Buchtipp No13: The Internet of Animals [03|24]

• Martin Wikelski
• 29. Februar 2024
• Verlag: Malik (Piper)
• ISBN-10: ‎ 3890295614
• ISBN-13: ‎ 978-3890295619
• Preis: D 25,00 Euro, A 26,50 Euro

Was wir von der Schwarmintelligenz des Lebens lernen können

Um Tierwanderungen besser zu verstehen, wird bei dem Projekt Icarus (International Cooperation for Animal Research Using Space) weltraumgestützte Technik eingesetzt. Hundertausende von Tieren treten ihre Reise versehen mit Minisendern an. Eingespeist werden die Daten über Satelliten oder Funknetze in die Movebank. Hier steht den Naturforschern ein großer Schatz an Informationen zur Verfügung. Mit dem Icarus Projekt ist es dem Autor Martin Wikelski gelungen, eine neue Sichtweise auf den Planeten Erde für alle zugänglich zu machen.

Die wissenschaftliche Entdeckungsreise zeigt in jeder Zeile die Liebe des Autors zu dem Planeten und den darauf lebenden Tieren. Dabei ist der Blick immer auf die Schwarmintelligenz und die Möglichkeiten für ein Überleben der Menschheit gerichtet.

Mit seinem ansteckenden Enthusiasmus weckt Martin Wikelski bei den Leser:innen ein neues Verständnis für die Vielfalt des Lebens und die Fähigkeiten der Tiere. Denn vom sechsten Sinn der Tiere können wir lernen, wie wir unsere Lebensgrundlagen auch für die zukünftigen Generationen erhalten können.

Verpackt in spannende Geschichten über den Seelöwen Baby Caruso, die Datenautobahn der Vögel, oder die Galapagos Reisratten wird der weite Weg der Entwicklung des Projektes Icarus gezeigt.16 Jahre hat der Autor auf die Verwirklichung seines Projektes hingearbeitet. Dann konnten endlich die Minisender an die Körper der Tiere angepasst werden. Entwickelt wurden leistungsfähige Sender, die ihre Energie von der Sonne beziehen und ein ganzes Tierleben lang getragen werden. Erst der Ukraine Krieg und der Einmarsch der Russen führte zu einer Unterbrechung des Projektes. Ab 2025 sind die Forscher wieder bereit, neue Welten zu entdecken.

Wir sollten die Tiere auch weiter zu unseren Lehrmeistern machen, um die Welt und das Universum besser zu verstehen. Denn unsere Neigung, den Blick in die Ferne schweigen zu lassen, hindert uns oft daran, den schönsten Ort im Universum, unseren Planeten, wahrzunehmen. Dabei liegt der Schatz offen vor unseren Augen und wartet nur darauf, entdeckt zu werden.
 
Martin Wikelski arbeitet am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie. Er ist Honorarprofessor an der Universität Konstanz. Das Ziel des Autors ist die Erforschung von Tierwanderungen und der Aufbau eines intelligenten Sensornetzwerkes von Tieren, dem Internet der Tiere. Dieses Internet soll dazu beitragen, den Tierschutz zu stärken, den Klimawandel besser vorherzusagen und den Naturschutz effektiver zu gestalten.