Gans genau hinschauen, damit der Braten nicht im Hals stecken bleibt

Tierschutz mit Ausnahmen: in der EU sind nicht alle Gänse gleich.
(c) Photo: Susanne Jutzeler, suju-foto auf Pixabay
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Gans, Stopfleber, Tierhaltung, Tierschutz, TSA, Verbraucherzentrale - News am 12. November 2020

  • Wie strenge österreichische und deutsche  Tierschutzgesetze durch Importe umgangen werden
  • Von der Stopfmast bis zum Rupfen der Federn bei lebendigem Leib
  • In der EU sind nicht alle Gänse gleich
  • Tierschutz mit Ausnahmen in der Europäischen Union

Martini. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihrem Braten die Federn bei lebendigem Leib ausgerissen wurden, ist relativ groß. Weihnachten. Vermutlich wurden dem Tier Maiskörner so lange mit Gewalt in den Schlund gestopft, bis sich die Leber krankhaft zu einer Fettleber, pardon Stopfleber, vergrößert hat.
 
Übertrieben? Drei von vier in Österreich verspeisten Gänsen kommen aus dem Ausland, sehr oft aus Ländern wie Polen oder Ungarn, wo dieser barbarische Umgang mit Lebewesen nicht verboten und gängige Praxis ist. In Deutschland sieht es nicht anders aus.
 
Der Tierschutz Austria (TSA) schreibt dazu: „Das Stopfen von Gänsen zur Erzeugung der Stopfleber ist in Österreich laut Tierschutzgesetz verboten, der Handel und Import jedoch nicht. Dasselbe gilt im Übrigen auch für Pelzprodukte.“ und weiter „In Ungarn und Polen, den größten Exportländern von Gänsen ist Stopfmast und das Rupfen der Federn bei lebendigem Leib nach wie vor erlaubt.“ Der TSA (Tierschutz Austria) fordert daher ein Verbot des Imports, Handels und Verkaufs jener tierischen Produkte, deren Erzeugung in Österreich verboten ist. Darunter fallen sowohl Gänse aus tierquälerischer Haltung, die Gänsestopfleber als auch Pelzprodukte. 

Ob Martini oder Weihnachtgans-Gans: am besten vom Biobauern

Schon jetzt können „GansliebhaberInnen“ massives Tierleid mit ihrer Kaufentscheidung verhindern. Dazu bräuchte es eigentlich kein Gesetz. Wer seine Gans regional, aus artgerechter, bio- und Freilandhaltung kauft, schiebt Tierquälerei einen Riegel vor und unterstützt die heimische Landwirtschaft. Bevor Sie eine Gans im Lebensmittelhandel kaufen, schauen sie bitte woher sie kommt. Die viel beschworene Geiz ist Geil Mentalität ist beim Kauf von Fleisch ganz und gar nicht cool.

Die deutsche Verbraucherzentrale zur Weinachtsgans: „Nicht eindeutig gekennzeichnete Produkte aus Bulgarien, Frankreich, Polen und Ungarn sollten sie links liegen lassen. Und Achtung: Angaben wie "bäuerliche Aufzucht" oder "tiergerechte Haltung" sind nicht geschützt und sagen nichts über die Haltungsbedingungen aus.“

Deutsche Verbraucherzentrale: „Genuss aus artgerechter Haltung“

Auch die deutsche Verbraucherzentrale warnt anlässlich Martini und der kommenden Weihnachtszeit und ruft auf, Gänse aus artgerechter Freilandhaltung zu kaufen. Auch in Deutschland sind Lebendrupf für Daunenprodukte sowie die Stopfleberhaltung im Gegensatz zu China, Ungarn und Polen verboten: „Wer gegen diese Quälereien ein Zeichen setzen und zuvor geschundene Gänse nicht im eigenen Bräter haben will, sollte beim Kauf auf das Herkunftsland achten.“

 

Über Tierschutz Austria:
Tierschutz Austria - der neue Auftritt des Wiener Tierschutzvereins: Tierschutz Austria (TSA) ist erste Anlaufstelle für tierische Notfälle und bringt bald 175 Jahre Expertise in Sachen Tierhaltung und Tierpflege mit, bietet praktische Hilfe für Haus-, Wild- und Nutztiere (erstklassige Versorgung, Pflege und Vermittlung). Des Weiteren setzt sich TSA für die Rechte der Tiere ein, für faire Lebensbedingungen und artgerechte Haltung und den Erhalt von Arten und Lebensräumen. In ganz Österreich. UnterstützerInnen können sich auf www.tierschutz-austria.at informieren. 

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