5 Symptome und Auslöser von Zahnerkrankungen bei Nagern [01|23]

• Erkrankungen der Zähne treten bei kleinen Heimtieren häufig auf
• Die Zähne wachsen lebenslang
• Durch nicht artgerechte Ernährung nutzen sich die Zähne nicht richtig ab
• Zahnspitzen bilden sich durch ungleichmäßigen Abrieb der Zähne
• Die Probleme werden lange kompensiert.
• Die Besitzer:innen bemerken die Probleme erst, wenn die Zähne die Mundschleimhaut verletzen
• Petdoctors MehrWissen [Zahnbrücken bei Meerschweinchen]

In der Natur treten bei Nagern kaum Zahnprobleme auf:

Die Nahrung besteht in der Natur vor allem aus Gräsern, die große Mengen an Silikaten enthalten. Durch die harten Gräser werden die Zähne gleichmäßig abgenutzt. In Käfighaltung werden Heu, Pellets, Obst und Gemüse angeboten. Die weiche Beschaffenheit der Nahrung verhindert den Abrieb der Zähne.

1. Schlechte Futteraufnahme
2. Schmerzen [Schmerzen bei Kaninchen erkennen] [Schmerzen bei Meerschweinchen erkennen]
3. Abmagerung
4. Schwellungen am Unterkiefer
5. Unbewegliche Zunge durch Zahnbrücken bei Meerschweinchen

• Zahnspitzen
• Zahnbrücken

Die Zahnspitzen verursachen schmerzhafte Verletzungen der Mundschleimhaut und der Zunge. Die Nager entlasten beim Kauen die Zähne. Der Abrieb wird noch weiter verringert. Die zu langen Zähne werden in den Kieferknochen gedrückt. Durch Drehung der Alveolen verändert sich die Stellung der Zähne. Es bilden sich Spalten. Dringen Bakterien ein, entstehen Kieferabszesse.

3.1 Die Zähne sollten nie mit einer Zange gekürzt werden:

Die Zange quetscht die Zähne und verursacht Fissuren, in die Bakterien einwandern und schmerzhafte Entzündungen verursachen können.

Die Kürzung der Zähne sollte immer unter Narkose mit einem Bohrer mit niedriger Geschwindigkeit erfolgen. Hochgeschwindigkeitsbohrer entwickeln eine zu große Hitze, die die Zähne schädigt.

3.2 Sind auch Zahnextraktionen möglich?

• Werden Kaninchen die Schneidezähne gezogen, lernen die Tiere, das Futter mit den Lippen aufzunehmen.
• Bei Meerschweinchen und anderen Nagern darf maximal ein Schneidezahn gezogen werden, da die Tiere sonst nicht mehr fressen können.
• Wird nur ein Schneidezahn gezogen, müssen die restlichen Zähne regelmäßig gekürzt werden, da kein Gegenzahn mehr vorhanden ist.
• Nach der Behandlung muss eine Umstellung des Futters erfolgen.

• Pellets führen zu unphysiologischen Kaubewegungen. Die Zähne werden nicht abgenutzt.
• Nippeltränken können Brüche verursachen: beißen die Nager auf den Metallteil der Nippeltränke, entstehen Brüche an den Schneidezähnen.
• Englischer Rasen: harte Gräser sind artgerecht
• Große Mengen weiches Obst und Gemüse

Zahnprobleme werden meistens zu spät von ihren Besitzer:innen bemerkt. Erst wenn sie bereits weit fortgeschritten sind. Daher  sollte ein Mal jährlich eine Kontrolle der Mundhöhle durch eine Tierärztin, einen Tierarzt erfolgen.

Bei Veränderungen in der Mundhöhle sollten die Nager immer von einem Zahnspezialisten, einem Tierzahnarzt, behandelt werden.