Hunde beschäftigen, aber richtig

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Abwechslung, nicht überfordern und Ruhepausen

Von Tiertrainerin Marion Umek

Hunde brauchen Bewegung und Beschäftigung um glücklich und zufrieden zu sein. Dabei sollte der Hund weder unterfordert noch überfordert werden.
 

Wie viel Beschäftigung und Bewegung ein Hund konkret braucht, kann man so pauschal nicht sagen. Abhängig von der Rasse, dem Alter, dem Lebensumfeld, seinem Gesundheitszustand und natürlich ganz individuell, je nach Hundepersönlichkeit, hat jeder seine eigenen Bedürfnisse und Vorlieben. Dennoch ist für die meisten erwachsenen und  gesunden Hunde ein längerer Spaziergang von ein bis zwei Stunden ideal. Dabei sollte der Hund rumschnüffeln und seine Umgebung erkunden können und dass gerne auch im Freilauf.
 
Generell hängt die Spaziergehdauer davon ab, wie gut der Hund mit den Umweltreizen zurecht kommt und mit wie vielen Reize er konfrontiert wird.  So ist für einen „Stadthund“, der mit Reizen überflutet wird, ein 45-minütiger bis 1-stündiger Spaziergang oft völlig ausreichend. Ist Ihr Hund sehr stressanfällig und kommt mit den Umgebungsreizen schlecht zurecht, sollten Sie die Dauer des Spazierganges kürzer halten und den Hund behutsam und in seinem eigenen Lerntempo an die Umgebung zu gewöhnen.  Natürlich sind zusätzliche Gassi-Runden ein Muss, damit sich unsere Fellnasen regelmäßig lösen können.
 

Einfach nur Hund sein

Um Spaziergänge für unsere Hunde abwechslungsreich zu gestalten, können kleine Schnüffelaufgaben oder Tricks eingebaut werden. Damit ist aber nicht gemeint, dem Hund ständig mit Aufgaben „in den Ohren zu liegen“. Jeder Hund sollte die Möglichkeit haben in Ruhe zu schnüffeln, seine Umwelt zu erkunden und einfach nur Hund sein dürfen!

Die Nase einsetzen zu dürfen ist für unsere Hunde enorm wichtig, und gehört zu einer artgerechten Beschäftigung. Der Einsatz der Nase macht müde, aber in einer ruhigen Art und Weise und dient dem Stressabbau. Ein paar Möglichkeiten, die sich leicht in den Alltag miteinbauen lassen:

  • Während eines Spaziergangs einfach ein paar Leckerli in die Wiese streuen und den Hund suchen schicken.
  • Leckerli können auch in Baumrinden versteckt oder an Sträucher gesteckt werden, um von Hundenasen gefunden zu werden.
  • Für Hunde, die Wasser mögen, sind im Sommer ruhige Gewässer oder ein Hundepool im Garten ideal, um ein paar Leckerli aus dem Wasser zu fischen.
  • Ein paar Leckerli in Schnüffelteppich, in Decken oder eingerollten Handtüchern verstecken und den Hund erschnüffeln lassen.
  •  Oft werden Beschäftigungen wie Mantrailing, Fährtenarbeit, oder Dummy-Training in Hundeschulen angeboten, und sind, vorausgesetzt Hund und Mensch haben gleichermaßen Freude daran, eine tolle Auslastung.



Hunde möchten sich aber nicht nur bewegen, sondern auch mental gefördert werden! Geistige Auslastung kommt bei vielen Hunden oft zu kurz. Dabei bieten Denkaufgaben und Nasenarbeit eine ruhige, aber dennoch anstrengende Beschäftigung. Ein paar Minuten mentale Auslastung, öfters verteilt am Tag, macht unsere Fellnasen angenehm müde und ganz nebenbei lernt der Hund, dass es sich auszahlt, ruhig und konzentriert an Aufgaben zu arbeiten.

 

Denkaufgaben

Denkaufgaben bieten dem Hund die Möglichkeit auch selbständig Dinge auszuprobieren und zu schaffen. Der Hund macht die Erfahrung, dass er auch alleine Aufgaben lösen kann und dass gibt Selbstvertrauen! Wichtig dabei ist, dass Aufgaben oder Übungen so gestaltet werden, dass sie für den jeweiligen Hund zwar herausfordernd aber lösbar sind und er dadurch Erfolgserlebnisse hat.

Hat Ihr Hund Spaß mit ihnen neue Tricks zu erarbeiten, wunderbar! Ein paar Minuten am Tag gemeinsames Üben regt nicht nur die grauen Gehirnzellen an sondern fördert auch die Bindung. 

Ein paar Möglichkeiten:

Intelligenzspielzeug: Der Hund lernt Aufgaben zu lösen, um so an ein Leckerli zu kommen. Hunde, die damit noch keine Erfahrung haben, sollten zuerst mit Ihrem Besitzer gemeinsam das neue Spielzeug erkunden und ausprobieren.

Ein paar Leckerchen in Papier einwickeln und den Hund auspacken lassen, das finden viele Vierbeiner toll. Ebenso können Kartons oder Papierrollen mit Leckerli oder Kaustangerl befüllt werden und eigenen sich hervorragend um den Hund die offizielle Erlaubnis zu geben, ein Packet aufzureißen und zu zerstören um an die Leckereien zu kommen. Auch unsichere Hunde profitieren davon, da es eine gute Möglichkeit ist, schnell ein Erfolgserlebnis zu haben.

Mit Futterspielzeugen, wie zum Beispiel dem Kong kann sich Hund auch alleine für längere Zeit beschäftigen. Den Kong im Sommer mit leckerem Hüttenkäse oder Joghurt und etwas Leberpastete füllen und ab in den Gefrierschrank. So bietet das „Kong-Eis“ unseren Fellnasen ein erfrischendes Schleck-Erlebnis für heiße Tage.

Genauso wichtig wie Beschäftigung und Bewegung ist aber auch Ruhe und Entspannung. Hunde haben ein wesentlich höheres Schlafbedürfnis als wir Menschen. Während wir Menschen nach sechs bis acht Stunden wieder einsatzfähig sind, sollten Hunde 17 bis 20 Stunden dösen und schlafen. Ausreichend Ruhezeit und Zeit zum Entspannen ist wichtig für einen ausgeglichenen und zufriedenen Hund.

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