Vom Wolf zum Hund

Wolf, artikel
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Eine Freundschaft oder unerwünschte Verwandtschaft. Wie aus dem Wolf der beste Freund des Menschen wurde und wie viel Wolf heute noch im Hund steckt.

 

Hunde stammen von Wölfen ab, aber wieviel Ähnlichkeit ist noch zwischen diesen beiden Tierarten vorhanden. Haben Wölfe und Hunde noch gemeinsame Verhaltensweisen und eine ähnliche Sprache, oder kommt es auch zwischen diesen nahen Verwandten bereits zu Missverständnissen.

 

Wie entwickelte sich der Hund aus dem Wolf

Der Wolf ist ein großartiger Jäger, der weit oben in der Nahrungskette steht. Er hat die Rudeljagd perfektioniert und kein noch so großes Tier ist vor ihm sicher. Seine Stärke ist die soziale Zusammenarbeit mit anderen Gruppenmitgliedern.

In der Steinzeit existierten noch viele verschiedene Wolfsarten, die nicht scheu waren, da sie noch nicht von Menschen verfolgt und vertrieben wurden. Mensch und Wolf waren bei der Jagd direkte Konkurrenten um Nahrung, beide soziale Rudeljäger mit einer effizienten Kommunikation und Zusammenarbeit. In beiden Jagdgruppen stehen Anführer mit Pflichten an der Spitze, beide schützen Nachwuchs in der Gruppe.

Zuerst folgten Wölfe auf der Suche nach Aas den Jägern. Man kannte sich und neben der Konkurrenz begann sich langsam Vertrauen zu entwickeln. Gemeinsam konnte man sich stärker und erfolgreicher gegen Höhlenbären und Säbelzahntiger behaupten.

Die erlegte Beute konnte gegen Konkurrenz besser gesichert werden. Die Wölfe, die sich langsam zu Hunden entwickelten, schützten das menschliche Lager, Kinder und Welpen gingen von Geburt an vertraut miteinander um. Bei Kälte hatten die Wölfe ihren Platz am Feuer, sie zogen die Schlitten und Mensch und Wolf entwickelten gemeinsame, erfolgreiche Jagdmethoden.

 

Welche Vorteile hatte das Zusammenleben für den Wolf

Durch die Zusammenarbeit wurde der Überlebenskampf leichter. Gegenseitige Unterstützung bedeutete weniger Stress. Das Lernverhalten und das Sozialverhalten konnte sich weiter entwickeln.

Die Anfälligkeit für Krankheiten ging zurück.

Mit dem Aufbau von Handel und großen sozialen Strukturen, passte der Wolf seinVerhalten immer mehr dem Leben des Menschen an. Er wurde zum Arbeitspartner und schließlich zum treuen, besten Freund.

 

Wer ist toleranter- Hund oder Wolf

Hunde geben vor, eine freundliche Variante des Wolfs zu sein. Dies gilt aber nur für das Verhalten gegenüber Menschen. Innerhalb eines Hunderudels verhalten sich Wölfe weit weniger aggressiv als Hunde. In einem Wolfsrudel wird auch ein Tier mit einer niedrigeren Rangstufe sein Futter gegen ein ranghöheres Tier verteidigen. Im Hunderudel gibt das rangniedrigere Tier auf und verzichtet gegenüber dem dominanten Hund. Dominante Hunde verhalten sich gegenüber unterlegenen Rudelgenossen viel aggressiver als dominante Wölfe.

 

Wie der Hund zum Partner des Menschen wurde

Als der Mensch den Wolf zähmte, wurden für die Zucht vor allem gehorsame Tiere ausgewählt. Sie sollten dem Menschen nicht gleichberechtigt gegenüberstehen, sondern seine Befehle befolgen. Durch zunehmende Akzeptanz der Führungsrolle des Menschen, wurde der Hund zu seinem wichtigsten Partner.

