Hundesprache: 5 Gründe warum Hunde heulen. [10|21]

Verhalten, Kommunikation, Gehör, Reflex, Stress, Revier, Paarung
(c) Photo: steve felberg auf Pixabay
Teilen

Verhalten, Kommunikation, Gehör, Reflex, Stress,Revier, Paarung - News [19|10|21]

  • Heulen ist Teil der Kommunikation
  • Heulen liegt in den Genen des Hundes
  • Heulen fühlt sich für den Hund gut an
  • Das Heulen ist bei den einzelnen Hunderassen unterschiedlich ausgeprägt
  • Das Heulen ist auch ein Reflex auf bestimmte Geräusche

Musik, eine Sirene oder andere Geräusche ertönen und schon heult der Hund laut mit. Sind noch andere Hunde in der Nähe, fallen diese in das Geheul mit ein. Ein dissonanter Chor ist zu hören.

1. Die Bedeutung des Heulens für Hunde:

Unsere Hunde unterscheiden sich abhängig von der Hunderasse in Bezug auf Aussehen und Verhalten von den Wölfen. Doch eines ist allen Hunden gemeinsam: Sie heulen ebenso wie Wölfe. Je nach Hunderasse ist das Heulen unterschiedlich stark ausgeprägt.

2. Hunderassen, die häufig heulen:

  • Basset Hound
  • Beagle
  • Dackel
  • Husky

3. Hunderassen, die selten heulen:

  • Weimaraner
  • Chihuahua

4. Warum Hunde heulen:

Menschen können Frequenzen zwischen 20 und 20000 Hertz hören. Das Gehör der Hunde ist wesentlich empfindlicher. Sie können Töne zwischen 15 und 50000 Hertz problemlos mit den Ohren einfangen. Durch die beweglichen Ohrmuscheln ist ein dreidimensionales Hören möglich. Die Position einer Geräuschquelle kann mit zwei Prozent Abweichung bestimmt werden.

  1. Kontaktheulen: Musik und Töne betimmter Musikinstrumente wie z.B. Violine, Blechblasinstrument sowie Kirchenglocken oder Sirenen lösen das Heulen des Hundes aus. Der Hund nimmt die Töne als Geräusche von Artgenossen wahr und stimmt in das Heulen ein, um seine Zusammengehörigkeit mit dem Rudel zu demonstrieren. Durch Heulen wird der Standort des Hundes oder eine drohende Gefahr den anderen Rudelmitgliedern mitgeteilt. Der Zusammenhalt des Rudels wird durch den Heulreflex gestärkt. 
  2. Territorialheulen zum Markieren des Reviers: Zusätzlich zu dem Markieren des Reviers mit Harn und Kot nutzen Wölfe und Hunde das Territorialheulen: Hier ist mein Revier.
  3. Stress: Hunde sind Rudeltiere. Alleinsein bedeutet für viele Hunde Frustration und Stress, der in Trennungsangst münden kann. Um den Stress abzubauen und andere Rudelmitglieder auf sich aufmerksam zu machen, heult der Hund.
  4. Paarung: Riecht ein Rüde eine läufige Hündin, beginnt er zu heulen. So wird die Hündin auf seinen Standort aufmerksam.
  5. Schmerzen: Hunde verbergen Schmerzen so lange wie möglich, um nicht selbst zur Beute zu werden. Sind die Schmerzen zu stark, kann es vorkommen, dass ein Hund heult.

Das Wölfe und Hunde den Mond anheulen, ist im Bereich der Mythologie und der Märchen anzusiedeln. In der Nacht heulen Wölfe häufig, da das Heulen besser hörbar ist. Um die Ausbreitung der Schallwellen noch mehr zu unterstützen, legen die Vierbeiner beim Heulen den Kopf in den Nacken.

5. Klingt das Heulen von allen Hunden gleich?

  • Wenn ein Wolfsrudel heult, klingt das wie ein harmonischer Chor. Anders bei den Hunden.
  • Jeder Hund heult in einer individuellen Tonlage. Das wird vor allem durch die unterschiedlichen Formen von Kopf und Hals verursacht.
  • Heulen Hunde gemeinsam, klingt der Gesang häufig dissonant. Vergleichbar ist das etwa mit den unterschiedlichen Dialekten einer Sprache.
  • Wann ein Hund mit dem Heulen anfängt, ist ebenfalls sehr unterschiedliche. Einige Hunde heulen schon als Welpe, andere beginnen erst im Alter von zwei bis drei Jahren mit dem Heulen. 

6. Was Sie tun können, wenn Ihr Hund heult:

  • Ist es ein freudiges Heulen, dann heulen Sie mit Ihrem Hund: gemeinsames Heulen stärkt die Bindung und den Zusammenhalt
  • Sind Langeweile oder Stress die Auslöser, dann kann Beschäftigung die Lösung sein. 
  • Verankern Sie ein Abbruchsignal: dabei kann es sich um ein Wort oder eine Ablenkung handeln. Trainieren Sie das Abbruchsignal mit einer Tiertrainer*in
  • Trainieren Sie mit einer Tiertrainer*in das Alleinbleiben, falls dieses Auslöser für das Heulen ist.
  • Speziell bei Rüden: Befinden sich in der Umgebung häufig läufige Hündinnen, die das Heulen verursachen, sollten Sie sich mit einer Tiertrainer*in und einer Tierärzt*in beraten.

Heulen ist eigentlich eine Form der Kommunikation. Warum also den Hund immer korrigieren und das Heulen unterbinden. Heulen Sie lieber gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner und zeigen Sie ihm so Verständnis und Liebe.

Es ist ein natürliches Verhalten, das durch einen Reflex ausgelöst wird. Heult Ihr Hund sehr häufig, kann das allerdings auch Ärger mit den Nachbarn bedeuten.

Wenn Du gut findest, was wir machen, dann unterstütze uns!

Du hast gerade einen Artikel auf unserer Seite gelesen oder nach Hilfe gesucht? Unsere Infos und Tipps haben Dir geholfen? Du weißt jetzt, was Dein Vierbeiner braucht? Das hoffen wir!

Deshalb machen wir Petdoctors. Weil mehr Wissen über Gesundheit und Verhalten unserer Vierbeiner, Hund Katze & Co ein besseres Leben verschafft.

Wir möchten unsere Infos weiter kostenlos und ohne nervige Werbung anbieten. Dafür brauchen wir Deine Unterstützung. Jeder Beitrag hilft:

Du kannst den Spendenbetrag und die Häufigkeit der Spenden selbst bestimmen.

  • 5 €
  • 10 €
  • 20 €
  • Anderer Betrag

Du kannst auch entscheiden, ob Du einmalig oder regelmäßig spenden möchtest.

Du willst uns lieber direkt unterstützen? Unser Support-Konto lautet:
Petdoctors
IBAN: AT49 1100 0124 4251 4100
BIC: BKAUATWW

PETdoctors ist das wikiPETia für PETlovers * mehr als 2.000.000 User:innen informieren sich auf petdoctors und täglich werden es mehr * jeden Tag ein neuer Artikel, eine Petdoctors-, Pettrainers- und Tierspitalsuche für Notfälle * ein Newsletter * alles kostenlos & werbefrei.

Damit Du schneller findest, was Du suchst.