Kaninchen, Meerschweinchen: gut gewappnet für den Herbst [09|21]

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(c) Photo: scym auf Pixabay
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Wellness, Haltung, Außengehege, Ernährung, Herbst, Winter - News [07|09|21]

  • Die artgerechte Aussenhaltung im Herbst und Winter
  • Nur gesunde Tiere und nicht alle Rassen sind für eine Außenhaltung geeignet
  • Ausreichend Zeit zur täglichen Beobachtung muss eingeplant werden
  • Pro & Contra: Das Immunsystem wird bei gesunden Tieren gestärkt - eine verantwortungsvolle Haltung erfordert mehr Zeit

1. Welche Meerschweinchen und Kaninchen sind für eine Außenhaltung geeignet:

  • Ausschließlich gesunde Tiere sind für eine Außenhaltung geeignet 
  • Daher sollten alle Tiere vorab von einer Tierärzt*in untersucht werden
  • Grundsätzlich können auch  Jungtiere im Winter bereits im Garten bleiben
  • ACHTUNG: Alte Tiere oder Tiere mit chronischen Erkrankungen sollten in der warmen Wohnung überwintern

2. Welche Rassen in der Wohnung bleiben sollten:

Für ein Außengehege UNGEIGNET sind:

  • Skinny Pigs
  • Baldwin Meerschweinchen
  • Langhaarige Meerschweinchen, die besonders kälteempfindlich sind
  • Kleine Kaninchenrassen besitzen nur eine dünne, kaum isolierende Speckschicht. Die Tiere bilden kaum ein Unterfell aus.

3. Was für eine Außenhaltung spricht:

  • Die Meerschweinchen entwickeln ein dichtes Unterfell
  • Das Immunsystem wird gestärkt
  • Der Auslauf verhindert eine Gewichtszunahme und Übergewicht
  • Durch die verschiedenen Strukturen des Bodens werden die Krallen besser abgerieben

4. Worauf dabei geachtet werden muss:

4.1 Das Außengehege muss überdacht und geschützt sein:

  1. Schutz vor Regen und Schnee bieten: Meerschweinchen mögen es nicht, wenn sie unter ihren nackten Sohlen den Schnee spüren
  2. Schutz vor Zugluft und Wind bieten
  3. Schutz vor anderen Tieren bieten

4.2 Ein warmes (geheiztes) Häuschen:

  1. Meerschweinchen benötigen immer ein geheiztes Häuschen, da sie anders als Kaninchen kein Winterfell bilden.
  2. Hanfmatten, damit der Boden im Häuschen nicht matschig wird. Die Matten können auch zum Auspolstern der Wände verwendet werden
  3. Einstreu mit Rindenmulch (am besten zertifiziert, z.B. Bio,  in jedem Fall Schadstoffgeprüft)
  4. Das Häuschen sollte nicht direkt am Boden stehen und über eine Rampe erreichbar sein

4.3 Geschütze, erhöhte Futterstellen:

  1. Erhöhte und überdachte Futterstellen
  2. Das Trinkwasser darf keinesfalls frieren (Eventuell einen beheizbaren Wassernapf verwenden. Nippeltränken sind für die kalte Jahreszeit nicht geeignet!)
  3. Frisches Grünfutter mehrmals täglich in kleinen Portionen füttern, damit es nicht friert

5. Die tägliche Pflege im Herbst und Winter:

  1. Täglich ausreichend Beobachtungszeit der Tiere im Außengehege einplanen.
  2. Frisches und energiereiches Futter
  3. Lauwarmes Wasser. Friert das Wasser, muss es ausgetauscht werden. Eventuell einen beheizbaren Wassernapf verwenden. Nippeltränken sind für die kalte Jahreszeit nicht geeignet.
  4. Wintertaugliches Futter: hoher Anteil an Trockenfutter.
  5. Bei Frischfutter Sorten verwenden, die nicht so schnell frieren: Kohl, Obst. 
  6. Gemüseportionen immer nur in Mengen anbieten, die sofort gefressen werden

6. Die Gruppenhaltung ist besonders im Herbst und Winter wichtig:

Gerade im Herbst und Winter sind für Meerschweinchen andere Artgenossen besonders wichtig. Durch die Körperwärme, die die Nager abgeben, heizt sich das Schutzhäuschen schneller auf. Die Meerschweinchen sind aktiver. Ideal ist eine Gruppe, die aus vier Tieren besteht.

7. Müssen die Tiere schrittweise an die Außenhaltung gewöhnt werden?

Meerschweinchen und Kaninchen sollten zu einem Zeitpunkt in das Außengehege umziehen, an dem im Freien ähnliche Temperaturen herrschen wie in der Wohnung.  Ein Umzug im Herbst und Winter ist daher kein guter Zeitpunkt mit der Außenhaltung zu beginnen!

Haben die Tiere den Sommer im Außengehege verbracht, ist keine Gewöhnung notwendig. Sie entwickeln automatisch ein schützendes Unterfell.

Wird ein Meerschweinchen oder Kaninchen im Herbst oder Winter krank, muss es in einen geheizten Raum gebracht werden. Die Nager werden zwar mit der Kälte besser fertig als mit zu hohen Temperaturen, jedoch bei kranken Tieren wird der Organismus durch die Kälte zusätzlich belastet.

8. Fazit:

Wenn Sie sich für ein Außengehege entscheiden, sollten Sie sich bewusst sein, dass das in der Regel mehr Aufwand erfordert:

  1. die Tiere mehr Aufmerksamkeit brauchen als in der Wohnung.
  2. das Umfeld muss optimal gestaltet sein
  3. und ebenso wie in der Wohnung regelmäßig gesäubert werden.  

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