 

Ähnlichkeiten im Verhalten

Wolf und Hund besitzen beide einen sehr guten Geruchs- und Hörsinn. Beide schätzen es, in einem Rudel mit einer festen Hierarchie zu leben. Auch Droh- und Kampfverhalten, sowie Beschwichtigungsgesten sind ähnlich. Die meisten Hunde können auch noch zur Kommunikation und zur Reviermarkierung heulen.

Manche Verhaltensweisen sind nur noch als Reste sichtbar. Schüttelt der Hund ein Spielzeug, entsprich das dem Töten des Beutetiers durch Genickbruch. Vor dem Hinlegen dreht sich der Wolf im Kreis, um Gras und Schnee auf seinem Liegeplatz niederzutreten. Hunde drehen sich heute noch oft auf den Liegeplätzen, bevor sie eine bequeme Schlafstellung einnehmen.

Hund und Wolf wälzen sich gerne in stark riechenden Substanzen. Bei der Jagd wird dadurch der Eigengeruch des Wolfes übertönt und er kann sich leichter an das Beutetier heranpirschen. Durch Wälzen in Aas und den anschließend vorhandenen Geruch werden auch andere Rudelmitglieder auf die Futterquelle aufmerksam.

 

Warum kommt es zu Missverständnissen

Seit ihrer Domestizierung entwickelten sich Hunderassen in vielen verschiedenen Größen und Fellvarianten. Kleine Hunde werden von Wölfen nicht als gleichwertig angesehen, sie lösen als Beute den Jagdtrieb aus. Die Körpersprache mancher Hunde ist durch unnatürliche Kopfformen und Schwanzformen stark eingeschränkt, eine artgerechte Kommunikation ist oft nicht mehr möglich.

Der Hund befindet sich meistens in Begleitung eines Menschen. Die heute lebenden Wölfe haben nicht gerade gute Erfahrungen mit Menschen gemacht. Sie sind nicht mehr willkommen, da sie, wenn nicht genug Wild als Nahrung zur Verfügung steht, auch Haustiere, wie Schafe und Kälber, reißen. Vergrämungsmaßnahmen stärken nicht gerade das Vertrauen des Wolfs in den Menschen. Der Hund wird also nicht mehr als möglicher Rudelgefährte gesehen, sondern als Begleiter des Feindes Mensch. Deshalb begegnen Wölfe Hunden eher misstrauisch und mit Drohgebärden.

 

Verhalten bei der Begegnung mit einem Wolf

Prinzipiell sind Menschen nicht gefährdet, es stehen den Wölfen genügend, leichter zu erlegende Beutetiere zur Verfügung. Fixieren sie ihren Hund an der Leine, damit er nicht auf den Wolf zustürzt.

Bleiben sie einfach stehen und warten sie ab. Der Wolf hat kein Interesse an einer Auseinandersetzung und wird sich, nachdem seine Neugierde gestillt ist, einfach zurückziehen.

Versuchen sie nicht, einen Wolf zu füttern. Kommen Jungwölfe den Menschen zu nahe, gewöhnen sie sich an den Kontakt und nähern sich immer mehr den Siedlungen.

 

Wie eng sind die Kontakte zwischen Hunden und Wölfen

Hunde und Wölfe paaren sich normalerweise nicht miteinander, die Arten bleiben lieber unter ihresgleichen. Ein Genaustausch findet nur sehr selten statt.

 

Zusammenfassung

Wölfe sind bei weitem nicht die reißenden Bestien, als die sie in manchen Horrorfilmen dargestellt werden. Wolf und Hund können gut nebeneinander existieren. Begegnungen verlaufen in der Regel unproblematisch. Wenn sich beide Tierarten auch in der Entwicklung von einander entfernt haben, sie weisen noch immer viele Gemeinsamkeiten auf. Betrachten wir den Wolf als das, was er ist: ein hochintelligenter, geschickter Jäger, der der Vorfahre unseres Hundes ist. Und auch bei Hunden sollten wir bedenken: Auch im besten Freund des Menschen steckt immer noch ein Stück Wolf.

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