Dem Listenhund wehrlos ausgeliefert

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Wie Heinrich und Amigo Freunde wurden

Amigo ist ein American Stafford–Dogo Argentino-Mischling. Ein Listenhund also und er kommt aus dem Tierheim. Mehrere Vorbesitzer, geschlagen, ausgesetzt, alles was man als Hund nicht erleben möchte. 

Aber der Reihe nach.
Ich bin eigentlich kein Hundemensch. Ich habe immer Katzen gehabt, aber danach hat Amigo nicht gefragt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Amigo hat mich beim ersten Treffen adoptiert und beschlossen „bei dem ziehe ich ein“. Das hat mir die Betreuerin im Tierheim später erzählt. Alle haben es gewusst. Nur ich nicht.
Es hat ein bisschen gedauert, bis es soweit war. Ursprünglich war es nämlich unser älterer Sohn, der Amigo im Tierheim betreut hat. Zuerst als Pate, dann dauerhaft. Dass Amigo dann zu uns wechseln sollte war schwer vorstellbar. Wir hatten dank meiner Frau und unserer Kinder schon zwei Hunde. Kleine Mischlinge, Yorkshire Terrier und Chihuahua.  Frech wie die einen, stur wie die anderen. Und dazu den Großen? Der damals auf alles losging, was sich bewegt. Fußgänger, Fahrradfahrer, Autos, Lastwagen, andere Hunde.

Ein Tiertrainer muss her


Aber was soll man machen, wenn er einmal da ist. Also erstens: ein Tiertrainer muss her. Und zweitens: üben und noch einmal üben. Aus erstens ist eine echte Freundschaft entstanden und Andrea Hanacek betreut Amigo heute noch. Und aus zweitens wurde Liebe, weil uns Amigo so schnell eingekocht hat, so schnell kannst gar nicht schauen.
Gemerkt haben wir es als es längst zu spät war. Da hatten wir uns an unsere täglichen Einheiten schon gewöhnt. Fahrradfahrer üben auf 25 Meter Entfernung im Donaupark und Leckerli, wenn nur halb ausgezuckt. Fünf Uhr morgens im Sommer zum Kaiserwasser, weil da sind andere Hunde noch nicht unterwegs und fürs Schwimmen tut Amigo alles. Da musst du ihm nicht im Weg stehen oder die Leine halten. Sonst schwimmst du auch.

Allergisch auf eigentlich alles


Krank war er damals, der arme Hund. Allergisch auf eigentlich alles. Mit hypoallergenem Futter, der Hilfe unserer Tierärztin Andrea Triebl und allergrößter Aufmerksamkeit, dass er nichts vom Boden frisst, haben wir ihn einigermaßen hingekriegt. Inzwischen haben wir gute Erfahrungen mit fermentiertem Sauerkraut, das die Darmflora einigermaßen in Ordnung hält und die Allergien sind besser. Damit auch sein Verhalten. Kein Wunder, wenn es nicht mehr dauernd und überall juckt.
Heute können wir mit ihm an der lockeren Leine gehen, solange er keinen anderen Hund als Feind einstuft. Er kommt auf Pfiff zurück, zumindest dann, wenn es Andrea ist die pfeift. Auf unser Pfeifen pfeift er. Momentan noch und wir üben weiter. Er lässt sich fast immer durch Leckerlies ablenken und gibt uns seine Aufmerksamkeit. Mit den beiden Kleinen kommt er prächtig aus und zu Hause toleriert er sogar Besuch, vorausgesetzt der fürchtet sich nicht und gibt ihm Gelegenheit, ihn  ausgiebig zu verbellen. Dann zieht er sich zufrieden auf eine der vielen Schafgelegenheiten zurück und  hält ausgiebig Nickerchen.


Zusammenfassend: Er ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Oder wie es der frühere deutsche Bundespräsident Johannes Rau ausdrückte: "Als Hund eine Katastrophe, aber als Mensch unersetzlich."

 

Heinrich Mathis ist Wirtschaftsjournalist, Kommunikationsberater und leitender Redakteur bei petdoctors.at.

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