begrenzt. Fünf Trainer sind im Einsatz.
 
Freiwillige Helfer werden immer gesucht. Nicht nur Tiertrainer. Der Bedarf geht viel weiter. Die Anmeldung für Sachkundenachweis oder Hundeführschein, die Versicherung, die Bürokratie, der Weg zum Tierarzt. Das sind für viele unserer Klienten fast unüberbrückbare Hindernisse, sagt Eiböck und erzählt von einem aktuellen Fall, wo der notwendige Führschein daran scheitert, dass dafür ein Führungszeugnis notwendig ist.  Dieses muss persönlich entweder beantragt oder abgeholt werden. Den Weg ins Kommissariat verweigert der Mann. Er ist unbescholten.
 
Wie wichtig das Projekt für die Betroffenen ist, beschreiben Rauscher und Eiböck ganz lapidar. „Wenn Wohnung und Hund nicht zusammengehen, entscheiden sich die Menschen fast immer gegen die Wohnung und für den Hund“.
 
 
https://www.volkshilfe-wien.at/wohnungslosenhilfe/a-gspia-fuers-tier/
 
Spenden: Bank Austria
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