"Ich denke, also bin ich"

Ichbewusstsein artikel
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Es gibt zahlreiche Hinweise, dass Tiere über ein Ich- Bewusstsein und eine bewusste Wahrnehmung der Welt verfügen.

Tiere sind eigenständige Persönlichkeiten mit einem eigenen Willen und einem individuellen Charakter. Sie sollten von uns als gleichwertige Lebewesen anerkannt werden, die genauso eine Daseinsberechtigung haben wie wir. 

Der Philosoph Descartes gilt als Begründer der Bewusstseinsforschung. „Ich denke, also bin ich.“ Vor 20 Jahren wurde noch nicht darüber geforscht, ob auch Tiere ein Bewusstsein besitzen und ihre Umwelt dementsprechend wahrnehmen. Das hat sich geändert. Können sie Handlungen reflektieren und Emotionen empfinden?

 

Wo hören Nachahmung und Instinkt auf, und wo beginnt Bewusstsein?

Kriterien für Bewusstsein

Beim Spiegel- Test versagen die meisten Tiere, sie sind nicht in der Lage, das eigene Abbild zuzuordnen. Da sie die Umgebung vor allem über Gerüche, Bewegungen und Geräusche wahrnehmen, ist ein optisches Bild nicht relevant genug für die Wahrnehmung und wird meistens ignoriert.

Ist Sprache ein Zeichen eines Bewusstseins?

Für einfache, bewusste Erfahrungen, wie Gerüche, wird Sprache nicht benötigt. Tiere kommunizieren nur in geringem Maß über Laute. Die Wahrnehmung wird vor allem von chemischen Reizen, Gerüchen, gesteuert.

Dazu das Kouider Experiment: Ein Reiz löst im Gehirn ein bestimmtes Aktivitätsmuster aus. Babys wurden verschiedene Bilder von Gesichtern gezeigt. Im Gehirn konnte danach ein zweistufiges Aktionsmuster gemessen werden. Dieses Muster ist auch bei einigen Tieren nachweisbar. Leider steckt die diesbezügliche Forschung noch in den Kinderschuhen.

Sind Emotionen ein Zeichen von Bewusstsein?

Auch bei Tieren verändert sich bei den Empfindungen Angst, Freude und Stress messbar der Herzschlag und die Hormonkonzentration. Tiere trauern bei dem Verlust von Partnern und freuen sich, wenn sie jemanden nach längerer Zeit wiedersehen.

Die meisten Tiere besitzen auch genügend Einfühlungsvermögen, um sich in andere hinein zu versetzen. In sozialen Verbänden werden auch schwächere Tiere unterstützt und mit Futter versorgt. Es geht nicht nur um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, sondern auch um das Überleben anderer Artgenossen.

Ist Versagen nur Menschen peinlich?

Ein Sprung missglückt, die Beute entkommt. Ein Affe stürzt beim Klettern ab und schaut sich danach um, ob er von anderen Artgenossen beobachtet wurde.

Empfinden Tiere eine Situation als peinlich? Ist ihnen ihr Versagen unangenehm? Jane Goodall konnte beobachten, dass Affen bei Missgeschicken versuchten, zu erkennen, ob andere den Unfall auch beobachtet hatten. Die Tiere reagierten erleichtert, wenn das nicht der Fall war. Die Situation war ihnen eindeutig peinlich.

Welche Bedeutung hat "Peinlichkeit" für das Überleben?

Ungeschickte, immer wieder versagende Tiere könnten vom Rudel ausgeschlossen werden und so schlechtere Überlebenschancen haben. Sie steigen in der Rangordnung auf niedrigere Positionen ab und erhalten nicht mehr das beste Futter. Deshalb ist Versagen auch Tieren unangenehm und sie achten darauf, nicht dabei erwischt zu werden.

Nehmen sich Tier als Individuum wahr,  haben sie ein Ich – Bewusstsein?

Alle Tiere verfügen über ein Bewusstsein. Geht das aber auch so weit, dass sie sich als Individuum wahrnehmen? Dazu der Geruchsspiegel- Test: Der Harn von verschiedenen Hunden wurde gesammelt und in Behältern aufgestellt. Hunde schnupperten an fremdem Harn länger als an Proben mit ihrem eigenen Harn. Je älter die Hunde waren, umso kürzere Zeit verwendeten sie auf die Behälter mit dem eigenen Urin.

Es war ihnen also möglich, ihre eigene Person über den Geruch zu erkennen und von anderen zu unterscheiden.

Jede Tierbesitzerin, jeder Tierbesitzer braucht keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, ob ihr Tier ein "Ich-Bewusstein" hat.  Dennoch, je mehr darüber geforscht wird, desto größer das Verständnis und der Respekt, desto besser für unsere vierbeinigen Freunde.

 

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