Ein Küsschen in Ehren

Hund schmusen rawpixel.com auf pexels artikel
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Wir alle lieben unsere vierbeinigen Freunde und knuddeln sie gerne. Aber ist auch ein Küsschen auf die Schnauze erlaubt? Findet ihr Vierbeiner das angenehm und werden dabei vielleicht sogar Krankheiten übertragen?

 

Warum leckt ein Hund ihr Gesicht ab?

Das Ablecken der Schnauze eines anderen Lebewesens ist ein Überbleibsel aus der Welpenzeit. Die kleinen Hunde lecken die Schnauze der Mutterhündin, um zu signalisieren: „ich habe Hunger, ich brauche Futter“. An der Hundezunge befinden sich Rezeptoren, die die Stimmungslage des Menschen anhand der von der Haut aufgenommenen Sekrete bestimmen können.

Lecken gehört zu den Beschwichtigungssignalen.

Leckt ihr Hund die Hand des Tierarztes, tut er dies nicht, weil er ihn mag, sondern weil er vermitteln will: „ich bin ungefährlich, tu mir nicht weh“. 

Belecken von Wunden

Hunde belecken Wunden ständig. Durch ihren Speichel verdünnen sie die in der Verletzung vorhandenen Bakterien und schwemmen diese aus der Wunde. Im Speichel ist Lysozym enthalten, das die Vermehrung von Staphylokokken und Streptokokken verhindert. Im Speichel sind aber auch andere, gefährliche Krankheitserreger vorhanden, die schwere Infektionen hervorrufen können.

Gegen Antibiotika unempfindliche MRSA – Bakterien und Capnocytophaga canimorsus können bei Kindern, älteren Personen und Personen mit geschwächtem Immunsystem fortschreitende eitrig - nekrotisierende Entzündungen verursachen.

Küssen Katzen gerne?

Katzen zeigen ihre Zuneigung durch Blinzeln oder Stupsen mit der Nase. Den Kontakt mit feuchten Lippen finden sie eher ekelig. Daher wenden sie bei Küssen meistens den Kopf ab und versuchen, sie mit den Pfoten wegzudrücken. Ein Lecken über die Wange mit einer trockenen Katzenzunge ist das Äußerste. Begrüßungsrituale sollten eher aus Streicheln über die Stirn bestehen. 

Krankheitserreger im Katzenspeichel

Im Mund der Katze befinden sich viele verschiedene Bakterienarten, die bei Bissverletzungen Infektionen hervorrufen. Bartonella henselae verursacht bei Kindern und Personen mit geschwächten Immunsystem eine Schwellung der Achsel- und der Halslymphknoten. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt, bilden sich Zysten in Leber und Herz. Breitet sich die Infektion über den gesamten Körper aus, werden auch der Sehnerv und die Hirnhäute angegriffen. Verlust des Sehvermögens ist die Folge.

Schmusen mit positiven Wirkungen

Durch den Kontakt mit Tieren wird das Allergierisiko vermindert. Das Immunsystem von Kindern wird trainiert und kann bei künftigen Infektionen besser reagieren. Allergien gegen Staub und Tierhaare treten bei Erwachsenen seltener auf.

Schmusen mit Tieren führt zu einer Ausschüttung von Endorphinen und Glücksgefühlen. Die Streicheleinheiten entspannen und bauen Stress ab.

Natürlich können sie mit ihrem Vierbeiner regelmäßig schmusen. Denken sie aber daran, dass Keime, zum Beispiel Heliobacter pylori, in beide Richtungen übertragen werden können. Oft ist ausgiebiges Streicheln willkommener als ein Kuss direkt auf die Schnauze – und auch gesünder für alle.

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