Buchtipp No132: Der Wolf und wir [03|22]

PetdoctorsChoice Buch, Natursachbuch, Verhaltensforschung, Wolf, Hund, Kurt Kotrschal, Verlag Brandstätter
(c) Hintergrundbild: Oli Götting auf Pixabay Cover: Verlag Brandstätter
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PetdoctorsChoice Buch, Natursachbuch, Verhaltensforschung, Wolf, Hund, Kurt Kotrschal, Verlag Brandstätter - News [20|03|22]

Wie aus ihm unser erstes Haustier wurde – und warum seine Rückkehr Chancen bietet

Wolf und Mensch: eine uralte Verbindung, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren hat. Die Wölfe haben uns bei der kulturellen Entwicklung begleitet und sind mit ihren Nachkommen, den Hunden, zum besten Freund des Menschen geworden.

Gleichzeitig werden auf den Wolf aber auch zahlreiche irrationale Ängste projiziert. Ein Mörder, der Schafe und andere Tiere ohne Grund tötet, der Menschen verfolgt und jagt und der zur Bedrohung unserer ganzen Existenz werden kann.

Entspricht die schlechte Nachrede auch wirklich den Tatsachen? 

Das Gegenteil ist der Fall:

  • Die Rückkehr der Wölfe in ihr ursprüngliches Territorium bringt auch den Menschen viele neue Chancen, aber auch Herausforderungen.
  • Wölfe sind Kulturfolger. Sie siedeln sich gerne in land- und forstwirtschaftlich genutzten Gegenden an, behalten dabei aber ihre natürliche Scheu vor den Menschen bei. 
  • Und nicht zu vergessen: Wölfe leben nicht von Viehherden, sondern von Wild wie Rehen und Wildschweinen.
  • Auf den Wildbestand hat die Rückkehr der Wölfe langfristig einen positiven Effekt.
  • Die Biodiversität wird gefördert und damit verbessert sich auch wieder der Gesundheitszustand der Wildtierbestände.

Natürlich ist der Wolf ein Laufjäger wie der Mensch und ein Beutegreifer. Der Wolf ist aber nicht der Totengräber der Weidekultur. Wir dürfen uns nur nicht weiter dem Herdenschutz verweigern und müssen auf den bereits gut erprobten Schutz der Viehherden durch Herdenschutzhunde wieder zurückgreifen. 

Derzeit leben in Europa 20000 bis 30000 Wölfe, die als Weitwanderer viele Kilometer durch die Länder streifen. Die früher isolierten Populationen vernetzen sich dadurch wieder. Eine genetische Vielfalt ist durch die Wanderungen wieder gegeben.

Eine Notwendigkeit, den Bestand der Wölfe durch Bejagung wieder zu begrenzen besteht nicht. Wölfe besitzen einen guten eigenen Regulationsmechanismus, der von der Dichte des Besatzes abhängig ist. Trotz hoher Vermehrungsraten steigt die Anzahl der Wölfe in einem Revier nie über einen bestimmten Wert an.

Die Wölfe sind menschenscheu. Nur Jungwölfe nähern sich manchmal den Menschen, ohne diese zu gefährden. Wölfe und Menschen vebindet ihre soziale Kompetenz. Respekt und Partnerschaft auf Augenhöhe sollte also das Ziel sein.

Geben wir der Natur wieder den Raum zurück, der ihr zusteht. Machen wir die ersten  Schritte in Richtung einer neuen Ökologisierung. Wir sind nicht allein auf dem Schiff Erde. Die Wölfe haben einen angestammten Platz in der Natur. Er steht ihnen zu. Wenn die Menschenheit endlich beginnt zu verstehen, dass jedes Tier Teil des großen Ganzen ist und eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt, besteht Hoffnung für die Bewältigung der Klimakrise und des Artensterbens.
 
Der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal ist einer der Gründer des Wolf Science Center Ernstbrunn in Österreich. Der emeritierte Professor der Universität Wien hat zwanzig Jahre seines Lebens der Erforschung des Wesens von Wölfen und Hunden und der Beziehung zwischen Wölfen und Menschen gewidmet. In dem Buch teilt er sein Wissen mit den Leser:innen. Er weckt die Faszination und die Liebe zu Tieren, die uns seit Urzeiten begleiten.

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